Vor kurzem ging in Beijing die 13. Internationale Messe für Wissenschaft und Technik zu Ende. Als größtes High-Light wurden auf der diesjährigen Messe hochkarätige Technologien vorgestellt, die mit kohlenstoffarmer Lebens- und Arbeitsweise in Zusammenhang stehen. Mehr dazu im folgenden Bericht:

Die diesjährige Messe verfügt über eine 60.000 qm große Ausstellungsfläche. Geteilt ist sie in zehn Bereiche wie etwa Konsumelektronik, Informationstechnik, Recyclingwirtschaft, Energieeinsparung und Automobiltechnologie. Das Stahlunternehmen Laigang, eines der zehn größten seiner Art in China, präsentierte auf der Messe seine Technologieoptimierungen und Entwicklungen der Recyclingwirtschaft. Der Mitarbeiter der Laigang-Gruppe, Wang Kehao, sagte uns dazu:

"Für eine Tonne Stahl verbrauchen wir nur noch 3,4 Tonnen Wasser. Damit befinden wir uns bereits auf Weltniveau. Zudem haben wir gute Methoden auf dem Gebiet der Recyclingwirtschaft entwickelt. Dank Verwendung einschlägiger Technologien ist es uns gelungen, Kohlegas aus Hochöfen, Konvertern und Koksöfen wiederzuverwerten. Auch setzen wir Stahlnebenprodukte für die Pulvermetallurgie ein und haben damit Asiens größten Produktionsstandort aufgebaut. Die Produkte der Pulvermetallurgie finden Anwendung in der hochkarätigen Technikbranche wie zum Beispiel für die US-Automobilmarke Ford."

Die durch Wissenschaft und Technik angetriebene Reform der Produktionsverfahren brachte der Laigang- Stahlgruppe immense Fortschritte. Mit zehn Haupttechnologien, wie etwa für Energieeinsparung, Energieverbrauchreduzierung und Umweltschutz, zählt die Unternehmensgruppe heute zu den führenden chinesischen Forschungs- und Anwende- Standorten.

In der Firma Jintongling für Gebläse strebt man gleichermaßen danach, die Produkte durch Anwendung von umweltschonenden Technologien konkurrenzfähiger zu machen. Ein neuentwickeltes Gebläse der Firma zog auf der Beijinger Messe viele Zuschauer in seinen Bann. Frau Zhu Xiaohui von der Firma berichtet über die energiesparende Funktion des Produktes:

"Das neue Produkt wird vor allem für Entschwefelung und Entnitrierung in Stromfabriken sowie für Abwasserentsorgung verwendet. Seine Arbeitseffizienz ist im Vergleich zu herkömmlichen Gebläsen um 20 Prozent höher. Bereits nach einem einjährigen Einsatz können Stromkosten von mehr als 100.000 Yuan RMB eingespart werden."

Dutzende Betriebe und Firmen haben auf der diesjährigen Messe ihre Umweltschutztechniken präsentiert. Jedoch bilden diese in der Tat lediglich einen Bruchteil der Technologien für kohlenstoffarmes Leben. Noch mehr Erfindungen und Innovationen orientieren sich direkt am täglichen Leben der Stadtbewohner. Ein Beispiel hierfür stellen die durch regenerative Energien angetriebenen Fahrzeuge dar.

Auf früheren Wissenschafts- und Technikmessen wurde hauptsächlich über die Entwicklung und Herstellung von Fahrzeugen, betrieben durch erneuerbare Energie, diskutiert. In diesem Jahr stand zusätzlich zur Debatte, wie man eben diese auf eine bessere Art und Weise nutzen kann. Herr Song Youzhou und sein Team stellten in diesem Zusammenhang einen Betriebsplan für Elektroschnellbusse vor:

"Am meisten auf Straßen vorzufinden sind PKWs. Sie nehmen grundsätzlich nicht sonderlich viel Platz ein. Der kleinste PKW hat lediglich eine Höhe von 1,6 Meter. Der Platz über diesem PKW ist schier unendlich. Wir dachten, dieser Platz müsse doch genutzt werden. Aus diesem Grund haben wir diese besonderen Busse entwickelt. Zudem benötigen sie keine Brennstoffe, sondern bewegen sich durch Hybridantrieb von Solarenergie und Strom fort."

Durch Simulation sah unser Reporter, dass diese speziellen Schnellbusse zweistöckig sind. Oben sitzen Fahrgäste, während der untere Teil offen wie ein Tunnel konstruiert ist. PKWs, die kleiner als zwei Meter sind, können problemlos darunter fahren. Somit kann der Straßenverkehr eine erhebliche Entlastung erfahren. Angaben zufolge planen bereits der Mentougou- Distrikt in der Stadt Beijing und die Stadt Wuhu der Provinz Anhui, diese Schnellbusse einzusetzen.

Der Zuschauer Wang Xingbiao äußerste sich interessiert hinsichtlich dieses neuen Verkehrssystems.

"Meines Erachtens ist dieses Verkehrssystem das größte High-Light auf der Wissenschafts- und Technikmesse. Wenn es tatsächlich Anwendung findet, kann der Verkehr auf dem zweiten und dritten Ring der Hauptstadt deutlich entlastet werden. Zudem wird die Solarenergie in der Zukunft sicher Kohle und Erdöl ersetzen. Man plädiert heute in aller Welt für kohlenstoffarmes Leben und den Abbau von umweltschädlichen Emmissionen. Ich finde, Busse mit Solarenergie aufzuladen, ist eine optimale Lösung für Energieprobleme."

Werfen wir darüber hinaus einen Blick auf Warmwasserbereiter via Solarenergie. Angesichts der Entwicklung umweltfreundlicher kohlenstoffarmer Technologien wurden auch den Warmwasserbereitern neue Funktionen hinzugefügt. Auf der Messe zu sehen sind mehrere Solarenergiesysteme.

Der Zuständige eines Solarenergiebetriebs Liu Gao sagte uns:

"Normalerweise kann man damit durch Wärmekollektoren warmes Wasser für den Haushalt gewinnen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, damit zu heizen und Strom zu erzeugen. Unter normalen Wetterverhältnissen können unsere Solaranlagen Wasser bis auf 120 Grad erhitzen. Schon bei 100 Grad ist das Wasser vergast. Mit Dampfgas wird Strom erzeugt und die Luft gekühlt. Das kann zu einer Energieeinsparung im Haushalt von 40 Prozent führen."

Wie Liu Gao einräumte, sei eine Großproduktion dieser Solaranlagen jedoch abzuwarten. Die Kosten dafür seien derzeit zu hoch.

Weiterhin zu besichtigen auf der 13. Internationalen Messe für Wissenschaft und Technik in Beijing war ein besonderer Bodenziegel aus Sand. Der Zuständige Gao Yanbo erklärte uns:

"Der Rohstoff wird aus Wüstensand gewonnen. Die Ziegel können zur Wiederaufbereitung von Regenwasser eingesetzt werden. Zudem sind sie in der Lage, Staub aufzufangen und Lärm zu absorbieren. Sind sie abgenutzt, können die Ziegel wiederverwertet werden. Der gesamte Prozeß von Produktionsbeginn bis zum Ende des Verbrauchs ist vor allem eins, umweltfreundlich."

Die eben vorgestellten Technologien stellen lediglich einen Bruchteil der gesamten Messeausstellungsstücke dar. Sicher konnten Sie bereits damit einen kleinen Einblick in das zukünftig kohlenstoffärmere Leben gewinnen.