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China verstärkt Investitionen in die Landwirtschaft
  2010-01-20 20:30:34  CRI
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Mit einer Landbevölkerung von 700 Millionen gilt China schon seit jeher als großes Agrarland. Seit Jahrzehnten strebt die chinesische Regierung an, eine dynamische landwirtschaftliche Entwicklung umzusetzen. Anhand großer Investitionen gelang es den Chinesen, die weltweite Finanzkrise zu überstehen und das Wirtschaftswachstum auf dem Lande aufrechtzuerhalten, wie Chen Yan berichtet.

Im Jahr 2004 hat China eine regelrechte Offensive in puncto landwirtschaftliche Entwicklung gestartet. Seitdem veröffentlicht die chinesische Regierung zu Beginn eines jeden Jahres neue Verordnungen speziell für den ländlichen Wirtschaftsraum. Es ist also auch kein Wunder, dass nun jedes Jahr mehr Regierungsgelder in die Landwirtschaft fließen. Während im Jahr 2003 die Landwirtschaft mit etwa 300 Milliarden Yuan RMB subventioniert wurde, belief sich diese Summe im vergangenen Jahr bereits auf 710 Milliarden Yuan - ein historischer Höchststand. Dabei wurde das Geld vor allem in Finanzhilfen für Bauern, in den Ausbau der Agrarproduktion, in die Gesundheitsversorgung und ländliche Infrastrukturprojekte gesteckt.

Erste Erfolge dieser Investitionsoffensive sind bereits sichtbar. In den vergangenen sechs Jahren konnte etwa die chinesische Getreideproduktion kontinuierlich steigen. Dadurch verzeichneten auch die Bauern einen zum Teil unerwarteten Einkommensanstieg. In diesem Jahr rechnet man damit, dass der Durchschnittslohn der Bauern um sechs Prozent auf über 5.000 Yuan RMB pro Jahr steigt. Ke Bingsheng, Präsident der chinesischen Universität für Landwirtschaft, sagte, der Aufschwung in der chinesischen Landwirtschaft kommt zur rechten Zeit.

"Meiner Meinung nach ist die Entwicklung der Landwirtschaft und der Wirtschaftsproduktion auf dem Lande eine solide Basis, um zahlreiche Auswirkungen der Finanzkrise abzufangen. Wäre das sechs Jahre andauernde Wachstum unserer Getreideproduktion ausgeblieben, würden die Verbraucherpreise völlig anders aussehen. Für die landesweite Versorgung mit Getreide und anderen agrarwirtschaftlichen Produkten hätte es vermutlich düster ausgesehen. Die Situation wäre kritisch."

Diese Meinung teilt auch Professor Wen Tiejun, Direktor des Instituts für Landwirtschaft und Entwicklung im ländlichen Raum. Er unterstrich zudem den wichtigen Einfluss der Landwirtschaft auf den Arbeitsmarkt. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise haben Anfang 2009 etwa 25 Millionen Wanderarbeiter in China ihren Job verloren. So eine Massenarbeitslosigkeit hätte nach Auffassung von Professor Wen in anderen Ländern zweifellos gesellschaftliche Unruhen ausgelöst.

"Weltweit mussten zahlreiche Unternehmen durch die Wirtschaftskrise schwere Verluste einstecken. Auch viele chinesische Firmen waren betroffen. Dennoch waren die entlassenen Wanderarbeiter nicht chancenlos. In ihrer Heimat, also auf dem Lande, gibt es unzählige Möglichkeiten, da die Wirtschaft dort nicht nur nicht betroffen war, sondern boomt. In dieser Hinsicht kann man sagen, dass China einen richtigen Kurs eingeschlagen hat, verstärkt in die Entwicklung der Landwirtschaft beziehungsweise in die Wirtschaft auf dem Lande zu investieren."

Auf ihrer jüngsten Landwirtschafts-Arbeitskonferenz betonte die chinesische Regierung, auch weiterhin Landwirtschaft und Wirtschaft in ländlichen Regionen zu unterstützen. Dabei wurden fünf konkrete Schwerpunkte für dieses Jahr festgelegt. Unter anderem sollen mehr Arbeitsplätze geschaffen, Sozialleistungen ausgebaut und Infrastruktur verbessert werden. Dazu noch einmal Ke Bingsheng, Präsident der chinesischen Universität für Landwirtschaft:

"Die Auswirkungen der Finanzkrise werden über kurz oder lang vorbei sein. Trotzdem dürfen wir den Aufbau der ländlichen Region nicht vernachlässigen. Denn nicht nur das derzeitige technologische und infrastrukturelle Niveau ist unzureichend für die Bedürfnisse der Zukunft. Sollte etwa die Landwirtschaft in eine Krise geraten, wären diese Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und Volkswirtschaft viel verheerender als die der Finanzkrise."

Bearbeitet von: Xu Wei

Gesprochen von: Chen Yan

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1. Apfelanbau in Luochuan

2. Wissenschaft und Technik beflügeln die Entwicklung der Teebranche in Puer

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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