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Allgemeine Schulpflicht und neue Schulen in Tibet rufen nach mehr Fachkräften
  2010-03-22 17:39:14  cri
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In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es in dem Autonomen Gebiet Tibet weder eine reguläre Schulpflicht noch öffentliche Schulen. Nur Mönche, Beamte und Adlige bekamen die Möglichkeit, sich in Einrichtungen wie Klöstern ausbilden zu lassen. 95 Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen waren damals Analphabeten. Im folgenden Bericht erfahren Sie, wie sich die Bildungssituation in Tibet verändert hat:

Tupden Kedup lehrt seit über 20 Jahren an der Universität in Tibet und hat die gewaltigen Umwälzungen im Bildungssektor miterlebt. Ihn freut besonders, dass der Zugang zu Bildung heute viel einfacher ist:

„Der Bildungssektor, besonders in der Organisation der Grundausbildung und deren Anerkennung, hat sich im Landesdurchschnitt in Tibet am schnellsten entwickelt. Wenn ein schulpflichtiges Kind die Schule abbricht, werden Eltern, Schule, Klassenleiter sowie das lokale Bildungsamt zur Rechenschaft gezogen. Ihnen werden die staatlichen Zuschüsse und Fördermittel gestrichen. Gegenwärtig hat sich die allgemeine neunjährige Schulpflicht in dem Autonomen Gebiet im Wesentlichen durchgesetzt."

Tupden Kedup sagt, heute würden alle Bauern- und Hirtenkinder in die Schule gehen. Sie profitierten von der effektiven Umsetzung diverser Bildungsreformen in Tibet. An öffentlichen Schulen muss keine Schulgebühr entrichtet werden. Das allgemeine Ziel, jedem tibetischen Kind den Zugang zu Bildung zu ermöglichen, ist im Großen und Ganzen realisiert worden.

Laut Statistiken hat die Regierung von 2001 bis 2006 2,3 Milliarden Yuan RMB in den Bildungsaufbau in Tibet investiert. Um die Bedingungen für Lehrer an tibetischen Schulen weitgehend zu verbessern, wurde eine ganze Reihe an Projekten in die Wege geleitet. Dazu zählen unter anderen die Renovierung einsturzgefährdeter Mittel- und Grundschulgebäude, der neue Universitätscampus, sowie Fernausbildungsprojekte für Mittel- und Grundschüler. Die Veränderungen seien enorm, sagt Tupden Kedup:

„Die Investitionen der Regierung sind gewaltig. Egal wo Du gerade bist, die besten und modernsten Gebäude in ganz Tibet sind Schulen und Universitäten. Ich bin hier aufgewachsen und habe seit mehr als 20 Jahren als Lehrer gearbeitet. Die Veränderungen sind unübersehbar."

Bildungsbehörden in Tibet legen sehr großen Wert auf Unterricht in der Sprache der tibetischen Nationalität. Fünf Bände von Tibetisch-Lehrbüchern sind inzwischen herausgegeben worden. Die tibetische Sprache ziehe sich durch die Grund- bis hin zur Hochschulausbildung, erklärt Tupden Kedup:

„Die zweisprachige Ausbildung ist in Tibet weit verbreitet. An manchen Schulen und Hochschulen wird auch Englischunterricht angeboten. Das Erlernen der tibetischen Sprache steht allerdings an erster Stelle, auch Studenten der Han-Nationalität haben Tibetisch als Pflichtfach. In Grundschulen werden Kinder der tibetischen Nationalität vorwiegend auf Tibetisch unterrichtet. "

Durch die zweisprachige Ausbildung wird die tibetische Kultur bewahrt. Im Bildungssektor gibt es laut Tupden Kedup aber immer noch gravierende Probleme:

„Die Qualität der Grundausbildung ist unbefriedigend. Viele Lehrer haben wenig Erfahrung. Es mangelt an entsprechenden Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte. Daran muss unbedingt noch gearbeitet werden. Auch kann man in Tibet Lehrmaterialien und -methoden aus dem chinesischen Festland und dem Ausland nicht direkt nutzen."

Die weitere Entwicklung könne nicht allein von lokalen Institutionen gestemmt werden. Neben weiteren finanziellen Hilfen vom Staat würden vor allem qualifizierte Fachkräfte gebraucht, fasst Tupden Kedup abschließend zusammen.

Gesprochen von: Zhu Liwen

Übersetzt von: Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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