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Der "grüne" Campus der Tsinghua-Universität
  2010-04-26 15:37:02  cri
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Die Tsinghua-Universität genießt einen sehr guten Ruf. In den 1990er Jahren wurde an der Uni erstmals in China die Idee aufgestellt, "grüne" Universitäten zu gestalten. Darunter versteht man verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt. Seit mehr als zehn Jahren werden nun an der Tsinghua entsprechende Fachkräfte ausgebildet, und überall auf dem Campus spürt man den Hauch von "grüner" Intelligenz: das heutige Uni-Gelände strahlt quasi vor solcher Vitalität.

Die Tsinghua-Universität liegt in einem schönen Stadtteil im Nordwesten der chinesischen Hauptstadt. Erbaut wurde die Uni auf Ruinen der Gartenanlagen der Qing-Kaiser. Grünflächen machen fast 60 Prozent des 400 Hektar großen Campusgeländes aus. Um den CO2-Ausstoß effektiv zu reduzieren, hat die Universitätsleitung bewusst Hochwaldbäume und Buschpflanzen vermischt anpflanzen lassen. Denn diese Pflanzen können CO2 besser aufnehmen. Dazu der stellvertretende Leiter des Büros für grüne Campusgestaltung, Liang Lijun:

„Da Hochwaldbäume CO2 besser als Rasen aufnehmen können, pflanzen wir mehr solcher Bäume an; einige Rasenflächen werden so ersetzt, das Ökosystem auf dem Campusgelände somit verbessert. Besonders im Sommer ragen Gebäude im Grün. Nun gibt es bei uns schon 1.100 Baumarten. Die Anzahl der Baumarten liegt nur hinter der im Botanischen Garten."

Die Pflanzendecke ist das am leichtesten zu sehende "Grün" auf dem Campus der Tsinghua. Nicht so leicht zu bemerken sind weitere "grüne" Innovationen, aber allesamt nutzen sie Umweltschutztechnologien. So liegt auf dem Gelände der Tsinghua-Universität das derzeit größte Aufbereitungswerk für Gebrauchtwasser in Beijing. Jeden Tag werden dort 1.200 Tonnen Gebrauchtwasser aufbereitet und für die Bewässerung oder für Umwelthygiene verwendet. Die Kapazität der Abwasserentsorgung und die Rate der Wasseraufbereitung sollen in diesem Jahr im Interesse der Wassereinsparung weiter zunehmen. Dazu Liang Lijun:

"In diesem Jahr werden wir noch ein weiteres Werk bauen, in dem 1.500 Tonnen Abwasser pro Tag gereinigt werden können. Das wiederverwertbare Wasser wird dann in den Lotosteich einfließen. Und trotz des Anstiegs der Anzahl der Personen auf dem Campus ist unser Wasserverbrauch deutlich gesunken, um etwa 30 Prozent."

Erdwärmetechnologie wird seit Jahren in vielen Städten angewandt. 2009 wurde auf dem Unigelände ein erster Erdwärmebrunnen gebohrt. Das dadurch gewonne Warmwasser wird beispielsweise in den Duschen in den Unterkünften genutzt. Früher wurde dieses Wasser per Heizgas erwärmt, mit der Nutzung der Erdwärme wurde der CO2-Ausstoß um 5.000 Tonnen pro Jahr reduziert. Erdwärmetechnik wird außerdem auch für Heizzwecke genutzt, der CO2-Ausstoß kann so noch weiter verringert werden.

Die erfolgreiche Umsetzung der Idee der kohlenstoffarmen Verwaltung des Campus geht auch auf die exzellente Forschung in den Fachbereichen für Umwelt, Chemische Industrie und Energie zurück. Zahlreiche energiesparende Technologien wurden dort näher untersucht und schließlich umgesetzt. Dazu noch einmal Liang Lijun:

"Wir legen großen Wert auf die modellhafte Anwendung von grüner Technologie. Der Campus der Tsinghua gilt als ein Präsentationsstandort für energiesparende Technologien. So sind beispielsweise Solarenergielampen und kleine Windkraftstromanlagen installiert. Im Institut für Nuklearforschung wird die Restwärme nach Nuklearwärmeversorgung nochmals zum Heizen genutzt. Und in den Kantinen sind energiesparende Anwendungen der Fakultät für Elektrotechnik vorzufinden."

All diese Maßnahmen für einen "grünen Campus" erfordern aber nicht nur die entsprechende Technik, sondern auch die Mitarbeit von Professoren und Studenten. Die "Studentengemeinschaft für grüne Aktionen" ist so eine Organisation, die sich für umweltfreundliche Ziele einsetzt. Ye Minhua ist Vorsitzender der Gemeinschaft und studiert Umweltwissenschaft und –ingenieurswesen. Er nennt einige Aktionen und Aufgaben der Gruppe:

"Alle zwei Wochen sammeln wir an festgelegten Plätzen Altpapier ein, wir bieten zudem Recyclingpapier an. Eine Aktion führen wir seit sechs Jahren durch, nämlich den Gebrauch von Baumwolltaschen zu verbreiten. Im vergangenen Jahr haben wir von uns selbst entworfene Baumwolltaschen vorgestellt. Zudem sammeln wir Elektroabfall und verschicken ihn an Fachunternehmen, die diese Abfälle entsorgen können."

Ye Minhua meint, dank der Durchführung einer Reihe von Umweltaktivitäten sei das Umweltschutzbewusstsein von Professoren und Studenten deutlich gestiegen. Mehr und mehr Kommilitonen und Lehrkräfte hätten diese Idee verinnerlicht und legten viel Wert darauf im normalen Alltagsleben.

Gesprochen von: Xiao Lan

Interview von: Chang Xin, Li Dayong, Li Dong, Wang Ke

Text von: Chang Xin

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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