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Lavendel - Xinjiangs duftendes Gold
  2010-06-23 11:08:06  cri
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Das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang liegt im Nordwesten Chinas. Das rund einen Sechstel des gesamten chinesischen Territoriums umfassende autonome Gebiet wird häufig auch als die „Heimat des Obstes" bezeichnet. Die Trauben, Honigmelonen und Wassermelonen aus Xinjiang schmecken vorzüglich. Die wenigsten wissen jedoch, dass Xinjiang auch einer von Chinas wichtigsten Produktionsorten von Lavendel ist. Im Juni stehen die Lavendel jeweils in voller Blüte. In der heutigen Sendung werfen wir einen Blick auf den Kasachischen Autonomen Bezirk Ili, in dem auf 1.500 Hektar Lavendel angepflanzt wird.

Der Kasachische Autonome Bezirk Ili ist das größte Anbaugebiet von Lavendel in China. Über 90 Prozent des in China geernteten Lavendels stammt aus Ili nahe der Grenze zu Kasachstan. Der Grund für dieses Phänomen liegt in erster Linie in der Bodenbeschaffenheit und den klimatischen Bedingungen, die in Ili ähnlich sind wie in der südfranzösischen Provence, einem Lavendel-Anbaugebiet par excellence.

Die 2004 gegründete Firma Tecsun ist eine der zahlreichen Unternehmen in Ili, welche Lavendel-Produkte herstellen. Mehr über die Produktepalette von Tecsun erfahren wir von Miao Dongrui, der Leiterin der Verkaufsabteilung:

"Unsere Palette umfasst inzwischen über hundert Produkte mit unterschiedlichen Verwendungszwecken. Dazu gehören beispielsweise das ätherische Lavendelöl und die Lavendel-Lotion, die bei Frauen aller Altersklassen für die Körperpflege sehr beliebt sind. Wir haben auch Duftkissen und Dekorationsgegenstände aus Lavendel, die gegen Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Nervenprobleme helfen. Diese Produkte gefallen meistens den Senioren. Die Kinder mögen vor allem unseren Lavendel-Honig."

Die Chinesen legen immer mehr Wert auf das Gesundheitsbewusstsein. Davon profitieren auch Unternehmen wie Tecsun, deren Produkte auf natürlicher Grundlage hergestellt werden. Dementsprechend groß ist die Nachfrage nach Lavendel aus Ili. Laut Miao Dongrui hat Tecsun in den vergangenen Jahren ein umfangreiches Vertriebsnetz aufgebaut, das von Heilongjiang im Norden Chinas bis runter ins südchinesische Guangdong reicht. Weitere Abnehmer der Tecsun-Produkte befinden sich in den wohlhabenden Provinzen Jiangsu und Zhejiang an der chinesischen Ostküste.

Über den Alatau-Pass im Norden Xinjiangs und den Grenzort Horgos im Westen des Autonomen Gebiets exportiert Tecsun seine Produkte zudem nach Russland und Kasachstan. Zur Weiterverarbeitung verkauft die Firma auch Lavendel nach Japan, Südkorea und Australien.

Das von Tecsun verwendete Lavendel-Saatgut wurde vor 50 Jahren aus der Provence in Südfrankreich importiert. Mangels Erfahrung beim Anbau von Lavendel hat sich die Qualität des Saatguts leider verschlechtert. Tecsun sei sich dieses Problems bewusst und bemüht sich um die Verbesserung seiner Lavendel-Qualität, so Verkaufsleiterin Miao Dongrui:

"Durch unsere Bemühungen konnten wir eine weitere Qualitätsverschlechterung verhindern. Unsere Forschungsabteilung arbeitet eng mit der Akademie für Wissenschaft in Xinjiang, dem Institut für Biotechnik der Shanghaier Fudan Universität, der Süd-Yangtze Universität in Wuxi sowie dem Forschungsinstitut für Medizin in Xinjiang zusammen, um die Qualität des Lavendels zu verbessern. Unsere Firma hat im Forschungsbereich in China eine Führungsposition inne."

Die Lavendel-Pflanze braucht nicht viel Wasser und hat eine Lebenserwartung von acht bis zehn Jahren. Der Anbau von Lavendel ist nicht nur eine wichtige Einnahmequelle für die Bauern in Xinjiang, sondern trägt auch zum Umweltschutz bei. Denn Lavendel benötigt weitaus weniger Dünger als Baumwolle, das in Xinjiang ebenfalls häufig angepflanzt wird. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Lavendel-Produkten steigen immer mehr Bauern auf den Anbau von Lavendel um. Einer ihrer Hauptabnehmer ist die Firma Tecsun in Ili. Dazu Miao Dongrui:

"Wir kaufen den Lavendel normalerweise im Juli von den Bauern. Pro Mu angebauten Lavendel erhält ein Bauer 3.000 bis 5.000 Yuan RMB."

Miao Dongrui von Tecsun weiss, dass Xinjiang im internationalen Vergleich noch immer ein kleines Lavendel-Anbaugebiet ist. Sie verleugnet auch nicht, dass es noch große Probleme auf dem chinesischen Markt gibt. Vom Potenzial des Standortes Ili sowie vom langfristigen Erfolg des Lavendel-Anbaus in China ist die Verkaufsleiterin der Firma Tecsun aber überzeugt:

"Zwar hat die Herstellung von Lavendel-Produkten in Ili ein gewisses Ausmaß erreicht, es gibt aber nach wie vor Probleme auf dem Markt. Ein Problem beispielsweise sind falsche Warenangaben. Sie haben auch dem Ruf von Firmen geschadet, die viel in Forschung und Entwicklung investieren. Es braucht eine entsprechende Marktdisziplin. Ich hoffe, dass durch die Medienberichterstattung immer mehr Menschen wissen, dass Ili die Heimat des Lavendels ist."

Text verfasst von Li Qian

Interview geführt von Li Qian

Gesprochen von Li Zheng, Li Qian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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