Seit dem Jahr 2003 hat China damit begonnen, herausragenden Studenten im Ausland Staatsstipendien zu verleihen. Ziel des Projektes ist es, Studenten auszuzeichnen und sie damit zur Rückkehr nach China und zum Einsatz für ihr Vaterland zu animieren. Bislang haben insgesamt über 1.400 chinesische Auslandsstudenten die Stipendien erhalten. Kürzlich trafen sich 37 chinesische Doktoranden als Preisträger des Jahres 2009 in Berlin. Ihnen überreichte der chinesische Botschafter in Deutschland, Wu Hongbo, den jeweils auf 5.000 Dollar dotierten Preis. Mehr dazu in folgendem Beitrag:
Es war ein sonniger Tag und genau so war auch die Stimmung der Preisträgerinnen und Preisträger, die aus verschiedenen deutschen Städten nach Berlin gekommen waren. Manche kamen zusammen mit ihren Tutoren, um das Stipendium in der chinesischen Botschaft in Berlin entgegen zu nehmen.
Seit der Schaffung des Staatsstipendiats für chinesische Auslandsstudenten haben bislang 159 chinesische Doktoranden an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen ein Stipendium erhalten. Absoluten Rekordhalter stellt hierbei das Jahr 2009 mit 37 Stipendien. Unter allen europäischen Zielländern stellen die Stipendiaten in Deutschland die größte Gruppe dar. Die Zahl der Stipendiaten wuchs seit 2003 jährlich um 23.5 Prozent.
Der chinesische Botschafter Wu Hongbo freute sich über die breit gefächerten Fachgebiete der Preisträgerinnen und Preisträger.
"Die Stipendiaten sind alle noch sehr jung. Über 75.5 Prozent sind unter 35 Jahren. 23.3 Prozent sind nach den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts geboren. Sie kommen nicht nur aus traditionell starken deutschen Fachgebieten wie den Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften, sondern auch aus der Medizin, den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der Wirtschafts- und Managementlehre. Über 80 Prozent der Preisträger absolvierten das Studium an chinesischen Schwerpunktuniversitäten oder deutschen Elitenuniversitäten. Rund 70 Prozent sind Doktoranden an deutschen Elitenuniversitäten oder von Eliteaustauschprojekten. Die meisten von ihnen haben bereits gute Forschungsergebnisse erzielt und besitzen großes Entwicklungspotential."
Botschafter Wu Hongbo bedankte sich anschließend im Namen der chinesischen Regierung und des chinesischen Volkes bei den Tutoren aller Preisträgerinnen und Preisträger. Er meint, die Preisverleihung sei nicht nur eine Auszeichnung der herausragenden Auslandsstudenten, sondern auch eine Anerkennung der sorgfältigen Betreuung durch die Tutoren. Der Botschafter hoffte zudem, dass die Stipendiaten mit dem Gelernten dem Vaterland dienen und selbst eine Botschafterrolle im Austausch zwischen China und Deutschland übernehmen können.
Als Vertreter deutscher Tutoren würdigte Prof. Dr. Jörg Wallaschek den Fleiß und die Zielstrebigkeit chinesischer Studenten. Zugleich brachte er Vorschläge für die künftige Entwicklung im Bildungsaustausch zwischen beiden Ländern an.
"Lassen Sie mich abschließend bemerken, Herr Botschafter, dass ich Ihnen versichere, es lohnt sich, auch weiterhin in die Internationalisierung Ihres Wissenschaftssystems zu investieren, insbesondere in die Promotionsprojekte Ihrer Nachwuchswissenschaftler hier in Deutschland. Sie gewinnen damit nicht nur hervorragende Persönlichkeiten, wie die Preisträgerinnen und die Preisträger des heutigen Tages beweisen. Sie gewinnen dadurch auch Studierende, Mitarbeiter und Professoren der Institute, an denen Ihre Doktoranden zu Gast sind."
Cheng Weiwei ist Doktorand an der Universität Marburg. Im Namen aller Stipendiaten bedankte er sich bei der Regierung.
"Die Staatsstipendien für chinesische Auslandsstudenten haben uns günstige Bedingungen geschaffen. Sie bringen zugleich viele Eliteforscher aus China zusammen. Wir sollten diese Gelegenheit wahrnehmen, den Austausch aktiv auszubauen. Die Stipendien, die wir bekommen haben, sollen zum Katalysator für Forschungsergebnisse werden. Wir sehen die Stipendien als eine der vielen Landschaftsszenerien während unserer Lebensreise, aber nicht als unser Endziel."
Wie Cheng Weiwei hervorhob, ist dies für die chinesischen Doktoranden erst ein Anfang. Auf sie wartet eine viel versprechende Zukunft.