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Renommiert und weltoffen – Shanghais Jiaotong-Universität
  2009-12-28 15:51:17  cri
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Shanghai ist nicht nur als größte Handelsmetropole Chinas bekannt, sondern auch als Wiege des chinesischen Ingenieurwesens. Chinas erster Verbrennungsmotor, das erste U-Boot, die erste Trägerrakete oder auch der erste künstliche Erdsatellit – alle diese Erfindungen sind ganz eng mit der Jiaotong-Universität verbunden. In den nächsten Minuten besuchen wir den Campus dieser berühmten Bildungsstätte in Shanghai.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war China von äußeren Aggressoren und inneren Unruhen bedroht. Sheng Xuanhuai, eine prominente Persönlichkeit, plädierte damals dafür, China durch industrielle Entwicklung zum Aufschwung zu verhelfen. Daher beschloss er, in Shanghai die Nanyang-Lehranstalt zu gründen. Hier an der Vorläuferin der späteren Jiaotong-Universität sollten erstklassige Ingenieure ausgebildet werden. Aufgrund ihrer hervorragenden Ausbildungsergebnisse galt die Jiaotong-Universität bereits in den 1920er und 1930er Jahren als das „Massachusetts Institut of Technology des Ostens".

Nach der Gründung der Volksrepublik wurde die Jiaotong-Universität zu einer Hochburg der militärischen Forschung. Viele ihrer Absolventen waren massgeblich an der Entwicklung der chinesischen Atombombe und von Satelliten beteiligt. Zu den bekanntesten Abgängern der Jiaotong-Universität gehören der große Wissenschaftler Qian Xuesen, der berühmte Journalist und Herausgeber Zou Taofen, sowie der ehemalige chinesische Staatspräsident Jiang Zemin. Vize-Rektor Yin Jie definiert das Erfolgsrezept der Jiaotong-Universität folgendermassen:

„Zunächst einmal sind wir sehr offen. Da wir in Shanghai sind, pflegen wir enge Kontakte zu Wirtschafts- und Finanzkreisen. Zum anderen sind wir international ausgerichtet. Schon sehr früh nahmen wir die Zusammenarbeit mit Universitäten im Ausland auf."

Die vor über hundert Jahren gegründete Universität besteht heute aus 21 Fakultäten und Instituten. Besonders stark ist die Jiaotong-Universität bei den Ingenieurwissenschaften. Ebenfalls einen Namen gemacht hat sie sich inzwischen in den Bereichen Medizin, Wirtschaft und Managment sowie bei den Geistes- und Sozialwissenschaften. Momentan sind an der Jiaotong-Universität fast 20.000 Bachelor- und über 9.000 Masterstudenten eingeschrieben.

Bislang hat die Shanghaier Jiaotong-Universität Kooperationsvereinbarungen mit über 100 Universitäten und Hochschulen aus mehr als 20 Ländern und Gebieten abgeschlossen. Besonders nennenswert ist die Zusammenarbeit mit der University of Michigan, mit der ein umfassendes Austauschprogramm besteht. Weitere Partnerinstitute der Jiaotong-Universität sind die deutsche Universität Heidelberg oder das amerikanische Georgia Institute of Technology. Nicht weniger als 200 international bekannte Akademiker und Gelehrte haben einen Ehrenprofessor- oder Ehrendoktortitel der Jiaotong-Universität. Von Zeit zu Zeit sind selbst Nobelpreisträger auf dem Campus der renommierten Shanghaier Universität anzutreffen.

Ein Fünftel aller Studenten der Jiaotong-Universität hat im Moment die Möglichkeit, einen Studienaufenthalt im Ausland einzuschalten. Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll gar jeder Vierte Student der Universität in den Genuss eines Auslandaufenthalts kommen. Für den stellvertretenden Rektor Yin Jie ist ein Aufenthalt im Ausland ein wichtiger Bestandteil der modernen Ausbildung:

„Wir wollen eine Universität von Weltklasse werden. Internationalisierung ist ein Merkmal, das uns an die Weltspitze bringen kann. Unsere Studenten sollen über Weitblick und internationale Konkurrenzfähigkeit verfügen."

Die Jiaotong-Universität ihrerseits ist in den vergangenen Jahren immer attraktiver für ausländische Studenten geworden. Momentan sind 1.450 ausländische Studenten an der Uni immatrikuliert. In Zukunft soll der Ausländeranteil noch erhöht werden, erklärt Yin Jie:

„Unser Campus soll international sein. Mehr ausländische Studenten sollen angezogen werden. Wir sind nun auch dabei, Unterrichtskurse in englischer Sprache anzubieten. Auslandstudenten wollen wir noch Pharmakologie, Wirtschaftslehre und Elektroingenieurwissenschaften anbieten. Bis 2020 soll der Ausländeranteil unter unseren Bachelorstudenten auf 20 Prozent erhöht werden. Bei den Masterstudenten hingegen soll der Ausländeranteil bei zehn Prozent bleiben."

Das Institut für internationale Bildung ist zuständig für die Betreuung der ausländischen Studierenden an der Jiaotong-Universität. Zudem organisiert es den Chinesischunterricht. Das Institut ist bemüht, den Aufenthalt für die Ausländer so angenehm wie möglich zu machen. Dazu Fei Yufang, der stellvertretende Leiter des Instituts:

„Wir begrüßen Studierende aus aller Welt mit offenen Armen. Im Campusviertel Mingxing haben wir für unsere ausländischen Studierenden ein fünfstöckiges Wohnhaus gebaut. Hinzu kommen drei Wohnhäuser im Xuhui-Viertel. Unsere Universität ist sehr stark auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaften. Wir hoffen, dass immer mehr Studierende aus dem Ausland zu uns kommen werden."

Die Studiengebühren an der Jiaotong-Universität betragen pro Jahr rund 2.000 Euro. Hinzu kommen 7.000 Euro für den Lebensunterhalt und die Unterkunft.

Gai Weiming kommt aus den USA und studiert seit drei Jahren an der Uni Chinesisch. Für ihn ist sein Studium mehr als bloße Wissensvermittlung:

„Die Lehrer sind hochqualifiziert und verfügen alle über ein großes Wissen. Ich habe viel von ihnen gelernt, nicht nur in sprachlicher Hinsicht. Meine Erfahrungen hier werden mich mein ganzes Leben begleiten."

Die Shanghaier Jiaotong-Universität bietet den Studierenden aus dem Ausland nicht nur eine hevorragende Ausbildung, sondern auch die einzigartige Möglichkeit, mehr über das Land und die Leute in China zu erfahren.

Gesprochen von: Lu Shan

Text von: Wu Shanyang

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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