Die südwestchinesische Provinz Sichuan verfügt über schöne Natur- und Kulturlandschaften und ist daher ein attraktives Reiseziel für Touristen. Die lokale Regierung und Radio China International haben im Jahr 2006 und 2008 jeweils ein Quiz über die Provinz Sichuan ausgerichtet. Ausländische Hörer und Internetnutzer konnten so diese Region persönlich kennen lernen und vielfältige Eindrücke mit nach Hause nehmen.

Aufgrund dieses großen Erfolges gibt es nun ab heute bis Juni 2010 mit dem neuen CRI-Wettbewerb "Ich will gerne nach Sichuan" eine weitere Chance. Dabei haben die Teilnehmer die Möglichkeit, durch Aufsätze, Fotos, Malereien und kleine Kunstwerke über Sichuan Reisen zu gewinnen.

In unserem Reisemagazin werden wir Sie akustisch auf eine Reise nach Sichuan mitnehmen. Nach jeder Ausgabe werden wir Ihnen eine Frage über die Provinz stellen. Konkrete Details können Sie auf unserer Webseite german.cri.cn erfahren. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

Die erste Station unserer Reise durch Sichuan ist das Jiuzhaigou-Tal. Um diesen Namen dreht sich auch unsere heutige Frage: Nennt man dieses Tal deshalb "Jiuzhaigou", weil es insgesamt neun Dörfer gibt, die von den Tibetern bewohnt werden?

Das Jiuzhaigou-Tal befindet sich im Autonomen Bezirk Aba der Qiang und der Tibeter. Dieses wiederum liegt im Westen der südwestchinesischen Provinz Sichuan. In dem Y-förmigen Tal mit einer Länge von 40 Kilometern gibt es insgesamt neun Dörfer, die von den Tibetern bewohnt werden. Daher nennt man dieses Tal auch Jiuzhaigou, auf Deutsch das "Tal der neun Dörfer".

Der Tourist Nerohem Yam aus Israel ist von der Vielfalt chinesischer Landschaft und Kultur besonders begeistert. Er ist in den vergangenen Jahren durch ganz China gereist und hat dabei Beijing, Shanghai, Zhejiang und Shaanxi bereist. Dadurch hat er auch zahlreiche schöne Kultur- und Naturlandschaften gesehen. Besonders angetan war er von der malerischen Wasserlandschaft in Jiuzhaigou:

"Das ist der schönste Ort hier in China. Ich habe nirgendwo sonst eine derart beeindruckende Wasser- und Gebirgslandschaft gesehen. Das hier ist einzigartig."

In der Tat ist Jiuzhaigou für seine schöne Wasserlandschaft bekannt. Das Wasser ist die Seele der Landschaft. Im Tal gibt es mehr als 100 Seen. Die Tibeter nennen sie Haizi, die "Kinder des Meeres".

Das Wasser ist so kristallklar, dass man die Steine und Wasserpflanzen deutlich sehen kann. Das Wasser scheint von verschiedenen Blickwinkeln aus unterschiedliche Farben zu haben.

In dieser von Bergen umgebenen grünen Welt gelten die Wasserfälle ebenfalls als ein Wunder. Der Nuorilang- und der Zhenzhutan-Wasserfall sind am bekanntesten. Der Nuorilang-Wasserfall ist etwa 100 Meter breit. An seinen Rändern bildet eine Reihe hoher Bäume eine grüne Wand. Das Wasser fließt zwischen den Baumstämmen hindurch und fällt hinunter. Im Sonnenlicht sieht er aus wie eine bunte Perlenschnur, die am Horizont hängt.

In China bezeichnet man Jiuzhaigou als "Paradies auf Erden". Seit 1992 ist der Ort UNESCO- Weltnaturerbe.

Das Jiuzhaigou-Tal sieht in jeder Jahreszeit unterschiedlich schön aus. Yang Fuying, eine Mitarbeiterin der Landschaftszone erzählt uns:

"Der Frühling kommt hier jedes Jahr im April oder im Mai, später als in der benachbarten Umgebung. In dieser Jahreszeit verbinden sich kristallklare Seen und farbenprächtige Bäume harmonisch mit Schneeflocken und Pfirsichblüten. Im Sommer ist Jiuzhaigou eine gute Sommerresidenz. Die Landschaft lässt sich im Herbst manchmal mit einem Ölgemälde vergleichen. Im Winter taucht dann eine dicke Schneedecke die Seenlandschaft in ein winterliches Licht. In dieser Jahreszeit erstarren der Wasserfall sowie die Seen Haizi zu Eis. Das Wasser enthält hier Kalzium. Dieses sowie die Blütenzweige lassen die Seen in Jiuzhaigou wie Bernstein schimmern."

Am 12. Mai 2008 erschütterte ein verheerendes Erdbeben mit der Stärke 8,0 auf der Richter-Skala die Provinz Sichuan. Dadurch wurden einige Verkehrseinrichtungen nach Jiuzhaigou zerstört, weswegen die Zahl der Touristen zurückging. Mit dem Wiederaufbau im vergangenen Jahr ist die Anreise nun wieder leicht zu bewältigen. Der Vizevorsitzende des Tourismusamts von Jiuzhaigou, Lin Jiashui, sagt:

"Das Jiuzhaigou-Tal selbst wurde beim Erdbeben nicht beschädigt. Trotzdem fiel die Besucherzahl deutlich. Wir setzen uns nach Kräften für den Wiederaufbau der beim Erdbeben zerstörten Verkehrseinrichtungen ein. Gleichzeitig haben wir die Infrastruktur wieder hergestellt. Zum Beispiel haben wir die Servicestellen vergrößert und die Parkbänke verbessert. Wir wollen durch mehr Komfort sowie bessere Dienstleistungen die Bedürfnisse unserer Gäste befriedigen und deren Sicherheit gewährleisten."

Heutzutage ist Jiuzhaigou gut an das Verkehrsnetz angebunden. Es gibt in China mehrere Fluglinien, die Jiuzhaigou direkt anfliegen. Übrigens: Die Nebensaison dauert von November bis März. In dieser Zeit bekommt man besonders günstige Angebote.

Soweit unser bericht über das schöne Jiuzhaigou-Tal. Ich stelle Ihnen noch mal die Frage: Nennt man das Tal Jiuzhaigou, weil es insgesamt neun Dörfer gibt, die von Tibetern bewohnt sind?

Schreiben Sie uns bis 1. Juli 2010 per Post oder via E-Mail.
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Deutsche Redaktion,
Radio China International,
Shijingshan-Straße 16A
100 040 Beijing, Volksrepublik China

Geschrieben von: Nian Yonggang
Übersetzt von: Xu Qi
Gesprochen von: Zhu Liwen