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Rollstuhlathlet Rick Hansen - Olympischer Fackelträger in Vancouver
  2010-03-06 16:10:52  cri
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Oton 1 Hansen
„Am schwierigsten für mich war, bei der Eröffnungszeremonie ins Stadioninnere zu fahren. Der Boden fiel durch die Umbauten steil ab.  Es war sehr schwer, mit dem Rollstuhl Halt zu finden. Dabei musste ich daran denken, wie ich einmal die Große Mauer in China erklommen habe."

Der berühmteste Behindertensportler Kanadas und Ehrenleiter des Olympischen Dorfs in Vancouver hat einen hohen Bekanntheitsgrad. Er wurde zu einem der fünf letzten Fackelträger der Eröffnungszeremonie der 21. Olympischen Winterspiele gewählt.

Oton 2 (Geräusche im Stadion vor Ort)

Hansen ist stolz darauf, dass er als Fackelträger auf der Eröffnungszeremonie der Olympischen Winterspiele erscheinen durfte. Vor allem aber freut er sich, dass sich sein Heimatland nach der durch die Winterspiele 1976 in Montreal verursachten Verschuldung und angesichts der Finanzkrise erneut um die Austragung bemüht hat. Die Veranstalter hätten großen Mut bewiesen, sagt Rick Hansen.

Oton 3 Hansen
„Wer hätte gedacht, dass Kanada diese Olympischen Winterspiele so erfolgreich stemmen würde? Angesichts des großen Risikos waren viele skeptisch. Aber unsere Organisatoren, insbesondere der CEO des Organisationskomitees John Furlong, haben die Herausforderung mutig angenommen und sich für den großen Traum engagiert. Auf einem mit Hürden gepflasterten Weg gehören Kritik und Selbstzweifel dazu. Wenn man an sich glaubt, kann man die Barrieren überwinden. Nun ist der Traum in Erfüllung gegangen. Alle Kanadier sollten sich darüber freuen, dass die Veranstalter nicht aufgegeben haben."

Hansen glaubt an Träume. Schon früh zeigte sich sein sportliches Talent. Dann wurde er als 15-Jähriger bei einem Autounfall an der Wirbelsäule verletzt und ist seitdem querschnittsgelähmt. Von diesem Schicksalsschlag hat sich das Sport-Ass allerdings nicht aufhalten lassen. Bei den Paralympischen Spielen 1980 und 1984 ist er im Rollstuhl angetreten und holte insgesamt dreimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze. Hansen konnte sich auch mehrfach den Weltmeistertitel sichern. 1983 wurde er neben Eishockeyspieler Wayne Gretzky zum besten Sportler Kanadas gewählt. 27 Jahre später tragen beide in Vancouver die Olympische Fackel.

Rückblickend auf seine Karriere bedankt sich der Ausnahmesportler besonders bei seiner Frau.

Oton 4 Hansen
„Ich erinnere mich noch gut an den Rollstuhlmarathon bei den Paralympics 1984. Mehrere Monate vorher hatte ich mir die Schulter verrenkt. Viele glaubten, dass ich nicht an den Spielen teilnehmen könnte. Tatsächlich habe ich nicht nur teilgenommen, sondern die Ziellinie sogar mit einem kleinen Vorsprung erreicht und Gold geholt. Diesen Erfolg habe ich meiner damaligen Therapeutin Amanda zu verdanken - meiner heutigen Ehefrau. Sie hat an mich geglaubt und mich unterstützt. Ich habe meinen olympischen Traum nicht aufgegeben, auch wenn es schwierig war."

1985 brach Rick Hansen zu seiner „Man in Motion Tour" auf. Dabei legte er in 26 Monaten rund 40.000 Kilometer zurück – im Rollstuhl. Auf seiner Reise durch 34 Länder auf vier Kontinenten hat er 26 Millionen US-Dollar für die medizinische Forschung gesammelt. In China hatte er die Hälfte der Strecke hinter sich.

Oton 5 Hansen
„In dieser Zeit befand ich mich an einem körperlichen und psychischen Tiefpunkt. Oft kamen mir Zweifel am Sinn der ganzen Aktion, und ich war mir nicht sicher, ob ich durchhalten würde. Dann bin ich nach China gekommen, wo mich die Bevölkerung sehr herzlich empfangen hat. In Tianjin haben mir Millionen von Menschen zugejubelt. Das hat mich motiviert weiterzumachen."

Während seiner China-Reise ist Rick Hansen mit Deng Pufang, dem Vorsitzenden des chinesischen Behindertenverbands,  zusammengekommen. Durch ihn lernte Hansen die Einstellung chinesischer Behinderter kennen: Auch mit einer Körperbehinderung kann der Mensch ein schönes Leben führen und anderen helfen. Dem kann der kanadische Behindertensportler nur zustimmen.
 
Die Große Mauer bildete den Höhepunkt seines China-Trips. Bei sehr steilen Abschnitten musste ein Assistent Hansens Rollstuhl halten, damit er nicht nach hinten kippt. Nach mühsamen fünf Stunden war es dem kanadischen Sportler endlich gelungen, die Chinesische Mauer zu erklimmen.

Auch wegen seiner China-Erfahrung hat Rick Hansen die Paralympics 2008 in Beijing mit großem Interesse verfolgt. Die Szene, wo sich der chinesische Behindertensportler Hou Bin mitsamt seines Rollstuhls an einem Seil hochzog, um das Paralympische Feuer zu entfachen, ist ihm besonders in Erinnerung geblieben.

Oton 7 Rick Hansen
„Ich habe von vielen Seiten gehört, dass die Paralympics in Beijing die besten waren. Das sehe ich genauso. Die Organisation und die behindertengerechten Anlagen waren ausgezeichnet. Die Olympischen und Paralympischen Spiele in Beijing sind ohne Zweifel Meilensteine in der chinesischen Geschichte."

Nach seinem Rücktritt als Profisportler gründete Rick Hansen eine eigene Stiftung für die Wirbelsäulenforschung: The Rick Hansen Foundation. Als Ehrenleiter des Olympischen Dorfs in Vancouver hat er internationale Sportdelegationen empfangen und repräsentative Aufgaben übernommen. Die Sportlegende möchte seine Erfahrungen weitergeben.

Oton 8 Hansen
„Jungen Sportlern habe ich während der offiziellen Begrüßung erklärt, dass ihre Olympia-Erlebnisse von ihrer Einstellung abhängen. Man hat die Wahl: Entweder ist das Glas halbleer, oder halbvoll. Für mich ist es immer halbvoll."

Übersetzt von: Li Zheng und Wolfgang Kuhn

Gesprochen von: Xiaolan und Li Zheng

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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