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Taiwaner Äpfel erobern Hainan
  2010-03-10 10:22:29  cri
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In der vergangenen Woche haben wir das „Paradies für Investoren aus Taiwan", die Stadt Zhangzhou in der südchinesischen Provinz Fujian, kennen gelernt. In der heutigen Sendung richten wir unseren Blick auf die chinesische Inselprovinz Hainan. Hier unter der tropischen Sonne baut der Taiwaner Bauer Huang Yifeng den bekannten Java-Apfel aus seiner Heimat an.

Der Java-Apfel gehört zu den bekanntesten Obstsorten auf Taiwan. Er sieht aus wie eine Birne, und ist blassorangerot oder grünlichweiß gefärbt. Sein Fruchtfleisch ist weiß, saftig und schmeckt süßsäuerlich. Der Java-Apfel wird heutzutage in kleinem Umfang in verschiedenen Ländern in den Tropen kultiviert. Der größte Produktionsort von Java-Äpfeln in Asien liegt in Yunlongzhen auf Hainan. Hier in der Nähe der Stadt Haikou befindet sich die Apfelplantage von Huang Yifeng.

Der 46-jährige Huang Yifeng stammt aus Pingdong auf Taiwan. In seiner Heimat beschäftigte sich der Apfelbauer ursprünglich mit dem Verkauf von Dünger und Pestiziden. Im Jahr 1999 zog Huang Yifeng aufs chinesische Festland. Durch Zufall entdeckte er, dass das Klima auf Hainan bestens für den Anbau von Java-Äpfeln geeignet ist:

"Ich kam eigentlich hierher, um Datteln anzupflanzen. Nebenbei habe ich den Java-Apfel probeweise eingeführt. Im Jahr 2000 habe ich hundert Java-Apfelbäume angebaut. Zu meiner eigenen Überraschung war die Qualität dieser Java-Äpfel gleich gut wie die Qualität der Java-Äpfel auf Taiwan. Ich betrachtete den Java-Apfel damals als Marktlücke in China. Daher entschied ich mich, hier Java-Äpfel anzubauen."

Angetan von den vorzüglichen natürlichen Bedingungen auf Hainan gründete Huang Yifeng im Jahr 2001 sein Unternehmen, die Jindefeng Landwirtschaftsentwicklungs GmbH. Bei seiner Unternehmensgründung profitierte der Taiwaner von den großzügigen Fördermaßnahmen der Lokalregierung für Investoren aus Taiwan. Seine Risikobereitschaft hat sich inzwischen schon längst ausbezahlt. Nach acht Jahren ist seine Apfelplantage bereits auf 87 Hektar angewachsen. Seine 30.000 Java-Apfelbäume bringen ihm pro Jahr eine Ernte von rund tausend Tonnen Äpfeln ein.

Der Verkauf seiner Java-Äpfel sei anfänglich ein großes Problem gewesen, sagt Huang Yifeng rückblickend. Für die meisten Menschen auf dem Festland sei sein Obst etwas völlig Neues gewesen. Eine weitere Gefahr, die wie ein Damoklesschwert über dem Unternehmen von Huang Yifeng schwebt, sind unvorhersehbare Naturkatastrophen. Bei Temperaturen unter acht Grad Celsius tragen seine Bäume keine Früchte mehr. Die starken Taifune auf Hainan im Jahr 2005 sowie die Schneekatastrophe anfangs 2008 in Südchina haben sich sehr negativ auf seine Apfelproduktion ausgewirkt.

Zur Überwindung von Schwierigkeiten aller Art steht den Investoren aus Taiwan zudem das Büro für Taiwan-Angelegenheiten der Provinzregierung von Hainan zur Verfügung. Sein Büro lege sehr großen Wert auf die Unterstützung der Taiwaner Unternehmer, erklärt Wen Zhenxiong:

"Die Steuer für landwirtschaftliche Spezialitäten ist reduziert worden. Von dieser Maßnahme haben Investoren aus Taiwan stark profitiert. Die Provinzregierung hat zudem 'Vorschläge zur Verbesserung des Investitionsumfelds in Hainan' ausgearbeitet. Wenn Investoren aus Taiwan auf Schwierigkeiten stoßen, helfen wir ihnen."

Mit seinen Java-Äpfeln besitzt Huang Yifeng inzwischen einen Anteil von 80 Prozent auf dem chinesischen Markt. Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, arbeitet der Bauer aus Taiwan noch mit der Schule für Landwirtschaft der Provinz Hainan zusammen. Diese Zusammenarbeit erlaubt es den Studierenden der Hainaner Schule für Landwirtschaft, ein Praktikum im Unternehmen von Huang Yifeng zu machen.

Die Zahl der Taiwaner Agrarunternehmen, die auf Hainan investieren, nimmt immer mehr zu. Wen Zhenxiong, der Direktor des Büros für Taiwan-Angelegenheiten, erklärt sich dieses Phänomen folgendermaßen:

"Es gibt drei Gründe hierfür. Erstens sind die natürlichen Bedingungen hier ähnlich wie auf Taiwan. Viele Unternehmen aus Taiwan fühlen sich von den ähnlichen klimatischen Bedingungen angezogen. Der zweite Grund ist der große Markt auf dem chinesischen Festland. Der riesige Markt bietet den Taiwaner Unternehmen ein großes Entwicklungspotenzial. Nicht zuletzt spielen auch die hohen Kosten für Arbeitskräfte, Dünger oder Land auf Taiwan eine große Rolle. Um sich weiter entwickeln zu können, müssen die Unternehmen auf Taiwan einen neuen Markt finden."

Die Zahl der Taiwaner Unternehmen auf Hainan ist inzwischen auf 400 gestiegen. Ein Ende dieses Trends ist nicht in Sicht. Sehr zur Freude der Provinzregierung. Denn die Unternehmen aus Taiwan haben sich als äußerst positiv für die landwirtschaftliche Entwicklung Hainans erwiesen.

Gesprochen von: Qiu Jing

Übersetzt von: Li Qian

Weitere Links:

1. Taiwaner Geschäftsmann und seine Plantage

2. Zhangzhou - "Paradies für Investoren aus Taiwan"

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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