Die CIEF - internationale Chinesische Import- und Exportwarenmesse in der südchinesischen Stadt Guangzhou, auch Kanton Messe genannt, ist eine Ordermesse für Handel und Industrie. Sie ist das größte Handels-Event in China. Alle wichtigen Produzenten Chinas sind während der Kanton Messe unter einem Dach vereinigt um nationalen und internationalen Besuchern Möglichkeiten aufzuzeigen, ihre Geschäfte mit chinesischen Produzenten zu erweitern.
Die vom Foreign Trade Centre, einer Abteilung des Handelsministeriums der Volksrepublik China, organisierte Messe ist die größte Import- und Exportwarenmesse Chinas. Die Messe wird zweimal jährlich, jeweils in der zweiten April- und Oktoberhälfte, in der Stadt Guangzhou in der südchinesischen Provinz Guangdong abgehalten. Sie hat traditionell ihren Schwerpunkt auf dem Export von Waren, wobei Warenimport, Dienstleistungen wie Werbung oder Logistik an Bedeutung gewinnen.
Auf der Guangzhouer Messe gibt es eine Plattform, die helfen soll, die Inlandsmärkte für den Absatz der Exportprodukte besser zu erforschen. Indes will das chinesische Handelsministerium auch Gespräche mit und zwischen in- und ausländischen Unternehmen organisieren. Dadurch könnten Exportgüter noch besser im Inland verkauft werden, sagte der Direktor des Geschäftsbüros der Guangzhouer Messe, Wen Zhongliang:
"Auf der Messe tun sich große inländische Unternehmen, Supermarktketten und Großhändler zusammen, um Exportwaren zu kaufen. Gleichzeitig schaffen wir das richtige Umfeld für Exportunternehmen, die ihre Produkte im Inland absetzen wollen. Wir bringen sie mit solchen inländischen Unternehmen, Supermarktketten und Großhändlern zu Geschäftsgesprächen zusammen."
Die Kanton-Messe gibt es bereits seit 1957. Zu ihrer Gründung -und bis weit in die 1970er Jahre- war sie die einzige Messe Chinas mit ausländischen Wirtschaftskontakten. Damit erfreut sie sich großer Popularität als die älteste internationale Handelsmesse in China. Zudem gilt die Kanton-Messe traditionellerweise als Barometer für die Entwicklung des chinesischen Außenhandels. Angesichts der globalen Finanzkrise und der damit verbundenen Flaute im Exportgeschäft ist die Messe in diesem Jahr für viele chinesische Exportunternehmen besonders wichtig.
Eine der wenigen chinesischen Firmen, deren Exportgeschäft trotz Weltwirtschaftskrise nach wie vor ein zweistelliges Wachstum aufweist, ist der Klimaanlagenhersteller Chigo aus dem südchinesischen Fuoshan. Sun Lutie ist zuständig für das Auslandsgeschäft des Unternehmens. Mit der Teilnahme an der diesjährigen Kanton-Messe wolle Chigo seine Ambitionen auf dem internationalen Markt unterstreichen, erklärt Sun:
" Durch die Teilnahme an der 107. Kanton-Messe hoffen wir, noch bessere Werbung für unser Unternehmen machen zu können und neue Absatzmärkte für unsere Qualitätsprodukte zu finden. "
Yuan Li aus dem ostchinesischen Wenzhou ist auf der Messe sowohl als Käufer wie auch als Aussteller tätig. Wie viele andere Messebesucher ist er auch vom wirtschaftlichen Aufschwung überzeugt:
"Ich bin fest davon überzeugt, dass das Exportgeschäft auf der Kanton-Messe immer besser wird, weil unsere Produkte aufgrund ihrer guten Qualität und niedrigen Preise konkurrenzfähig sind."
Chinas momentanes Primärziel ist es, seine Inlandnachfrage weiter auszubauen. Die Produkte der chinesischen Exportunternehmen im Inland abzusetzen, gilt als wirksamer Weg, um das Außenhandelsdefizit wettzumachen. Zahlreiche Firmen, die sich an der 105. Kanton-Messe beteiligen, verfolgen diesen Kurs. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Hightechunternehmen Qiucifang, das sich auf die Herstellung von Umweltschutzprodukten spezialisiert hat. Eigenen Angaben zufolge konnte das Unternehmen in den vergangenen Jahren Märkte in 20 Ländern in Europa, Nordamerika und im Nahen Osten beliefern. Song Peng, der Exportmanager von Qiucifang, betrachtet den inländischen Markt als Vorbereitung für die Erschließung neuer Märkte im Ausland:
"Wir haben den Absatz unserer Produkte auf dem inländischen Markt inzwischen bereits erhöht. Die Zahl unserer Vertriebsnetze und die Anzahl unserer Mitarbeiter haben rasch zugenommen. Meiner Meinung nach wird uns das helfen, wenn wir mehrere Märkte gleichzeitig beliefern."