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China schwingt das Tanzbein
  2010-06-15 22:17:22  cri
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Oton 1 Tanzmusik

Der 25jährige Yang Chao und die 23jährige Tan Yiling tanzen gemeinsam auf dem vierten nationalen Sportfest Chinas. Die beiden sind die derzeitigen Hoffnungsträger des chinesischen Tanzsports. Denn sie haben ein hervorragendes Taktgefühl und eine überzeugende Ausdruckskraft beim Tanzen. Auch sind sie die einzigen Gesichter aus Asien unter den sechs Besten der Welt.
Oton 2 Yang Chao
„2005 haben wir die U-21 Weltmeisterschaften gewonnnen. Wir wurden 2006 zweimal in den Newstar-Wettbewerben der Weltmeisterschaften ausgezeichnet. Seit 2007 liegen wir auf dem sechsten Platz der Amateur-Weltrangliste."

Nach dem nationalen Wettbewerb sind Yang und Tan sofort nach London geflogen. Dort nehmen sie im Juni an einem internationalen Wettbewerb teil. Seit sieben Jahren leben sie etwa drei bis sechs Monate pro Jahr in Großbritannien. Denn das Land gilt als das Mekka des Tanzsports. Das berühmte Blackpool Dance Festival, auch bekannt als die Olympischen Spiele des Tanzsports, sind in Großbritannien Zuhause.

Also kein Wunder, dass fast alle der besten Tanzsportler aus China in London studieren oder studiert haben. Yang Chao erklärt weitere Vorteile des Tanzstudiums im Vereinigten Königreich.
Oton 3 Yang Chao
„In Großbritannien finden jährlich drei wichtige Wettbewerbe statt. Vor jedem Großereignis üben wir ein Monat lang in London. Nach dem Kurs kommt dann die Showtime beim Wettkampf."

Yang Chaos Tanzpartnerin Tan beschreibt den Londoner- Tanz-Alltag.
Oton 4 Tan
„Wir stehen um sieben auf, ab acht beginnt das Training. Da wir mehrere Lehrer am Tag besuchen müssen, die an allen Ecken der Stadt verstreut sind, müssen wir kreuz und quer durch die Stadt fahren. Manchmal haben wir sogar keine Zeit zum Essen. Normalerweise ist es dann bereits 20 oder 21 Uhr, wenn wir wieder Zuhause sind."
Obwohl die Tanzsportler finanzielle Beihilfen vom Staat durch den nationalen Tanzsportverband bekommen, reicht das Geld nicht für ein Auslandsstudium. Yang Chao muss noch viel nebenbei arbeiten, um das Studium zu finanzieren.
Oton 5 Yang
„Das Studium muss ich zumeist selber zahlen. Meine Eltern konnten mir zweimal helfen."

Die Eltern haben ihm 2003 und 2004 insgesamt etwa 80.000 Yuan dazu gegeben. Doch 2005 im dritten Studienjahr wurden Yang Chaos Eltern arbeitslos. Die finanzielle Unterstützung sei damit weggefallen, sagt Yangs Mutter Tao.
Oton 6 Tao
„Mein Mann und ich waren Angestellte. Ich war zuerst arbeitslos. Kurz danach verlor mein Mann auch seinen Job. Unsere Einkommen sind sehr bescheiden geworden. Mein Sohn lebt sparsam. Mit seinen Ersparnissen zahlt er dann fürs Studium."

Glücklicherweise entdeckte ein Hongkonger Geschäftsmann namens Liu Shaofan das talentierte Tanzduo Yang Chao und Tan Yiling. Liu Shaofan ist der Sponsor des Hongkonger Tanzsportvereins und er übernimmt seit 2005 die Studiengebühren der Beiden. Dazu noch mal Yang:
Oton 7 Yang
„Das Jahr 2005 war für uns zunächst sehr schwierig. Doch zum Glück wollte dann Herr Liu Shaofan, der Sponsor des Hongkonger Tanzsportvereins, unsere Studiengebühren übernehmen."

Neben den Studiengebühren sind es die Kostüme der Tänzer, die ins Geld gehen. Kleider machen Leute – dies gilt im Tanzsport als feststehende Regel. Yang und seine Tanzpartnerin rechnen mit etwa 250.000 Yuan RMB, die sie für Kostüme im Jahr ausgeben müssen. Zum Glück werden auch diese Kosten von Herrn Liu übernommen.
Oton Yang
„Die Männerkleidung geht ja noch. Doch die Frauenkleider müssen häufig gewechselt werden. Für jeden Auftritt muss meine Partnerin ein bis zwei Kleider vorbereiten. Ein Kleid kostet etwa 20.000 bis 30.000 Yuan RMB. Zum Glück zahlt unser Sponsor Herr Liu auch diese Kosten."

Nicht jedes Paar hat so viel Glück wie Yang Chao und Tan Yiling. Die meisten chinesischen Sportler können nur durch Nachhilfe, Aufführungen oder Wettkampfprämien ihre beruflichen Träume am Leben erhalten.

Das Tanzduo Zhang Jin und Luo Wenqing, das in der Newstar-Gruppe des Blackpool Dance Festivals den Titel geholt hat, muss sich auf diese Weise über Wasser halten.
Oton 10 Zhang
„Um die Ausgaben in London auszugleichen, müssen wir Geld durch Nachhilfe und Aufführungen verdienen. Unsere Eltern verdienen nicht wenig, aber auch nicht sehr viel. So tragen wir alle Kosten seitdem wir 18 sind selbst."

Die Stile im Tanzsport reichen von modernen bis hin zu lateinamerikanischen Tänzen einschließlich Walzer, Tango und Rumba. Obwohl diese Sportart vor weniger als 20 Jahren nach China kam, hat sie bereits eine große chinesische Anhängerschaft. Derzeit gibt es in China über einhundert Tanzsportschulen, hinzu kommen auch noch zahlreiche Ausbildungskurse.

Der Generalsekretär des chinesischen Tanzsportvereins Yin Guochen sieht ein großes Potenzial in den chinesischen Sportlern.
Oton 11 Yin Guochen
„Seit dem Jahr 2000 werden immer mehr Tanzsportschulen gegründet. In vielen Sporthochschulen wird das Fach Tanzsport angeboten. Seitdem boomt der Tanzsport in China. Zurzeit weisen die Chinesen ein mittleres bis hohes Niveau im Welttanzsport auf. Einige Sportler können sogar mit den Weltbesten Schritt halten."


Übersetzt von: Li Zheng und Michael Koliska

Gesprochen von: Xiaolan, Zhang Chen, Qiu Jing, Liu Xinyue, Zhu Qing´an und Zhang Chao

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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