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China wirkt eventueller Inflation entgegen
  2009-12-16 14:27:25  CRI
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Die chinesische Regierung will im kommenden Jahr schwerpunktmäßig gegen eine eventuelle Kreditblase und eine mögliche Inflation vorgehen. Dies geht aus der jüngst zu Ende gegangenen Wirtschaftskonferenz der Zentralregierung hervor. Mehr dazu in unserem folgenden Beitrag!

Die weltweite Finanzkrise und der dadurch verursachte Rückgang der Exportwirtschaft haben sich negativ auf Chinas Wirtschaftswachstum ausgewirkt. In der Folge verzeichnete der Verbraucherpreisindex (CPI) von Februar bis Oktober dieses Jahres zum ersten Mal seit sechs Jahren einen negativen Zuwachs. Wirtschaftsexperten vertreten nun die Ansicht, dass zwar die gewisse Möglichkeit einer Inflation besteht, es jedoch keinen Anlass zur Sorge gibt. Dazu Dr. Zhang Tao von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften:

"Jüngsten Statistiken zufolge herrscht bei 21 der insgesamt 24 Industriebranchen eine Überproduktion vor, wodurch die Nachfrage auf dem Markt befriedigt wird und die Verbraucherpreise nach unten gedrückt werden. Wir kommen daher zu dem Ergebnis, dass in absehbarer Zukunft keine augenfällige Inflation droht. Voraussichtlich liegt der Verbraucherpreisindex des gesamten Jahres bei minus 0,5 Prozent. Im kommenden Jahr erwarten wir einen Aufschwung. Bis dahin kann der Verbraucherpreisindex auf zwei Prozent klettern, also ein moderates Niveau."

Diese Analyse teilt auch die Weltbank und prognostiziert ähnliche Zahlen. Sie sieht den CPI in diesem Jahr bei minus 0,8 Prozent.

Bemerkenswert ist, dass man sich in China trotz dieser Konjunkturanalysen auf die Eindämmung der Inflation konzentriert. Denn genau dieses Thema stand im Mittelpunkt der Beratungen auf der Wirtschaftskonferenz der chinesischen Regierung. Aufgrund des milliardenschweren Konjunkturpakets, der proaktiven Finanzpolitik sowie der gemäßigt lockeren Geldpolitik sind bislang große Kreditsummen geflossen, beispielsweise in Infrastrukturprojekte. Allein in den ersten zehn Monaten 2009 beliefen sich die vergebenen Kredite auf neun Billionen Yuan RMB, weitaus mehr also als die geplanten fünf Billionen. Dem Ökonomen Cheng Siyuan zufolge kann diese freizügige Vergabe von Krediten aber auch Anlass zur Beunruhigung geben:

"Vor einer eventuellen Inflation müssen wir grundsätzlich auf der Hut sein. Theoretisch gesehen kommt es unausweichlich zu einem Abbau der Kaufkraft und damit zu einer Erhöhung des gesamten Preisniveaus, wenn sich eine überaus große Geldmenge im Umlauf befindet, welche die Marktbedürfnisse übertrifft. Derartige Anzeichen sieht man aber im Moment noch nicht, da der Geldzustrom sukzessiv zu einer Preiserhöhung führt."

Ein weiterer gefährlicher Faktor bezieht sich auf die Turbulenzen auf dem internationalen Markt, die sich wiederum negativ auf die Verbraucherpreise in China auswirken. Dazu noch einmal Dr. Zhang Tao von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften:

"Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass auf dem Weltmarkt die Preise von Erdöl, Rohstoffen und Massengütern deutlich gestiegen sind. Seit Anfang des Jahres ist beispielsweise der Ölpreis um 60 Prozent gestiegen. Auch die beschleunigte Abwertung des US-Dollars hat dazu geführt, dass die Dollar-Reserven abgebaut werden und stattdessen vielmehr in Rohstoffe wie fossile Energien investiert wird. Auch dieser Trend könnte Preisturbulenzen auf dem internationalen Markt verursachen."

Trotzdem hat die chinesische Regierung beschlossen, auch im kommenden Jahr die proaktive Finanzpolitik fortzusetzen und weiterhin eine gemäßigt lockere Geldpolitik umzusetzen. Dabei sollen die entsprechenden wirtschaftspolitischen Maßnahmen gezielt und flexibel durchgeführt werden. Allgemein wird jedoch davon ausgegangen, dass die Zentralregierung im kommenden Jahr die Kreditvergabe einschränken wird. Um einer eventuellen Inflation entgegenzuwirken, wurde am Ende der Wirtschaftskonferenz angekündigt, die wirtschaftliche Umstrukturierung tatkräftig voranzutreiben und vor allem kohlenstoffarme Wirtschaftsbereiche zu entwickeln. Ziel sei es, die Abhängigkeit von fossilen Energiequellen aus dem Ausland zu reduzieren. Zugleich bemüht sich die chinesische Regierung anhand gezielter Maßnahmen darum, das Einkommen und damit die Kaufkraft der Bevölkerung zu erhöhen.

Bearbeitet von: Xu Wei

Gesprochen von: Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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