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China und Deutschland machen in Berufsbildung gemeinsame Sache
  2010-03-01 15:54:23  cri
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Die deutsche Berufsbildung genießt international ein hohes Ansehen. Mithilfe der durch das duale Bildungssystem hervorgebrachten Fachkräfte begann letztlich auch der wirtschaftliche Aufschwung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Schon seit vielen Jahren arbeitet Deutschland im Ausbildungsbereich eng mit China zusammen. Näheres dazu im folgenden Beitrag:

Gegründet wurde die Chinesisch-Deutsche Berufsschule in Tianjin in den 1980er Jahren. Dabei handelt sich um das erste chinesisch-deutsche Berufsbildungsprojekt überhaupt. In den letzten 20 Jahren hat die Schule dank Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) Ausrüstung und Unterrichtsmaterialien erhalten. Das Ausbildungskonzept kommt ebenfalls aus Deutschland. Bei der Strukturierung der Fächer hat man sich an wirtschaftlichen Bedürfnissen der Gesellschaft orientiert. Durch die chinesisch-deutsche Koorperation ergäben sich für die Berufsschüler gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sagt Xu Baoxi, ein Mitarbeiter der Berufsschule in Tianjin:

„Die Gestaltung der meisten Kurse und das Ausbildungskonzept beruhen auf Erfahrungen aus Deutschland. Immer wieder arbeiten deutsche Dozenten an unserer Schule. Gleichzeitig schicken wir auch jedes Jahr Lehrer zur Fortbildung nach Deutschland. Außerdem haben wir eine Vereinbarung mit dem Unternehmen Magma. Danach können ausgewählte Berufsschüler den praktischen Teil ihrer Ausbildung, also die Hälfte der ganzen Ausbildungsphase, in der Firma absolvieren. Nach Abschluss haben sie die Möglichkeit, direkt im Betrieb einzusteigen."

Die Chinesisch-Deutsche Berufsschule in Tianjin ist nur ein kleines Beispiel für die bilaterale Zusammenarbeit in der Berufsbildung. Bis Ende 2008 wurden von deutscher Seite über 700 chinesische Berufsschulleiter und rund 2.000 Berufsschullehrer ausgebildet. 2009 konnten China und Deutschland 30 Jahre Ausbildungszusammenarbeit feiern. Mehrere Hundert Lehrbücher sind gemeinsam ausgearbeitet worden. Mittlerweile wurden die an der chinesischen Ostküste gestarteten Kooperationsprojekte auch in mittel- und westchinesischen Regionen auf den Weg gebracht. Der Verantwortliche der deutschen Gesellschaft für Internationale Weiterbildung und Entwicklung (InWent), Günther Taube, würdigt die Ergebnisse:

„Die Kooperation in der beruflichen Bildung ist zu einer wichtigen Brücke geworden. Vielleicht eine der wichtigsten Brücken in der Zusammenarbeit zwischen dem Bildungsministerium und InWent, und in der gesamten Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland. (5'08'') In den letzten fünf Jahren haben sich der Austausch und die Programmaktivitäten unseres Unternehmens in Kooperation mit Ihnen in der beruflichen Bildung beachtlich verstärkt. Inzwischen lernen jährlich mehrere Hundert Berufsbildungsfachleute aller Funktionsebenen in Deutschland die Praxis unserer Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe kennen .......

All Ihre Kolleginnen und Kollegen, die nach Deutschland kommen, bringen in vielen Gesprächen mit den Kollegen in Deutschland, die sie dort haben werden, aber auch ihre Erfahrungen ein. Auch dies ist ein interessanter Aspekt für uns, auch wir lernen von Ihnen, mit Ihnen. Und wir nehmen neue Einsichten und Eindrücke aus diesen Gesprächen, aus diesem Austausch für unsere Entwicklung mit in die Zukunft."

Im Zuge der Zusammenarbeit ist der chinesische Berufsbildungssektor enorm gewachsen. Der Bedarf nach technischen Fachkräften ist immens. Damit bieten sich für die chinesisch-deutsche Kooperation immer neue Perspektiven, sagt Zhang Xiuqin, Hauptabteilungsleiterin für internationale Zusammenarbeit beim chinesischen Bildungsministerium:

„Anstatt früher nur herkömmliche erfasst die chinesisch-deutsche Berufsbildungszusammenarbeit mittlerweile alle modernen Industriezweige von der Elektroindustrie bis zur Informationstechnik. Die Kooperationsformen variieren. Heute arbeiten beide Länder sogar in der Berufshochschulbildung zusammen."

Inzwischen sind einige deutsche Konzerne Kooperationen mit chinesischen Berufsschulen eingegangen. Einer davon ist Siemens. Gao Yan, stellvertretender Geschäftsführer der Siemens AG in China, fasst zusammen:

„Siemens arbeitet derzeit mit fünfzig chinesischen Universitäten, Hochschulen und Berufshochschulen eng zusammen. In Labors von nicht weniger als 100 Universitäten und Hochschulen werden Anlagen von Siemens verwendet. Über 1.000 Lehrer haben an Ausbildungen der Siemens AG teilgenommen. Jedes Jahr besuchen 5.000 chinesische Berufsschüler verschiedene Betriebe, um sich über neueste Forschungsergebnisse zu informieren."

Das Berufstechnische Institut für Informatik in Nanjing hat zusammen mit dem Technischen Institut der Siemens AG in Berlin eine „Siemens Klasse" eingerichtet. Dabei werden die Kurse in Englisch abgehalten. Die Ausbildung erfolgt nach internationalen technischen Standards. Dadurch stehen den Berufsschülern viele Türen offen, erklärt Projektleiter Han Manlin:

„Das ist die erste Ausbildungsanstalt des Berufstechnischen Instituts der Siemens AG in Berlin außerhalb Deutschlands. Die Kurse sind gut ausgerichtet. Berufsschüler erhalten zum Abschluss von der Siemens AG Zertifikate, die von Siemens-Tochterfirmen in aller Welt anerkannt sind."

Trotz steigender Berufsschülerzahlen und Fördermaßnahmen der Regierung ist die gesellschaftliche Anerkennung einer professionellen Berufsausbildung in China immer noch gering. Durch die mangelnde Akzeptanz fehlt es an allen Ecken weiterhin an qualifiziertem Personal.

China werde die Zusammenarbeit mit Deutschland auch künftig dazu nutzen, den chinesischen Berufsbildungssektor auszubauen, betont der zuständige Berufsbildungsbeamte Liu Jiantong.

Gesprochen von: Xiao Lan

Text von: Ren Jie

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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