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Chinesisches Tischtennis-As Deng Yaping und ihre Erinnerungen an Juan Antonio Samaranch
  2010-05-01 16:47:52  cri
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Der frühere Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Juan Antonio Samaranch, ist vor kurzem im Alter von 89 Jahren verstorben. Deng Yaping, einst Chinas beste Tischtennisspielerin, pflegte 20 Jahre lang eine Freundschaft mit Herrn Samaranch. Sie betrachtete ihn als guten Lehrer und hilfsbereiten Freund. Nach seinem Tod teilte sie der Familie von Samaranch ihr Beileid mit.

Während der Olympischen Winterspiele in Vancouver im Februar 2010 traf Deng Yaping noch mit Samaranch zusammen, beide unterhielten sich über die aktuellen Ereignisse und nahmen an der Zeremonie zur Eröffnung des Olympia-Dorfs teil. Gemeinsam besuchten sie die Unterkünfte und haben zusammen mit den Sportlern gegessen. Damals habe Herr Samaranch nur etwas müden, aber gesunden Eindruck gemacht, so Deng Yaping.

Während sie an die letzte Begegnung mit Samaranch zurückdenkt, fließen Tränen über Deng Yapings Wangen. Sie erinnert sich noch genau, als der Spanier am 13. Juli 2001 in Moskau verkündete, dass Beijing das Austragungsrecht für die Olympischen Spiele 2008 zugesprochen bekomme:

(O-Ton1 w)
„Damals fragte er mich, ob ich glücklich sei. Ich glaube, seine Frage war kurz, hatte aber einen tiefen Sinn. Das ist der Austausch zwischen den Seelen der Menschen. Man braucht nicht zu viel sagen. Durch einen Gefühlsausdruck kann man das tiefe Gefühl zwischen beiden Seiten wahrnehmen. Der Austausch zwischen Herrn Samaranch und mir war so."

Die Freundschaft zwischen Juan Antonio Samaranch und Deng Yaping hat sich über viele Jahre entwickelt. 1991 wurde sie Weltmeisterin im Tischtennis-Einzel, und Samaranch verfolgte ihre Spiele vor Ort. Der damals 70-Jährige schätzte die Spielweise der Chinesin und verlieh der 18-jährigen Deng Yaping bei der Siegerehrung auch die Goldmedaille. Anschließend lud er sie in den Hauptsitz des Internationalen Olympischen Komitees ein, Deng Yaping war damit die erste Sportlerin, der diese Ehre von Samaranch zuteil kam.

1992 gewann Deng Yaping bei den Olympischen Spielen in Barcelona das Damen-Einzel, und damals sagte ihr Samaranch, sollte sie diesen Erfolg vier Jahre später bei den Spielen in Atlanta wiederholen, werde er ihr wieder die Goldmedaille überreichen. Und so kam es: Deng Yaping gewann erneut Gold, und bei der Verleihung strich ihr Samaranch sanft über die Wangen, so wie es ein Großvater bei seiner Enkelin macht. Viele Chinesen waren von dieser Geste zutiefst gerührt. Deng Yaping sagt, es sei eine große Freude gewesen, mit Herrn Samaranch befreundet gewesen zu sein. Er habe sich um sie gekümmert und ihr viele gute Ratschläge gegeben:

(O-Ton2 w)
„Als ich meine aktive Karriere als Sportlerin beendet habe, hat er mir viele nützliche Ratschläge gegeben. So schlug er mir beispielsweise vor, besseres Englisch zu lernen."

Nach den Olympischen Spielen in Atlanta erklärte Deng Yaping ihren Rücktritt vom aktiven Sport. Dem Vorschlag von Samaranch folgend, studierte sie an der berühmten Tsinghua-Universität Englisch. Nach dem Abschluss des Studiums legte Deng Yaping sogar Herrn Samaranch ihre Diplomarbeit vor, die Arbeit wird heute im Museum des Internationalen Olympischen Komitees aufbewahrt. Es ist ein Symbol dafür, dass sich chinesische Sportler ständig verbessern wollen. Samaranch empfahl Deng Yaping zu dieser Zeit, Mitglied des Sportlerrates des IOC zu werden:

(O-Ton3 w)
„Ich wandelte mich von einer Sportlerin in eine Sportfunktionärin. Als Mitglied des Sportlerrates des Internationalen Olympischen Komitees hatte ich viele gute Gelegenheiten, meinen Horizont zu erweitern."

1980 wurde Samaranch Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, und in den 21 Jahren seiner Amtszeit leistete er große Beiträge für die olympische Idee und zum Sportwesen in China. So machte er beispielsweise die Olympischen Spiele professioneller und lukrativer, und in den 1970er Jahren rief er dazu auf, dass sich China wieder an den Spielen beteiligen solle. Auch engagierte sich Samaranch dafür, dass die Olympischen Spiele 2008 nach Beijing vergeben wurden. Samaranch hatte eine enge Verbindung zu China, wie Deng Yaping sagt:

(O-Ton4 w)
„Er ist bereits in die Geschichte von China sowie in die der Olympischen Spiele eingegangen. Er hat große Beiträge für die olympische Idee geleistet. Möge er in Frieden ruhen. So wünschen wir alle."

Übersetzt von: Xu Qi und Christoph Limbrunner

Gesprochen von: Huang Gang und Liu Xinyue

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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