Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Hoffnung für Krebskranke
  2010-02-22 14:21:19  cri
Seite Drucken    

Jährlich erkranken weltweit über 10 Millionen Menschen an Krebs. Nach einer jüngsten Statistik der Weltgesundheitsorganisation soll die Zahl bis 2030 auf 75 Millionen ansteigen. Die meisten Neuerkrankungen werden aus den Entwicklungsländern kommen. Experten warnen daher vor einer „Krebsexplosion" in diesen Ländern.

In China werden jedes Jahr fast 2 Millionen neue Krebsfälle gemeldet. Jährlich sterben rund 1,5 Millionen Chinesen infolge dieser Erkrankung. Während Wissenschaftler eine effektive Vorbeugung durch vernünftige Lebensführung propagieren, suchen sie gleichzeitig auch nach neuen Heilmethoden. Mittlerweile setzen führende Forschungsinstitute in Deutschland, Japan und anderen Ländern auf so genannte Ionen-Strahlen zur Krebstherapie. Auch in China versuchen Wissenschaftler nach zahlreichen Tiertests, Tumore an bestimmten Körperstellen mit Schwer-Ionen zu behandeln. Darüber berichten wir gleich:

Seit Oktober 2009 forschen chinesische Wissenschaftler an Behandlungsmethoden gegen Krebs mit Schwer-Ionen. Das Projekt steht unter der Leitung von Dr. Zhang Hong vom Institut für Moderne Physik an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Die Wissenschaftlerin hat in den USA promoviert und dort als Ärztin gearbeitet. 2003 wurde Dr. Zhang als eine von 100 Nachwuchseliteforschern von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften zurück nach China berufen. Am Institut für Moderne Physik in Lanzhou übernahm sie ihre neue Aufgabe. Sie führt klinische Tests am eigenständig in China entwickelten Schwer-Ionen-Beschleuniger zur Krebstherapie durch. Dabei habe sie und ihr Team von deutschen Erfahrungen profitiert. Dr. Zhang:

„In Deutschland begann man mit ähnlichen Forschungen bereits 1997, hier erst 2006. Wir gehen nach dem deutschen Modell vor. In Deutschland kooperieren die Universitätsklinik Heidelberg und die Gesellschaft für Schwer-Ionenforschung Darmstadt (GSI) zusammen. In das chinesische Projekt ist neben unserem Institut eine Reihe von lokalen Kliniken in Lanzhou involviert. Sie bringen Patienten zur Ionenstrahlanlage, die in unserem Institut installiert ist."

Die Strahlanlage in China ist eine kleine Version eines großen Ionenbeschleunigers. Dr. Zhang flog zu Forschungszwecken nach Deutschland und Japan, um die Erfahrungen ihrer ausländischen Kollegen zu nutzen. In Deutschland konzentriert man sich bei derartigen Behandlungen auf Hirntumore. Behandlungen in Japan und in China sind auf Tumore am ganzen Körper ausgerichtet. Die Ionentherapie in China beschränkt sich vorläufig noch auf oberflächliche Tumore am Hals, an der Wirbelsäule, den Gliedermaßen wie auch im Gesicht. Zu den Behandlungsergebnissen sagt Dr. Zhang Hong:

„Bislang haben acht Patienten bei uns eine Ionentherapie erhalten. Die Nebenwirkungen waren äußerst gering und insgesamt gesehen sind die Ergebnisse gut. "

Durch die geringe Nebenwirkung ruft die Ionenstrahl-Therapie Aufmerksamkeit bei Experten und Patienten hervor. Theoretisch gesehen können alle Tumore durch herkömmliche Bestrahlungen abgetötet werden. Aber ein normaler Mensch kann dieser Bestrahlung kaum standhalten - während die Tumore getötet werden, werden nämlich auch normale Zellen und das Gewebe erheblich verletzt. Dazu noch einmal Dr. Zhang Hong:

„Herkömmliche Strahlen durchdringen auch das gesunde Gewebe. Wenn Tumore beseitigt werden, aber ein Patient durch die Behandlung stirbt, kann man nicht von einer Therapie sprechen. Viele Patienten sterben nicht direkt wegen ihrer Erkrankung, sondern aufgrund falscher oder überdosierter Behandlung. Optimal wäre es, wenn die Körperorgane und das Gewebe auch nach der Bestrahlung intakt bleiben. Die Therapie mit Schwerionenstrahlen hat eben genau diesen Vorteil. Solche Strahlen sind stark genug, um Tumorzellen zu töten, gleichzeitig verursachen sie aber kaum Verletzungen an Organen und Gewebe. Schwer-Ionenstrahlen sind ganz spezielle Strahlen, ihr physischer und biologischer Charakter ist anders. "

In China wird nun für das Pilotprojekt Werbung gemacht. In der nordwestchinesischen Provinz Gansu soll bald ein großes Zentrum für Krebstherapie mit Schwer-Ionen entstehen. Gemeinsame Partner des Projekts sind das Institut für moderne Physik an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und die Shengda Gruppe in Gansu. Die Investition beläuft sich auf 1 Milliarde Yuan RMB. Damit will man eine Plattform für Ionenstrahlen-Therapie und internationalen Forschungs-Austausch etablieren.

Gesprochen von: Xiao Lan, Qiu Jing

Interview und Text von: Qiu Jing

Weitere Links:

1. TCM gegen die Schweinegrippe

2. Vorbeugung und Behandlung von Lungenkrebs

3.Gesundes Leben dank gesunder Zähne

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
Meistgelesene Artikel
• Keine Lebenszeichen vom gesunkenen indischen U-Boot
• Snowdens Vater erhält Visum für Russland
• Getötete Chinesen: Afghanistan bekundet Beileid
• Vermittlungsversuche in Ägypten gescheitert
• Gipfel abgesagt: Russland enttäuscht von USA
Fotos
Luxusausstellung 2013 in Beijing eröffnet
Fotoausstellung „Chinesischer Traum - Schönes China" in Brüssel
Wiederaufbau neuer Wohnhäuser nach Erdbeben in Min
Lujiagou: Ein neues Wohngebiet mit günstigen Lebens- und Verkehrsbedingungen
© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China