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China vergibt ausländischen Chinesisch-Studierenden Staatsstipendien
  2010-01-11 19:36:08  cri
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Mit der zunehmenden Begeisterung für die chinesische Sprache hat die weltweite Zahl an Chinesisch-Lernenden, deren Muttersprache nicht Chinesisch ist, die 40 Millionen Grenze überschritten. Obwohl China vermehrt Chinesisch-Lehrer ins Ausland geschickt hat, herrscht immer noch ein großer Mangel. Daher ist 2009 ein Spezialstipendium in China initiiert worden, um ausländische Unterrichtskräfte besser auszubilden.

Kürzlich vergab das Konfuzius-Institut in Beijing an über 1.000 junge Ausländer Stipendien. Die Stipendiaten werden innerhalb der nächsten zwei Jahre ein Masterstudium absolvieren und danach in ihre Heimatländer zurückkehren, wo sie als Chinesisch-Lehrer arbeiten werden.

Die 21-jährige Sofia Sminnova beispielsweise kommt aus Russland. Sie studiert seit vier Jahren Chinesisch. Durch die Empfehlung ihrer Lehrer konnte sie eines der begehrtesten Stipendien ergattern. Sie sagt uns in perfektem Chinesisch, die Motivation unter den Russen, die chinesische Sprache zu erlernen sei in der letzten Zeit immer größer geworden – nicht zuletzt dank der Intensivierung der Kontakte zwischen China und Russland.

"Ich bin eurem Land und eurer Regierung sehr dankbar für diese Gelegenheit. Der Osten Russlands ist ja an die chinesische Provinz Heilongjiang angegrenzt. Viele Russen lernen jetzt Chinesisch. Das ist gut für die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern."

Grund zur Einführung dieses Stipendiums ist das weltweite Interesse an Chinesisch sowie der Mangel an entsprechenden Lehrern. In den USA werden beispielsweise in 4.000 Mittel- und Grundschulen Chinesisch-Kurse angeboten. Rund 140.000 Schüler lernen dort Chinesisch. Da viele Schulen keine geeigneten Lehrkräfte finden konnten, mussten sie das Lehrangebot wieder kürzen. Obwohl China über das Konfuzius-Instiut jedes Jahr 5.000 Chinesisch-Lehrer und Freiwillige in mehr als 100 Länder schickt, können diese den tatsächlichen Bedarf bei Weitem nicht decken. Ausländische Lehrkräfte haben natürlich ihre Vorteile hinsichtlich der Denkgewohnheiten und kulturellen Hintergründe.

Die Staatskommissarin und Vorsitzende des Rates des Konfuzius-Dachinstituts, Liu Yandong betont, ausländische Chinesisch-Lehrer auszubilden käme dem Zeitgeist nach. Dies werde die Geschichte des Austausches zwischen China und anderen Ländern stark prägen.

"Chinesisch-Kurse werden sehr stark angenommen. Daran erkennt man das international starke Interesse an der chinesischen Kultur und der künftigen Entwicklung des Landes. Es ist notwendig, mehr lokale Lehrkräfte für Chinesisch-Kurse einzusetzen. Die Einrichtung eines Stipendiums für ausländische Chinesisch-Lehrer ist ein erster innovativer Schritt."

Der französische Botschafter in China, Herve Ladsous, meinte, die chinesische Sprache werde immer wichtiger und er hoffe, dass die Stipendiaten zum kulturellen Austausch und zur Freundschaft zwischen China und anderen Ländern beitragen könnten.

"Dass Chinesisch in der Welt heute eine so wichtige Stellung hat, zeigt einen bedeutenden Entwicklungstrend. China ist ein harmonisches und offenes Land. Ich bin der Ansicht, dass Chinesisch eine Sprache der Zukunft sein wird."

Für das Stipendium hat es 1.800 Bewerber aus 50 Ländern gegeben, 1.000 Stipendiaten wurden ausgewählt. Sie alle beherrschen die Sprache auf hohem Niveau und verfügen über fundierte Kenntnisse der chinesischen Kultur. Mit dem Programm werden sie an chinesischen Universitäten einen Masterstudiengang im Fach „Internationale Erziehung" absolvieren und danach mindestens fünf Jahre lang in ihren Heimatländern als Chinesisch-Lehrer eingesetzt.

Ihre Ausbildung übernehmen 50 renommierte chinesische Universitäten. Für sie erstellt man maßgeschneiderte Ausbildungskonzepte. Wang Lujiang von der Beijinger Sprachenuniversität ist zuständig für die Ausbildung der Stipendiaten. Er sagt:

"Studenten aus Asien sind besser im Lesen. Daher legen wir bei ihrer Ausbildung mehr Wert auf mündliche Kommunikation. Studenten aus Europa und den USA sind hingegen kommunikativer. In ihrem Kursprogramm gibt es mehr Unterrichtseinheiten zu chinesischen Schriftzeichen. Zugleich legen wir Wert auf Praktika an Chinesisch-Schulen in China und im Ausland."

Fredrick aus Nigeria wird bald an der Jiangxi Normal University studieren. Sein größter Wunsch ist es, seinen Landsleuten zu helfen, China besser zu verstehen.

"Mit dem Stipendium kann ich mein Chinesisch verbessern. Es gibt viele Studenten in Nigeria, die Chinesisch lernen möchten. Aber sie haben keine Chance, nach China zu kommen. In Nigeria gibt es auch nicht sehr viele Chinesisch-Lehrer. Nach dem Studienabschluss werde ich zurückkehren und meinen Landsleuten Chinesisch beibringen. "

Gesprochen von: Xiao Lan

Text von: Ren Jie

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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