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TCM gegen die Schweinegrippe
  2010-01-25 16:45:03  cri
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Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) hat bei der Vorbeugung und der Behandlung der A/H1N1-Grippe eine wichtige Rolle gespielt. Die einzelnen TCM-Rezepte wurden auf verschiedene Personengruppen abgestimmt. Alle Rezepte enthalten Heilkräuter wie Yu Xing Cao (Herba Houttuyniae), Jin Yin Hua (Geißblatt) oder auch Lu Gen (Rhizoma Phragmitis).

Im Kampf gegen die Schweinegrippe hat die Traditionelle Chinesische Medizin eine einzigartige Rolle gespielt. Liu Qingquan gehört dem Expertenteam des chinesischen Gesundheitsministerium und des staatlichen Verwaltungsamt für TCM an. Als einer der führenden chinesischen TCM-Experten war er in die Behandlung des ersten A/H1N1-Patienten in China involviert. Die TCM habe sich bei der Behandlung der Schweinegrippe bewährt, erklärt Liu Qingquan:

„Unsere Behandlungsresultate zeigen, dass das Fieber bei Patienten, die eine reine TCM-Behandlung erhalten haben, rasch sinkt. Es dauert nur ein bis zwei Tage, bis das Fieber zurückgeht. Von Beginn der Behandlung bis zur Entlassung des Patienten dauert es sechs oder sieben Tage. Im Vergleich mit Tamiflu wurden durch reine TCM-Behandlung bessere Resultate bei der Fiebersenkung und der Linderung der Hustenbeschwerden sowie Kopfschmerzen erzielt."

Aus Sicht der TCM gehört die Schweinegrippe wegen ihrem akuten Krankheitsverlauf und ihren verhältnismäßig milden Beschwerden zur Kategorie der Hitzekrankheiten. Die Beschwerden sind ähnlich wie bei einer Wind-Hitze-Erkältung. Das heißt, der menschliche Körper wird durch die Einwirkung von Wind und Hitze angegriffen, wodurch die Atemwege geschädigt werden. Das Resultat sind Fieber und Husten.

Die TCM zeigt gute Erfolge bei der Behandlung solcher Krankheiten. Auf der Basis der grippeartigen Symptome der A/H1N1-Patienten entwickelten die TCM-Experten spezielle Behandlungsverfahren, mit denen vor allem die Hitze und die Toxine aus dem Körper entfernt werden sollen.

Die TCM-Behandlung schlug bei den A/H1N1-Patienten sichtlich an. Ein weiterer Vorteil dieser Behandlungsmethode ist ihre Ungefährlichkeit. Als Beispiel nennt Liu Qingquan das Präparat Yinqiaosan, das hervorragend für Patienten mit leichten Beschwerden geeignet ist. Yinqiaosan besteht vor allem aus Jin Yin Hua (Geißblatt) und Lian Qiao (die Frucht der Forsythie).

Ein anderer Vorteil der TCM-Kräuter bei der Behandlung der Schweinegrippe ist, dass die Viren keine resistenten Antikörper gegen sie bilden wie das etwa beim Tamiflu der Fall sein kann. Wie die TCM-Behandlung genau funktioniert, erzählt uns Liu Qingquan:

„Zunächst sind die TCM-Kräuter dazu da, Viren zu töten. Daneben fördern sie die Funktionsfähigkeit aller Organe. Auf diese Weise stärken sie das Immunsystem und wirken entzündungshemmend. Die TCM-Heilkräuter bekämpfen die Viren nicht direkt. Sie wirken nicht nur gegen die Reaktion des Körpers nach der Virusinfektion, sondern stärken das Immunsystem auch nach einer Ansteckung. Es handelt sich also um eine systematische Behandlung."

Auch bei der Vorbeugung der Schweinegrippe hat die TCM eine ganz spezielle Funktion. Vor kurzem hat das Staatliche Chinesische TCM-Verwaltungsamt ein Konzept gegen die A/H1N1-Vorbeugung ausgearbeitet. Das Konzept sieht verschiedene, leicht anwendbare Arzneien für unterschiedliche Personengruppen vor.

Durch den Einsatz der TCM soll auch die Abhängigkeit von Impfstoffen reduziert werden. TCM-Experte Liu Qingquan ist überzeugt, dass dieses Ziel durch den gezielten Einsatz von Heilkräutern erreicht werden kann:

„Bei der Grippevorbeugung richtet sich die TCM nach der unterschiedlichen Körperkonstitution der Menschen. Laut der TCM sind Menschen, die im Körperinnern einen Hitzestau haben und über ein schwaches Immunsystem verfügen, besonders anfällig für die Grippe. Durch den gezielten Einsatz von Heilkräutern versuchen wir die Grippeanfälligkeit dieser Personen zu reduzieren. Zudem ist es auch wichtig, durch die Kontrolle der Ernährungsweise und des Lebensstils die Ansteckungsgefahr zu verringern."

TCM-Ärzte vertreten die Ansicht, dass der Körper von negativen Einflüssen verschont bleibt, solange das positive Qi bewahrt werden kann. Krankheiten können erst auftreten, wenn mit dem Qi vorher etwas nicht gestimmt hat. Die Bewahrung des positiven Qi im Körper ist daher sehr wichtig. Um das Qi im Gleichgewicht zu halten, muss man einige wichtige Punkte einhalten. Dazu gehört unter anderem eine gesunde Ernährungsweise. Auf zu viel Fett und Salz sollte verzichtet werden. Wer will, kann sogar eigene TCM-Gerichte kochen. Besonders empfehlenswert ist eine Suppe aus Zwiebeln und Rüben. Heiße Suppen eignen sich ganz allgemein gut gegen Grippen und Erkältungen. Überdies sollte man nicht nach elf Uhr abends ins Bett gehen und sich täglich viel bewegen.

Gesprochen von: Zhu Liwen, Xu Wei

Text und Interview von: Pan Ying, Ren Jie

Weitere Links:

1. Garten mit Heilkraft – der Weltgartenpark in Kunming

2. Hektische Tage wegen A/H1N1

3. "Fu Lin Tang" – Die älteste Apotheke Yunnans

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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