China versucht derzeit mit verschiedenen Werbekampagnen für chinesische Produkte zu werben. Dazu gehört auch die Inspektion von Labors und Unternehmen. Vor kurzem haben Diplomaten aus 20 Ländern mehrere Labors und Unternehmen in ganz China inspiziert. Mehr über diese Inspektionsreise erfahren Sie in unserem folgenden Beitrag.

Die Youngor-Gruppe stand ganz oben auf der Liste der ausländischen Diplomaten. Die im zweiten Halbjahr 2009 ausgebrochene Finanzkrise hat die ganze Welt erschüttert. Auch der überall in China bekannte Textilkonzern Youngor blieb von der Krise nicht verschont. Sein Exportgeschäft ist infolge der Wirtschaftskrise stark zurückgegangen. Dank den gestiegenen Umsatzzahlen im Inland ist es der Youngor-Gruppe im Jahr 2009 trotzdem gelungen, ihren Umsatz zu erhöhen. Dazu Li Rugang, der Vizepräsident von Youngor:

"Wir haben unsere Produkte lange Zeit zu jeweils 50 Prozent im In- und Ausland abgesetzt. Im Jahr 2009 ist unser Inlandgeschäft um 20 Prozent gestiegen, während unsere Exportzahlen um fünf Prozent zurückgegangen sind. Im Vorjahr hatten wir einen Umsatz von 21,4 Milliaden Yuan RMB. Für 2009 rechnen wir mit einem Zuwachs von 15 Prozent auf 24 Milliarden Yuan RMB."

Hochwertige Markenkleidung bildet die Geschäftsbasis der Youngor-Gruppe, die 1979 aus einem kleinen Textilunternehmen hervorgegangen ist. Mittlerweile verfügt das Unternehmen von Hemden bis hin zu Anzügen sechs landesweit bekannte Marken. Im Bereich der Anzüge ist Youngor in China derzeit sogar die Nummer eins. Der Vizepräsident von Youngor, Li Rugang, führt den Erfolg seines Unternehmens in erster Linie auf das hohe Qualitätsbewusstsein zurück:

"Innerhalb unseres Unternehmens pflegen wir seit drei Jahrzehnten ein starkes Qualitäts- und Markenbewusstsein. Unsere Markenstrategie begann in den 1980er Jahren. Bei unserer Qualitätskontrolle bieten sich mehrere Kontrollmöglichkeiten an. Unser Ziel ist es, die geforderte Produktequalität einzuhalten und gegebenenfalls korrigierend einzugreifen."

Viele Fabriken der Youngor-Gruppe befinden sich in den ostchinesischen Provinzen Jiangsu und Zhejiang, einem wichtigen Standort für die chinesische Bekleidungs- und Schuhindustrie. Von hier aus wird eine große Menge Qualitätsprodukte auf den Märkten in Europa und Nordamerika abgesetzt. Nachdem es chinesischen Firmen gelungen war, ihren Marktanteil im Ausland zu erhöhen, wurden plötzlich immer mehr Handelsbeschränkungen für Produkte aus China erlassen. Diese Handelsbeschränkungen haben sich auf eine Vielzahl von chinesischen Unternehmen negativ ausgewirkt.

Alberto Alonso Diaz, der Handelsrat der spanischen Botschaft in China, will trotz der Antidumping-Maßnahmen der EU auch weiterhin an Produkten aus China festhalten. Solange die chinesischen Hersteller die von der EU verlangten Richtlinien einhalten, sieht Diaz keinen Anlass für einen Importstopp von Produkten aus China:

"Wie Sie wissen, importiert Spanien eine Menge von Textilien, Schuhen und Spielzeugen aus China. Trotz der Antidumping-Maßnahmen der EU gegen chinesische Schuhe werden wir dies weiterhin tun."

Die Haitong FoodGroup Co. LTD ist ein in Ningbo in der ostchinesischen Provinz Zhejiang angesiedeltes Unternehmen, das sich auf die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten spezialisiert hat. Ihre Produkte werden schon seit Jahrzehnten auch in Japan und den USA verkauft. Gegenüber den ausländischen Diplomaten verweist Sun Jincai, der Generaldirektor der Haitong FoodGroup Co. LTD, auf die ausgeklügelte Qualitätskontrolle seines Unternehmens:

"Die Haitong FoodGroup hat eigens ein Verwaltungsbüro für die Nahrungsmittelsicherheit errichtet und das neue Qualitätskontrollsystem 'Vom Feld bis auf den Esstisch' eingeführt. Dieses Modell soll sicherstellen, dass alle Glieder in der Produktionskette von der landwirtschaftlichen Produktion über die Verarbeitung bis hin zum Transport optimal kontrolliert werden können."

Auch die chinesische Regierung hat ihrerseits in den vergangenen Jahren die Qualitätskontrolle verstärkt. Wei Chuanzhong, der stellvertretende Leiter des staatlichen Amts für Qualitätskontrolle und Quarantäne, verweist in diesem Zusammenhang auf die Fortschritte, die China in den letzten Jahren in diesem Bereich erzielt hat:

"Wir haben ein System zur Gewährleistung der Nahrungsmittelsicherheit von Produkten, die sowohl in China als auch im Ausland produziert werden, errichtet. Auf diese Weise haben wir unser Überprüfungs- und Kontrollverfahren schrittweise vervollständigt. Heute können wir behaupten, dass 90 Prozent der aus China exportierten Nahrungsmittel den entsprechenden Sicherheitsstandards gerecht werden."

Die Vereinigten Staaten zählen zu den wichtigsten Abnehmern von Produkten aus China. William Westman von der amerikanischen Botschaft in China ist nach dem Besuch beim staatlichen chinesischen Amt für Qualitätskontrolle und Quarantäne von der Qualität chinesischer Produkte überzeugt:

"Es ist wichtig, dass beide Länder ihren jeweiligen Bekundungen insbesondere im Bereich der Produktesicherheit nachkommen. Zwar gibt es zwischen den USA und China noch keine einschlägige gemeinsame Erklärung. Dafür bestehen zwischen uns längst vertrauensbildende Maßnahmen. Wir trauen den Urkunden, die von Chinas Amt für Qualitätskontrolle und Quarantäne ausgestellt werden."

Bearbeitet von: Xu Wei

Gesprochen von: Lü Xiqian