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Auch Chinas Rauchern blühen harte Zeiten
  2010-04-19 18:11:01  cri
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Der Tabakkonsum ist eine der größten Gefahren für die menschliche Gesundheit und gilt damit heutzutage weltweit als eine der dringendsten Gesundheitsfragen. Die Tabakprävention ist auf der ganzen Welt überall bereits in vollem Gange. China bildet hierbei keine Ausnahme. Auch den chinesischen Rauchern stehen harte Zeiten bevor.

China ist einer der größten Tabakproduzenten und -konsumenten. Ein Drittel des weltweit produzierten Tabaks stammt aus China. Über 300 Millionen Chinesen sind Raucher. Obwohl Chinas Gesundheitsbehörden ihre Maßnahmen zur Tabakkontrolle nie eingestellt haben, gibt es nach wie vor Vieles zu verbessern – etwa bei der Gesetzgebung oder der Prävention. Ab 2011 soll es in China in der Öffentlichkeit ein absolutes Rauchverbot geben. Dazu Qin Geng vom Gesundheitsministerium:

"Die Rahmenkonvention über die Tabakkontrolle sieht vor, dass die Mitgliedsländer rechtliche und administrative Maßnahmen durchführen, um das Rauchen auf öffentlichen Plätzen zu verbieten. Die Weltgesundheitsorganisation hat den Fristablauf für die Umsetzung dieser Rahmenkonvention bereits festgelegt. Innerhalb von fünf Jahren nach dem Inkrafttreten soll die Konvention umgesetzt sein. In China trat die Konvention offiziell am 9. Januar 2006 in Kraft. Ab dem 9. Januar 2011 gilt damit in allen Büros, auf allen öffentlichen Plätzen sowie in allen öffentlichen Verkehrsmitteln ein absolutes Rauchverbot."

Die Rahmenkonvention über die Tabakkontrolle ist die erste von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verabschiedete Konvention zur Einschränkung des Tabakkonsums. China ist das 77. Land, das die Konvention unterzeichnet hat. Mao Qun'an, der Pressesprecher des chinesischen Gesundheitsministeriums, hält die Vereinheitlichung der Bestimmungen für die Tabakverpackungen bei der Eindämmung des Tabakkonsums für unerlässlich:

"Die Weltgesundheitsorganisation, viele Abgeordnete des chinesischen Volkskongresses und Mitglieder des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes sowie Gesundheitsexperten in China plädieren dafür, das Verschönern von Zigarettenverpackungen zu verbieten. Vielmehr fordern sie, dass auf die Zigarettenverpackungen auffallende und eindeutige Gesundheitshinweise oder entsprechende Bilder gedruckt werden. Hinweise auf die Schädlichkeit des Rauchens für die Gesundheit auf Zigarettenverpackungen sind eine der wichtigsten und effektivsten Methoden zur Eindämmung des Tabakkonsums."

Bei den Bestimmungen für Tabakverpackungen gibt es in China noch einen großen Nachholbedarf. In einer Bewertung über den Einfluss von Zigarettenverpackungen auf die Raucher schneidet China ganz schlecht ab. Während ins Ausland exportierte Tabakprodukte vorbildhaft mit klaren Warnhinweisen versehen sind, sei dies in China selbst oft noch nicht der Fall, sagt Frau Jiang Yuan vom Büro für die Tabakkontrolle im Chinesischen Zentrum für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle:

"Die von China ins Ausland exportierten Zigaretten müssen den lokalen Regeln entsprechen. So sind zum Beispiel 90 Prozent der Rückseite von Zigarettenpackungen, die nach Australien exportiert werden, voller Informationen über die Schädlichkeit des Rauchens sowie einer Hotline zu Fragen des Rauchentzugs."

Frau Jiang zufolge ist das mangelhafte Bewusstsein über die Schädlichkeit des Rauchens bei chinesischen Rauchern auch auf die oft irreführende Tabakwerbung zurückzuführen. Tabakwerbungen sind in China überall zu sehen.

Momentan gibt es in nur knapp 50 Prozent der chinesischen Städte Gesetze und Vorschriften zur Kontrolle des Tabakkonsums. Nach Meinung einiger Raucher ist der Wunsch nach Abgewöhnung auch darum nicht so stark, weil die vorhandenen Gesetze nicht restriktiv umgesetzt werden. Herr Sun arbeitet in Beijing. Obwohl erst 27 Jahre alt, raucht er schon seit sieben Jahren. Der gesundheitlichen Gefahr ist sich Sun bewusst. Trotzdem ist ihm der Entzug bisher noch nicht gelungen:

"Manchmal huste ich. Der Hals ist trocken. Ich habe auch schon ans Aufhören gedacht. Habe es aber nicht geschafft. Ich bin mir bewusst, dass das Rauchen nicht gut ist."

Um Rauchern wie Herr Sun beim Entzug zu helfen, wollen Chinas Gesundheitsbehörden in Zukunft noch mehr unternehmen. Bereits im vergangenen Jahr wurden in Shanghai, Guangzhou, Hangzhou und anderen Städten Chinas lokale Vorschriften über den Tabakkonsum erlassen. Ab 2011 schließlich ist das Rauchen in medizinischen Einrichtungen verboten. Damit wollen die Mediziner mit gutem Beispiel vorangehen, damit das absolute Rauchverbot in Büros, auf öffentlichen Plätzen und in öffentlichen Verkehrsmitteln umgesetzt werden kann.

Gesprochen von: Li Wen

Interview von: Miao Hui

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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