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Sprache öffnet viele Türen – in Xinjiang lernen Kinder Uigurisch und Chinesisch
  2010-05-24 15:59:40  cri
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Mahmut Ekper ist ein 10-jähriger Schüler der uigurischen Nationalität. Der Kleine kann dank eines zweisprachigen Kindergartens richtig gut Chinesisch. Warum das Beherrschen beider Sprachen so wichtig ist, erzählt seine Mutter, Hecer Gul:

"Die uigurische Sprache ist unsere Muttersprache. Aber Chinesisch ist die offizielle Sprache unseres Landes. Über die chinesische Sprache bekommt man einen Zugang zur Kultur. Auch wenn man etwas nachschlagen möchte, gibt es natürlich mehr Materialien auf Chinesisch, gerade auch im Internet. Auf der anderen Seite lernen die Kinder durch Uigurisch die Geschichte und Kultur unserer Nationalität besser kennen."

Mittlerweile gibt es im Autonomen Gebiet Xinjiang viele zweisprachige Bildungseinrichtungen. Fu Chunli ist Lehrerin in der Mittelschule Nummer 1 des Autonomen Kreises Chabuchar der Xibo-Nationalität. Die zweisprachige Ausbildung gab es schon, als sie noch klein war:

"In unserem Xinjiang leben Angehörige vieler Nationalitäten, zum Beispiel Kasachen, Uiguren und Usbeken. Um von klein auf Chinesisch zu lernen, besuchen sie Klassen, in denen im Unterricht sowohl Chinesisch als auch die Sprache einer nationalen Minderheit gesprochen werden - also zweisprachige Klassen. Ich gehöre zur Xibo-Nationalität. Ich habe auch schon als Kind Chinesisch-Unterricht bekommen."

In Xinjiang leben viele nationale Minderheiten, viele haben ihre eigenen Sprachen und Schriften wie die Uiguren, die Kasachen und die Mongolen. Früher besuchten die Kinder der Han-Nationalität und die anderer Minoritäten getrennte Schulen. Viele konnten nur die Sprachen ihrer eigenen Nationalität und kein Chinesisch. Dadurch fiel es ihnen schwerer, zur Universität zu gehen, einen Job zu finden oder sich in der modernen beziehungsweise in der internationalen Gesellschaft zu integrieren.

Die zweisprachige Ausbildung in Xinjiang begann eigentlich schon in den 1950er Jahren. Einen richtigen Entwicklungsschub bekam sie aber erst vor ein paar Jahren. Seit 2008 hat der Staat über 1,2 Milliarden Yuan RMB in die vorschulische zweisprachige Ausbildung investiert. In armen Bauern- und Hirtengebieten in Nord- und Südxinjiang sind nacheinander moderne Kindergärten mit Computern, Fernsehgeräten, DVD-Playern und Projektoren errichtet worden. Laut Fu Chunli basiert der Chinesisch-Unterricht der Xibo-Kinder auf ihrer Muttersprache. Dabei wird Chinesisch in die Sprache der Xibo-Nationalität übersetzt – so beherrscht man nachher beide Sprachen.

In Fu Chunlis Heimat gibt es nicht nur in Kindergärten und Grundschulen zweisprachigen Unterricht, auch Mittelschulen haben aufgerüstet. Neben der üblichen nationalen Lehrerfortbildung nehmen fast jedes Jahr auch ein bis zwei Lehrer an einer Chinesisch-Fortbildung teil. Mittlerweile wurden viele Nationalitätenschulen mit Schulen, in denen nur auf Chinesisch unterrichtet wird, zusammengelegt. Lehrer und Schüler arbeiten und lernen gemeinsam. Fu Chunli:

"Durch die Fusionen ist unsere Sprachumgebung verbessert worden. Lehrer haben mehr Chancen, über Unterrichtsfragen zu diskutieren. Schüler können einander besser helfen. Es gibt viel Austausch."

Fu Chunli hat im vergangenen Jahr eine Mittelschulklasse für ausgewählte Schüler aus Xinjiang besucht. Sie wurde an der Landwirtschaftsuniversität in Beijing eingerichtet. In diesem Jahr war sie wieder dort. Die Schüler hätten große Fortschritte gemacht, erzählt Fu:

"Sie haben dort eine besonders gute Ausbildung erhalten und sind körperlich und geistig viel fitter geworden. Als ich mit ihnen sprach, spürte ich, dass sie alle viel profitiert haben. Sie haben richtig gestrahlt."

Der persönliche Gewinn, der durch die zweisprachige Ausbildung entsteht, sei nicht von der Hand zu weisen, sagt Rena Kasimu, Leiterin des Pharmazieinstituts der medizinischen Universität Xinjiang:

"Durch die zweisprachige Ausbildung kann man die Kultur verschiedener Nationalitäten kennen lernen. Die chinesische Nation hat eine über 5.000-jährige Geschichte. Sprachen öffnen einem viele Türen."

Laut dem staatlichen Haushaltsplan sollen die finanziellen Mittel für die Vorschul-Sprachausbildung im Autonomen Gebiet Xinjiang bis 2012 auf nahezu 5,1 Milliarden Yuan RMB aufgestockt werden. Mit dem Paket von Staat und Lokalregierung können mehr als 2.200 zweisprachige Kindergärten finanziert werden.

Darüber hinaus werden die Städte Beijing, Tianjin, Shanghai und die Provinz Jiangsu in den kommenden vier Jahren 2.000 Mittelschullehrer aus Xinjiang zweisprachig ausbilden. Alle zwei Jahre werden wiederum 50 Lehrer aus besagten Gebieten in die von der uigurischen Volksgruppe geprägten Städte Hetian und Kashgar geschickt.

Gesprochen von: Li Yanping

Text von: Yan Wei

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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