Anhand des vier Milliarden Yuan RMB schweren Konjunkturprogramms der Zentralregierung gelang es China im vergangenen Jahr, sein Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten. Nach Ansicht von Experten kann die Wachstumstendenz nur durch private Investitionen beibehalten werden. Mehr dazu in unserem folgenden Beitrag.
Huang Mengfu, Vorsitzender des Allchinesischen Verbands für Industrielle und Kaufleute, ist der Auffassung, dass private Unternehmen ihre Investitionen in die Energiewirtschaft sowie im Transport-, Telekommunikations- und Finanzsektor verstärken sollten.
Einer Untersuchung zufolge wurde das Exportgeschäft zahlreicher privater Unternehmen in China im vergangenen Jahr durch die Weltwirtschaftskrise schwer in Mitleidenschaft gezogen. Auch die eher schleppend ansteigende Inlandsnachfrage machte Chinas Privatunternehmen zu schaffen. Um der kritischen Situation entgegenzuwirken, hat die chinesische Regierung eine Reihe von Fördermaßnahmen ergriffen, wie der stellvertretende Direktor der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform Mu Hong bestätigt:
"Der chinesische Staatsrat hat schnell auf die Weltwirtschaftskrise reagiert. Ein Schwerpunkt des Konjunkturpaketes der Zentralregierung ist, Privatinvestitionen in Produktions- und Infrastrukturprojekte zu fördern. Entsprechende Staatsratsmaßnahmen sehen vor, privaten Unternehmen mehr Steuervergünstigungen und Finanzierungsmöglichkeiten anzubieten."
Trotz Weltwirtschaftskrise sind Chinas private Investitionen von Januar bis November 2009 um 35 Prozent auf 3,2 Billionen Yuan RMB gestiegen. Private Unternehmen, die jährlich mehr als fünf Millionen Yuan RMB erwirtschaften, verzeichneten in diesem Zeitraum ein Wachstum von 18,8 Prozent - 8.5 Prozentpunkte höher als der Landesdurchschnitt. Huang Mengfu, Vorsitzender des Allchinesischen Verbands für Industrielle und Kaufleute, verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass bislang über 90 Prozent der neuen Arbeitsplätze in der Stadt und auf dem Land privatwirtschaftlich entstanden seien:
"Pro Jahr können derzeit in China nahezu zehn Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die meisten davon entstehen im privaten Sektor. Man kann unübertrieben sagen, dass private Unternehmen für die Erhöhung des Lebensstandards der Bevölkerung sowie die Förderung gesellschaftlicher Stabilität mittlerweile unentbehrlich sind. Daher ist es unbedingt notwendig, mittelständische und kleine Unternehmen zu fördern."
Huang Mengfu betonte ferner, dass der starke Anstieg staatlicher Investitionen in Infrastrukturprojekte nur eine temporäre Maßnahme sei. Sobald die Volkswirtschaft ihre Talfahrt beendet habe, sollten die staatlichen Subventionen abgebaut und dafür private Investitionen gefördert werden.
Diese Ansicht unterstützt auch die chinesische Regierung. Auf der jüngst abgeschlossenen Wirtschaftskonferenz forderte sie dazu auf, Marktzutritt und Finanzierungsmöglichkeiten für Privatunternehmen zu erleichtern. Ziel sei es, die Vitalität und Wettbewerbsfähigkeit privater Firmen zu erhöhen. In dem Engagement der Zentralregierung sehe Huang Mengfu eine breite Entwicklungsperspektive:
"Sollte der Marktzutritt für Privatunternehmen in den Bereichen Energiewirtschaft, Transport, Telekommunikation und Finanzen erleichtert werden, können sie sich ebenso schnell entwickeln wie bislang in der Herstellungsbranche. Und dies wird mit Sicherheit zu einem raschen und kontinuierlichen Wachstum der Volkswirtschaft beitragen."
Bearbeitet von: Xu Wei
Gesprochen von: Xiao Lan
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