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Ein neues Gesicht für das Dorf Gubeikou
  2010-05-21 08:57:23  cri
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Das Dorf Gubeikou heißt auf Deutsch "Alter, nördlicher Pass". Es liegt im Nordosten des Beijinger Stadtbezirks Miyun, zirka 135 Kilometer von Beijing entfernt. Frau Zhang, unsere Reiseleiterin, erklärt uns:

"Schon in den Dynastien der Xia und der Shang war das Dorf Gubeikou besiedelt. Es wurde im Jahr 550 n. Chr. als Wall und Graben angelegt. Das Dorf blickt auf eine lange Geschichte von ungefähr 1.500 Jahren zurück. Mehrere chinesische nationale Minderheiten leben hier. Die meisten Einwohner sind Mandschuren. Sie sind Nachkommen der Qing-Dynastie. Weiters leben hier die Hui-Nationalitäten und andere nationale Minderheiten. Insgesamt gibt es hier 470 Haushalte. Im Jahr 2008 wurde das Dorf in die Liste der schönsten Dörfer der Hauptstadt Beijing aufgenommen."

Am Eingang zum Dorf Gubeikou steht der große goldfarbige Pokal mit der Auszeichnung als schönstes Dorf von Beijing. Durch das Dorf führt ein kaiserlicher Weg. Der alte kaiserliche Weg wurde im Jahr 1682 während der Kangxi-Zeit in der Qing-Dynastie angelegt. Er war damals der einzige Weg von der Hauptstadt Beijing zur Provinz Hebei und der Inneren Mongolei. Eigentlich war der 1.500 Meter lange und 4 Meter breite Weg mit gelben Gesteinen gepflastert. Entlang des Weges gab es damals blühenden Handel. Um den 300jährigen Weg besser zu schützen, wurde er im Jahr 2006 wieder renoviert. Heute kann man auf dem Weg den Stil und die charakteristischen Merkmale der Qing-Dynastie klar erkennen. Unsere Reiseleiterin Zhang erklärt uns:

"Das ganze Dorf ist im alten, chinesischen Baustil angelegt. So gibt es beispielsweise drei Tore. Ein Fluss zieht sich durch das Dorf. Jetzt wird der Fluss gerade auf Vordermann gebracht."

Auf beiden Seiten des Flusses befinden sich Wohnhäuser. Die meisten davon sind komplett umgrenzte Wohnhöfe. Seit einigen Jahren wird das Dorf Gubeikou mit Unterstützung der Beijinger Regierung modernisiert. Gelder in Millionenhöhe kommen zum Einsatz, um die Gebäude sowie den Fluss zu renovieren. In Zukunft kann man im Dorf sowohl nördliche Elemente wie den viereckigen, ummauerten Hof mit ebenerdigen Häusern sehen als auch südliche Elemente wie den Teich mit Lotosblumen.

Eine berühmte Sehenswürdigkeit ist das Nordtor von Gubeikou. In der Vergangenheit war das Dorf militärisch wichtig. In der Geschichte wird es als Nordosttor von Beijing bezeichnet. Er war ein strategisch wichtiger Ort. Eigentlich war das Tor nur zwei Meter breit. Damals konnten nur ein Soldat und ein Pferd durchgehen. In der Ming-Dynastie wurde das Tor vergrößert, so dass eine Pferdekutsche passieren konnte. Am Nordtor gab es feste und solide Mauern.

Eigentlich hieß das Dorf ursprünglich "Hubeikou", was durch die geographische Lage bestimmt ist. Das Dorf liegt in der Nähe des Wohu-Bergs, das heißt "Berg wie ein kauernder Tiger". Der Kaiser Qianlong der Qing-Dynastie änderte bei einem Besuch den Namen. Gubeikou heißt auf Deutsch "Alter, nördlicher Pass". Hier kann man einen Teil der Großen Mauer sehen. Sie ist sehr gut erhalten.

Im Dorf Gubeikou befinden sich mehrere alte Tempel. In Nordchina gibt es nur hier so viele Tempelgärten. Der Volksmund sagt, wenn man ein paar Schritte geht, kann man einen Tempel sehen. Besonders interessant ist der Tempel des Yao-Kaisers. Im Garten gibt es drei Tempel und eine Theaterbühne. Mehrere Helden wie die Familie Yang haben hier geopfert. Auch dem Gott des Reichtums wird hier geopfert. Die Tempel wurden in verschieden Dynastien gebaut. Deswegen ist der Baustil der Tempel auch unterschiedlich. Trotz vieler Kriege blieben sie gut erhalten. So Zhang weiter.

"Chengde in der Provinz Hebei galt als das Urlaubsparadies der Kaiser. Im Vergleich zu Chengde wird Gubeikou als Urlaubsparadies des Volks bezeichnet. Die Tempel in Gubeikou sind zwar nicht groß, dafür jedoch sehr unterschiedlich."

Auch im Dorf Gubeikou gibt es mehrere Relikte aus den Zeiten des Krieges gegen die Japaner. Ein Beispiel ist die Gedenkstätte für die Märtyrer der Revolution.

In den vergangenen Jahren hat sich das Dorf verstärkt um Touristen bemüht. Mehrere Haushalte betreiben hier ein Gasthaus für Touristen. Sie wollen ihren Gästen einen möglichst guten Service anbieten, die Restaurants sind dementsprechend sauber und mit guten Möbeln und Elektrogeräten ausgerüstet. Das Essen schmeckt hervorragend. Die Einheimische erzählt uns,

"Im Sommer kommen viele Touristen. Ich bin zwar nicht dafür zuständig, die Touristen zu empfangen. Aber ich hoffe, dass immer mehr Touristen unser Dorf besuchen werden. Der Tourismus verbessert das Leben von uns allen."

Um den Touristen bessere Einblicke in das Dorfleben bieten zu können, wurde eine Ausstellungshalle errichtet. In der Halle werden Möbel und Agrarprodukte der Mandschuren präsentiert.

In den vergangenen Jahren hat die Beijinger Regierung großen Wert auf die Entwicklung der Dörfer im Umland von Beijing gelegt. Mit deren Unterstützung entwickelt sich das ländliche Umland sehr gut. Gubeikou verfügt über eine eigene Werkstatt für Lampions. Das alles hilft dem Dorf, sich besser als Marke zu positionieren und noch mehr Touristen in das Dorf zu bringen.

Geschrieben von: Xu Qi
Gesprochen von: Li Zheng

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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