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„Erdbebenkind" Zhongde feiert zweiten Geburtstag
  2010-05-04 11:02:16  cri
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M: Kurz nach dem verheerenden Erdbeben in Sichuan erblickte Fang Zhongde am 31. Mai 2008 in einem Zelt des chinesisch-deutschen Feldkrankenhauses das Licht der Welt. Um sich bei den chinesischen und deutschen Ärzten zu bedanken, nannten die Eltern des Kleinen ihren Sohn Zhongde, also „Chinesisch-Deutsch". Die deutsche Redaktion von Radio China International hat die Patenschaft von Zhongde übernommen und unterstützt den Kleinen finanziell. Vor kurzem wurde Familie Fang zur Feier zum 50jährigen Bestehen des deutschsprachigen Programms von Radio China International nach Beijing eingeladen. Alle Kollegen hatten so die Möglichkeit, den Kleinen persönlich kennen zu lernen.

F: Der kleine Zhongde ist fast 82 Zentimeter groß. Er hat ein rundes und volles Gesicht. Voller Schüchternheit klammerte er sich an das Bein seiner Mutter. Aber seine dunkelbraunen Augen funkelten voller Neugier. Nach anfänglicher Zurückhaltung spielte Zhongde mit uns. Er hatte viel Spaß mit all den Spielzeugen, die unsere Kollegen für ihn gekauft hatten.

M: Das war das erste Mal, dass die Familie Fang die Provinz Sichuan verließ. Die Mutter Zhang Yan bedankt sich für alles, was die deutsche Redaktion und CRI für sie getan haben.

„Wir waren noch nie außerhalb Sichuans. Wir freuen uns sehr, persönlich die Hauptstadt zu sehen. Ihr unterstützt uns seit langem. Jedes Jahr kommt ihr uns besuchen. Wir sind euch sehr dankbar."

F: In Beijing hat sich Familie Fang viele Sehenswürdigkeiten angeschaut, wie etwa den Platz des himmlischen Friedens, das Hauptstadt-Museum, die Sportstätten der Olympischen Spiele 2008 und so weiter. Aber der Höhepunkt der Reise war die Feier zum 50. Jubiläum unseres Programms. Viele Ehrengäste konnten dabei die Geschichte Zhongdes noch einmal nacherleben. Im Anschluss ließ es sich der deutsche Botschafter in China, Michael Schaefer, nicht nehmen, ein paar persönliche Worte an Zhongde zu richten.

„Lieber Zhongde, liebe Familie Fang, liebe Freunde, wir alle waren erschüttert von dem katastrophalen Erdbeben vor zwei Jahren in Sichuan. Doch das Schöne im Leben ist, manchmal gibt es auch Hoffnung in der Katastrophe. Manchmal gibt es auch Freude in der Trauer. Dass du, kleiner Zhongde, in den Tagen des Erdbebens in einem chinesisch-deutschen Krankenhaus mitten im Erdbebengebiet auf die Welt gekommen bist, war ein kleines Wunder und erfüllt deinen lieben Eltern und uns mit großer Freude. Dass deine Eltern dir den Namen Zhongde „China-Deutschland" gegeben haben, sei ein wunderbares Zeichen der Freundschaft, Freundschaft zwischen deinem Land und meinem Land, zwischen China und Deutschland. Ich hoffe sehr, wenn du groß bist, dass du deine Eltern auf die Reise nimmst, mit ihnen zusammen nach Deutschland kommst. Wir werden uns alle riesig über deinen Besuch freuen. Wir sind ganz viele Freunde von dir und wir sind alle glücklich, dass ihr heute unter uns seid und mit uns hier in Peking feiern könnt."

M: Die Lebensumstände der Familie Fang und das anderer Erdbebenopfer in Sichuan gehen uns allen sehr nah. Wie das Leben derzeit vor Ort im Erdbebengebiet aussieht, erzählt uns Vater Fang Xu.

„Die Lage in den Erdbebengebieten hat sich weitgehend normalisiert. Von der Regierung erhalten wir finanzielle Unterstützung und wir haben auch Arbeit. Mein Vater und ich arbeiten jetzt auf einer Baustelle. Meine Mutter und meine Frau kümmern sich um die Hausarbeit und Zhongde. Das Leben ist schon gut."

F: Auf der Baustelle arbeitet Fang Xu 20 Tage im Monat und verdient täglich rund 100 Yuan RMB. Die Familie konnte inzwischen aus der Baracke ausziehen, die als behelfsmäßige Unterkunft nach dem Erdbeben errichtet worden war. Jetzt leben sie in einer etwa 50 Quadratmetergroßen Wohnung, die monatlich 350 Yuan kostet. Fang Xu sagt, von der Regierung bekämen sie monatlich eine Pro-Kopf-Mietsubvention von 100 Yuan.

Noch sind nicht alle Wohnhäuser für die Erdbebenopfer vollendet. Doch manche von Fang Xus Nachbarn konnten bereits in neue Wohnungen ziehen. Fang Xu sagt, voraussichtlich sei seine Familie Ende des Jahres dran.

M: Der kleine Zhongde kann noch nicht besonders gut laufen. Aber jedes Mal wenn er hinfällt, steht er sofort wieder auf. Viele Stadtkinder in seinem Alter würden wahrscheinlich erstmal laut weinen. Doch Mutter Zhang Yan sagt, Zhongde ließe sich dank ihrer Erziehung nichts anmerken.

„Wir verwöhnen Zhongde nicht. Wenn er fällt, sagen wir zu ihm, dass er selbst aufstehen soll. Wir hoffen, dass er zu einem selbständigen Menschen heranwächst und nicht von anderen abhängig sein wird."

F: Die Erdbebenkatastrophe von Sichuan hat die Menschen in der Region selbständiger und zäher gemacht. Auch zwei Jahre nach der Katastrophe kämpfen sie mit Entbehrungen. Doch die Naturkatastrophe hat nicht ihren Willen gebrochen.

Moderatoren: Lü Xiqian, Michael Koliska

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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