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Wüstensport in Xinjiang
  2010-06-26 15:20:32  cri
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Das Uigurische autonome Gebiet Xinjiang ist ein Paradies für Naturfreunde. Über 430.000 Quadratkilometer des autonomen Gebiets sind von Sand bedeckt, Wüstenlandschaften machen 60 Prozent seiner Gesamtfläche aus.

Die Wüste Kumtag gilt als die am nächsten zu einer Stadt gelegene Wüste in Xinjiang. Mit einer Gesamtfläche von 2.500 Quadratkilometern ist sie ein typisches Beispiel einer Gobi-Landschaft in Zentralasien. Jedes Jahr finden in der Einöde von Kumtag zahlreiche Events wie Expeditionen oder Fotoshootings statt. In sportlicher Hinsicht sind der Triathlon und die Rallye die Highlights in der Kumtag-Wüste.

Beim Kumtag-Triathlon müssen die Teilnehmer zuerst 50 Meter durch einen See waten. Klingt eigentlich ganz harmlos, ist es aber nicht. Denn die Teilnehmer tragen dabei einen zehn Kilogramm schweren Holzblock auf ihrem Rücken. Unter den Anfeuerungsrufen der Zuschauer bahnen sie sich mühsam ihren Weg durch das stille Gewässer. Sobald die Athleten den Teich durchquert haben, steigen sie direkt aufs Rad. Zeit für einen Tenue-Wechsel haben sie nicht. Nach 30 Kilometern auf dem Rad folgt schließlich zum Abschluss noch die Laufstrecke.

Wer sich als „Iron Man" beweisen will, muss nicht unbedingt Profi sein. Die Teilnahme ist nicht an eine Vereins- oder Verbandsmitgliedschaft gebunden. Dazu Wang Fei, der Organisator des Wüsten-Triathlons:
(Oton 1, Wang)
"Grundsätzlich ist jeder teilnahmeberechtigt. Wir formulieren die Teilnahmebedingungen. Jeder – egal ob Amateur oder Profi –, der die Grundkriterien erfüllt, kann sich bei uns melden."

Leistungsdruck gibt es am Triathlon durch die Kumtag-Wüste keinen. Die meisten nehmen einfach aus Spaß daran teil, wie dieser Amateur aus Urumqi, dem Hauptort des autonomen Gebiets Xinjiang:
(Oton 2, Sportler)
"Gute Leistungen sind nicht so wichtig. Am wichtigsten ist die Erfahrung. Ich fühle mich in der Wüste wohl und unbeschwert. Ich verspüre hier keinerlei Druck. Im Stadtzentrum von Urumqi gibt es keinen Ort, an dem ich mich so frei fühle wie hier."

In diesem Jahr triumphierte der Uigure Murat am Kumtag-Triathlon. Der 26-Jährige überquerte die Ziellinie nach rund vier Stunden. Als Schlüssel zu seinem Sieg bezeichnet Murat das richtige Tempo:
(Oton 3, Murat)
„In der Wüste darf man nicht rennen, sondern nur gehen. Du musst ausdauernd sein und dich an ein angemessenes Schritttempo halten. Wenn du dein Schritttempo der Topographie anpasst, kommst du voran. Wenn du am Start gleich losrennst, hast du nicht mehr genügend Kraft für die restliche Strecke. Beim Endspurt kannst du dann alles geben, was du noch hast."

Auf uigurisch bedeutet Kumtag der „Berg des Sandes". Die Wüstenlandschaft verändert sich hier fast im Kilometertakt: einmal sehen die Sanddünen aus wie Bienenstöcke, dann wieder wie Fischschuppen oder Wellentäler. Die Sanddünen haben klare Grenzen und Schichten. Im Sonnenlicht glänzen sie wie Inseln im Meer.

An Ferientagen treffen sich die Liebhaber von Geländewagen in der Kumtag-Wüste. Nachdem sie eine Route festgelegt haben, rasen sie die Dünen auf und ab. „Shamo", ein Fahrer aus der Gruppe der „Herausforderer" aus Xinjiang, erklärt uns den Reiz dieses Autorennens etwas anderer Art:
(Oton 4, Shamo)
„Wir sind mit der Wüste vertraut. Wir lieben die Wüste. In der Wüste zu fahren, macht großen Spaß."

Jede Gruppe besteht aus drei Fahrzeugen, die gleichzeitig miteinander losfahren. Die insgesamt 60 Geländewagen müssen so schnell wie möglich eine zehn Kilometer lange Strecke zurücklegen. Die Fahrer müssen dabei höllisch aufpassen und ihr Auto perfekt beherrschen. Die Fahrt durch die Sanddünen steckt voller Tücken. Nur wer über genügend PS verfügt, hat überhaupt eine Chance auf den Sieg. Ohne die richtige Kombination aus leistungsstarkem Auto und klugem Fahrverhalten erreicht man das Ziel erst gar nicht. Für viele Fahrer ist die Kumtag-Rallye das erste Rennen auf Wüstensand überhaupt. Wie beim Triathlon gilt daher auch bei der Rallye die Devise „Hauptsache Spaß". Zhao Zhimin vom Club „Xinpeiye" aus Xinjiang nimmt aus reinem Vergnügen am Rennen teil:
(Oton 5, Zhao)
„Unser Motto lautet Mitmachen. Unser Club interessiert die Platzierung nicht. Wir wollen einfach mitmachen. Denn die Lebensbedingungen der Chinesen werden besser, und es ist Zeit, das Leben zu genießen."


Übersetzt von: Li Zheng und Simon Gisler

Gesprochen von: Xiaolan und Huang Gang

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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