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China sagte HIV den Kampf an
  2009-12-21 15:28:10  cri
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China hat in den vergangenen Jahren den Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids deutlich verstärkt. Auch in der Gesellschaft kann man die Fürsorge für Aids-Patienten stärker spüren, wie NAME SPRECHER berichtet.

1985 wurde in China der erste offizielle Aids-Fall bekannt. Neuesten staatlichen Statistiken zufolge gab es bis Ende Oktober 2009 landesweit knapp 320.000 Aids-Infizierte und –Kranke. Bis zu diesem Zeitpunkt starben 49.800 Menschen an der Immunschwächekrankheit. Unterdessen haben sich 2009 etwa 48.000 Menschen mit dem Aidsvirus infiziert.

Insgesamt betrachtet hat sich die HIV-Ansteckungsrate etwas verlangsamt. Jedoch wies der stellvertretende chinesische Gesundheitsminister Huang Jiefu darauf hin, dass es tatsächlich mehr Aids-Infizierte in China gäbe als die Statistik zeige. Demnach sei die Aids-Prävention und –Behandlung noch immer in einer kritischen Phase.

„Laut der gemeinsamen Einschätzung des chinesischen Gesundheitsministeriums, der UN-Planungskommission für HIV-Erkrankungen und der Weltgesundheitsorganisation wird es bis Ende 2009 in China rund 740.000 Aids-Infizierte beziehungsweise Aids-Kranke geben. Damit entfallen auf 100.000 Menschen in China 57-Aidsfälle. Dabei besteht heute die Hauptansteckungsgefahr nicht durch verunreinigte Spritzen von Drogensüchtigen, sondern durch ungeschützten Sex."

Derzeit lässt sich ein Trend für bestimmte Bevölkerungsgruppen und Regionen feststellen, wo die Aids-Verbreitung besonders hoch ist. Allerdings sind heutzutage auch immer mehr Menschen bedroht, die zu keinen speziellen gesellschaftlichen Untergruppen gehören.

Der Kampf gegen Aids liegt der chinesischen Regierung bereits seit langem am Herzen. Im Beijinger You'an-Krankenhaus zum Beispiel wurde die Behandlungskapazität seit der Aufnahme des ersten Aidspatienten 1990 vervielfacht. Aids-Patienten würden hier günstig und zeitnah behandelt, sagt die Stationsschwester der HIV-Abteilung, Fu Yan. Sie arbeitet seit 13 Jahren mit Aids-Kranken.

„1998 konnten Aids-Kranke noch sehr schwierig eine Anti-Virus-Behandlung erhalten. 1999 erhielten schon fünf Patienten solche Behandlungen. Dabei waren die medizinischen Kosten extrem hoch. Dann im Jahr 2004 bot der Staat zahlreiche Vergünstigungen an. Unsere Aids-Patienten erhielten kostenlos Aids-Tests und sogar kostenfreie Anti-Virus-Medikamente. Diese Maßnahmen haben viele Patienten finanziell entlastet."

Aids-Kranke ohne Krankenversicherung oder mit geringem Einkommen, erhalten kostenlose Anti-Virus-Medikamente. Unterdessen erhält jeder Mensch landesweit Aids-Beratungen und HIV–Tests kostenslos. Schwangere Frauen mit einer HIV-Infektion erhalten kostenlos Blockmedikamente für Mütter und Säuglinge sowie Testmittel für Säuglinge. Darüber hinaus erhalten die Waisen von Aids-Erkrankten eine kostenlose Schulausbildung. Zudem erhalten bedürftige Aidsinfizierte und –kranke Geld, um den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Anfang 2006 erließ China gesetzliche Vorschriften zur Aids-Vorbeugung und –Behandlung. Seitdem nehmen die Spezialausgaben für HIV-Projekte aus dem zentralen Haushalt Chinas Jahr für Jahr zu. 2008 stellte der Staat nahezu eine Milliarde Yuan bereit. Dagegen waren es vor fünf Jahren nur knapp 400 Millionen Yuan RMB.

Gleichzeitig setzen chinesische Gesundheitsbehörden alle Hebel in Bewegung, um Anti-Virus-Medikamente und Impfstoffe zu entwickeln. Auch die Traditionelle Chinesische Medizin kommt bei der Aids-Behandlung zum Einsatz. Der zuständige Beamte des chinesischen Staatlichen TCM-Verwaltungsamtes, Xu Zhiren, sagt, die Erprobung von TCM-Behandlungsmethoden für Aidskranke sei inzwischen in 17 Provinzen zu finden. Ursprünglich boten nur fünf Provinzen, autonome Gebiete und regierungsunmittelbare Städte solch einen Service an. Derzeit erhalten knapp 6.000 Aids-Kranke und –Infizierte eine TCM-Behandlung.

„Bislang kommen insgesamt rund 160 Millionen Yuan RMB aus dem zentralen Finanzhaushalt, um TCM-Kosten, klinische Tests der Patienten sowie die Personalausbildung und den Standortaufbau zu unterstützen. Über 9.200 Aids-Kranke und –Infizierte konnten bereits eine kostenlose TCM-Behandlung bekommen. Die Praxis hat bewiesen, dass die TCM-Behandlung gut wirkt. Klinische Symptome wie Fieber, Husten und Kraftlosigkeit der Patienten können deutlich gelindert werden. Auch die Abwehrkräfte der Aids-Kranken sind dank der TCM-Methoden erhöht beziehungsweise stabilisiert worden. Gleichzeitig konnten die Nebenwirkungen durch Anti-Virus-Medikamente verringert werden."

Derzeit arbeitet China mit der Weltgemeinschaft intensiv zusammen, um gegen die Verbreitung des HIV-Virus zu kämpfen. Insgesamt werden und wurden etwa 270 internationale Projekte in China durchgeführt. Dabei sind über 40 internationale Organisationen und Fonds mit im Boot. Die internationale Hilfe bringt aber nicht nur Gelder, sondern auch neue Ideen und Methoden, die helfen, die Aids-Verbreitung in China einzudämmen.

Eine weitere wichtige Aufgabe ist es, Vorurteile der Bevölkerung gegenüber Aidspatienten abzubauen und über Verhütungsmaßnahmen aufzuklären. Denn etwa 40 Prozent der Aids-Patienten in China seien Diskriminierungen ausgesetzt, hieß es in einem Bericht.

Unterdessen betont der stellvertretende chinesische Gesundheitsminister Huang Jiefu die Maßnahmen für HIV-Patienten zu intensivieren.

„Wir sind sicher und entschlossen, die Aids-Prävention und –Behandlung voranzutreiben. Die Bevölkerung soll ein besseres Verständnis über diese Krankheit erhalten, ihre Angst beseitigen und schließlich aufhören gegen HIV-Patienten zu diskriminieren. So könne schließlich ein positives gesellschaftliches Umfeld für alle geschaffen werden."

Gesprochen von: Chen Yan

Text von: Chen Jie, Wei Ning

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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