Sprecher 1:
Als „Thomas Cup" wird die Teamweltmeisterschaft der Männer im Badminton bezeichnet. Der Wettbewerb ist nach Sir George Alan Thomas, dem ersten Präsidenten des internationalen Badmintonverbandes, benannt. Der Brite hat den Mannschaftswettkampf der Männer ins Leben gerufen und die Siegertrophäe gestiftet. Der „Thomas Cup" wurde erstmals in der Saison 1948/49 ausgetragen und bisher ausschließlich von Mannschaften aus Asien gewonnen.

Der „Uber Cup" ist das weibliche Pendant des „Thomas Cup". Das Turnier wurde nach der englischen Nationalspielerin Betty Uber benannt, die diesen Wettbewerb angeregt und den Pokal gestiftet hat. Erstmals ausgetragen wurde der „Uber Cup" im Jahr 1956. Seit 1984 finden der „Thomas Cup" und der „Uber Cup" jeweils gemeinsam statt.

Mod.: Besten Dank für diese interessanten Hintergrundinformationen, XY! Nun, liebe Hörer, befassen wir uns mit Lee Chong Wei aus Malaysia. Der gegenwärtig beste Badmintonspieler der Welt stand CRI in einem Exklusiv-Interview Red und Antwort.

Spr. 2:
Der 28-jährige Lee Chong Wei ist in seinem Land ein Superstar. Die 16.000 Plätze im Putra-Stadion von Kuala Lumpur waren bei jedem Spiel des „Thomas Cups" 2010 restlos ausverkauft. Besonders begehrt waren natürlich die Tickets für die Spiele mit Lokalmatador Lee Chong Wei. Jedesmal, wenn Lee das Spielfeld betrat, wurde er vom Publikum frenetisch begrüßt. Jeder seiner Punkte wurde mit tosendem Beifall gefeiert.
(Oton 1, Applaus der Fans)

Mit diesem riesigen Erwartungsdruck in seiner Heimat umzugehen, ist nicht ganz einfach – auch nicht für einen Ausnahmekönner wie Lee Chong Wei. Die 28-jährige Nummer Eins der Welt versucht sich daher immer auf sein Spiel zu konzentrieren und alles andere auszublenden:
(Oton 2, Lee) 
„Der Thomas Cup findet in diesem Jahr in meinem Heimatland statt. Bei jedem Heimspiel ist der Druck natürlich besonders groß, weil meine Landsleute eine gute Leistung von mir erwarten. Ich darf mir darüber aber nicht zu viele Gedanken machen. Ich muss einfach mein Bestes geben. Jedes Spiel und jeder Punkt zählt."

Im Jahr 1993, im Alter von elf Jahren, begann Lee Chong Wei mit dem Badmintonspielen. An einem öffentlichen Probetraining, zu dem ihn sein Vater brachte, fiel sein Talent sofort auf. Der Elfjährige spielte so geschickt, dass ihn der Trainer sofort unter seine Fittiche nahm. Sechs Jahre später gewann Lee Chong Wei bereits die nationale Meisterschaft. Als Belohnung wurde er ins Nationalteam aufgenommen.

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Lee Chong Wei gilt als sehr zurückhaltend und bescheiden. Man merkt, dass er in einer konfuzianisch geprägten Familie aufgewachsen ist. Obwohl der 28-Jährige die Weltrangliste im Moment überlegen anführt, zollt er seinem Gegner in jedem Spiel gebührenden Respekt:
(Oton 3, Lee)
„Jeder Spieler kann mal eine Krise haben. Keiner kann immer topfit sein. Ich nehme jeden Gegner ernst und versuche in jedem Spiel, mein Bestes zu geben."

Lee Chong Wei ist ein ausgeprägter Defensivspezialist. Mit seinen flinken Verteidigungskünsten und seiner stoischen Ruhe hat er schon so manchen Gegner an den Rand der Verzweiflung getrieben.

An der „All England Super Series 2010" im März holte Lee Chong Wei erwartungsgemäß den Titel. Am diesjährigen „Thomas Cup" vor eigenem Anhang musste der Weltranglistenerste seinen Titeltraum jedoch bereits im Halbfinale begraben. Das chinesische Team war schlicht eine Nummer zu groß für ihn und seine Mannschaftskollegen. Dass am „Thomas Cup" in erster Linie Teamgeist und Zusammenspiel gefragt sind, weiss das Badminton-As nur zu gut:
(Oton 5, Lee)
„Die Mannschaft ist am wichtigsten. Es nützt hier nichts, wenn ich selber gut spiele. Schließlich ist es ein Mannschaftswettkampf."

Übersetzt von: Li Zheng und Simon Gisler

Gesprochen von: Xiaolan und Zhang Chen