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Zweisprachige Vorschule in Xinjiang
  2010-01-25 16:42:49  cri
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Im nordwestchinesischen Autonomen Gebiet Xinjiang kommen Kinder in den Genuss eines besonderen Angebots: 2010 soll dort die vorschulische Erziehung besonders gefördert werden. Bis 2011 sollen insgesamt 2.237 Kindergärten eingerichtet werden, in denen Chinesisch und Sprachen der nationalen Minderheiten gesprochen werden. Dafür wird die Chinesische Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform Geldmittel in Höhe von knapp 2.1 Milliarden Yuan RMB zur Verfügung stellen.

Allein im letzten Jahr wurden über 800 Millionen Yuan RMB investiert; in sieben autonomen Bezirken und neun Städten wurden insgesamt 465 zweisprachige Kindergärten eröffnet. Der Kindergarten „Jin Tai Yang" - auf Deutsch „Goldene Sonne" - in der Stadt Yining ist einer dieser neu gegründeten Kindergärten.

Der Kindergarten „Goldene Sonne" wurde erst im Mai 2009 geöffnet. Der Kindergarten befindet sich in einer Region zwischen Stadt und Land, die Kinder kommen daher zum Teil aus Familien von Wanderarbeitern. An der Errichtung war auch das Verwaltungskomitee des Wohnviertels beteiligt. Fu Wenxin, Leiter des Wohnviertelkomitees, erzählt uns:

„Unser Wohnviertel liegt weit entfernt vom Stadtzentrum. Viele Bewohner kommen von anderen Landesteilen und haben keine festen Arbeitsstellen hier. Da manche Eltern zu wenig Wert auf vorschulische Erziehung und zweisprachige Bildung legen, besuchen bislang nur 75 Prozent der Kleinkinder des Wohnviertels unseren Kindergarten."

Als unsere Reporter dort waren, gab es in dem Kindergarten etwa fünfzig Kinder. Es war gerade Ferienzeit. Wenn alle Familien aus dem Urlaub zurückkommen, werden es hier über 100 Kinder sein.

Die Kinder genießen dann eine „Zweisprachige Erziehung". Das lokale Bildungsamt stellt speziell ausgebildete zweisprachige Erzieherinnen zur Verfügung. Es ist jedoch kein Ganztagskindergarten. Die Leiterin des Kindergartens „Goldene Sonne", Yu Minyi, erklärt:

„Die Kinder stammen aus Familien der Han-Nationalität und nationalen Minderheiten wie Uiguren, Kasachen und Huis. Es lernen hier mehr Knaben als Mädchen. Bücher, welche die Kinder zum Lesen bekommen, sind auf Chinesisch geschrieben und von den Bildungsbehörden festgelegt worden. Die Erzieherinnen stammen zum Teil aus nationalen Minderheiten. Vor ihrem Arbeitsantritt hatten sie alle spezielle Ausbildungen in Chinesisch erhalten."

Die Erzieherinnen sind froh, dass Kinder in ihrem Garten sehr von der zweisprachigen Erziehung profitieren können. Die Fähigkeit der Kinder, zugleich Chinesisch und die Sprache einer nationalen Minderheit zu sprechen, werde ihnen in Zukunft viel weiterhelfen. Außerdem wirkt es verbindend, wenn Kinder aus verschiedenen Nationalitäten unter einem Dach lernen.

Da die Familien der Kinder aus nationalen Minderheiten oft in finanziell schwierigen Verhältnissen leben, bekommen die zweisprachigen Kindergärten großzügige Zuschüsse vom Staat. Die übrigen Kosten tragen die Betreiber. Die Familien der Kinder müssen also normalerweise monatlich knapp 100 Yuan RMB, also umgerechnet 10 Euro für ihre Kinder bezahlen. Das Essen in den Einrichtungen ist übrigens nach Anweisungen von Experten für Kinderernährung zubereitet.

Die Kinder tragen zum Teil schöne traditionelle Mützen und bunte Volkstrachten der nationalen Minderheiten. Sie fühlen sich wohl und glücklich und toben auf dem Turnplatz. Das kasachische Mädchen Kardina spricht mit uns auf Chinesisch: „Journalistin: Wie heißt Du?

K: Ich heiße Kardina.

J: Wie alt bist Du?

K: Drei und ein halbes Jahr.

J: Magst Du das Leben hier im Kindergarten?

K: Ja, sehr gern."

Zum Abschied singen die fröhlichen Kinder unseren Reportern noch einige Kinderlieder vor:

Statistiken zufolge haben 2009 knapp 264 000 Kinder der

nationalen Minderheiten vorschulische Erziehung in ihrer Muttersprache und in Chinesisch erhalten. Das entsprach einem Anstieg von 25 Prozent gegenüber 2008.

Gesprochen von: Xiao Lan

Interview von: Li Qian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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