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Matouqin-Orchester in Xinjiang
  2009-12-19 15:36:44  CRI
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Im nordwestchinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang liegt der Kreis Hoboksar. Der Name des Kreises setzt sich zusammen aus dem Fluss Hobok und dem Sar-Gebirge. In Hoboksar leben viele Menschen der mongolischen Nationalität.


Musik ist ein elementarer Bestandteil der mongolischen Kultur und eines der beliebtesten Musikinstrumente ist die Matouqin oder Pferdkopfgeige. Die Geige besteht aus einen trapezförmigen Resonanzkörper und einem Steg, der am oberen Halsende mit einem hölzernen Pferdekopf verziert ist. Daher leitet sich auch der Name des Instruments ab. Heute nun wollen wir Ihnen ein ganzes Pferdekopfgeigen bzw. Matouqin-Orchester im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang näher vorstellen.

Die Matouqin ist bei der Bevölkerung der mongolischen Nationalität sehr beliebt. Fast jede mongolische Familie hat eine solche Pferdekopfgeige zu Hause. Der Klang der Geige fasziniert nicht nur die Menschen. Auch Pferde und Kamele bleiben stehen, um den Melodien der Geige zu lauschen.

In der Abenddämmerung sitzen viele Hirten vor ihren Jurten und spielen die Pferdkopfgeige. Im Licht des Abendrots hallt der tiefe und volle Klang des Instruments über die grenzenlos scheinende Steppe.

So klingt "Wanmabenteng" auf Deutsch "Galopp von zehntausend Pferden", gespielt von 10 mongolischen Kindern des Djangar Ensembles des Kreises Hoboksar. Der jüngste von ihnen ist Renqin.

"Ich bin 11 Jahre alt. Vor zwei Jahren begann ich damit, das Matouqin zu erlernen. Meine Mutter hat mich dazu ermutigt. Jeden Tag übe ich für zwei Stunden, was mir Spaß macht. Das Stück 'Galopp von zehntausend Pferden' finde ich toll."

Der zwei Jahre ältere Jiugedeer hat eine andere Lieblingsmelodie. Er mag "Suhedexiaobaima", auf Deutsch "Das weißes Fohlen von Su He". Jingedeer sagt, zu Beginn ist das Pferdegeigenspiel kein Zuckerschlecken.  

"Am Anfang bekam ich häufig Blasen an meinen Händen. Manchmal bekam ich davon sogar blutige Finger. Dann musste ich die Schmerzen einfach wegstecken und weiter üben. Das Stück ‚Das weiße Fohlen von Su He' mag ich sehr. Die Melodie erzählt eine volkstümliche Geschichte der mongolischen Nationalität. Wer diese Geschichte hört, ist meistens sofort begeistert. Wenn ich das Stück spiele, kommen mir Bilder der Geschichte in den Sinn, die mir gut gefallen."

Jiugedeer kennt die Legende die sich um den Ursprung der Pferdkopfgeige rankt auswendig.

"Vor langer Zeit lebte ein Hirte namens Su He. Dieser hatte ein weißes Fohlen. Mit der Zeit wuchs das Fohlen zu einem prächtigen Schimmel heran. Bei einem Pferderennen gewann Su He schließlich einmal mit seinem weißen Pferd den ersten Preis. Dies machte jedoch den Fürsten sehr neidisch. Der Fürst nahm schließlich den Schimmel gewaltsam in seinen Besitz. Su He versuchte dann alles, um sein Pferd zurückzubekommen. Aber alle seine Versuche scheiterten. Auch der Schimmel vermisste Su He sehr und starb schließlich an den Schmerzen der Trennung. Aus den sterblichen Überresten seines geliebten Schimmels baute Su He dann aus den Knochen und aus Schwanzhaaren eine Pferdkopfgeige."

Jiugedeer sagt, seit dem Tod seines Pferdes spielte Su He täglich die Pferdkopfgeige. Alle seine Melodien klangen so, wie sein weißes Fohlen gesungen hatte. Andere Hirten wurden auch in den Bann dieser Melodien gezogen. Und sie bauten Su Hes Pferdekopfgeige aus Holz nach. Dann spielten sie häufig ihre Geigen, während sie ihr Vieh hüteten. Seitdem sei die Pferdkopfgeige in der Steppe immer populärer geworden. Und so klingt es wenn das Kinderensemble "Das weiße Fohlen von Su He" spielt.

Die Kinder spielen häufig zusammen und sind sehr virtuos. Alonggaowa, die erste Geige des Emsembles, sagt, seine Aufführungen in der Familie bereite allen Angehörigen viel Freude.

"Ich spiele oft für meine Verwandten. Die Lieder können alle Zuhörer begeistern. Sie tanzen dann oft zur Musik. Dies macht uns allen großen Spaß."

Die Pferdkopfgeige ist das älteste Musikinstrument der mongolischen Nationalität. Dong Mei, Vertreterin des Kulturamtes der Lokalregierung, sagt, an den Wochenenden würden auch Unterrichtskurse für die Pferdkopfgeige angeboten. Alle Kinder des Ensembles übten dabei sechs Stunden lang.

"Jede mongolische Familie in unserem Kreis hat eine Pferdkopfgeige. Das Instrument ist bei der Bevölkerung unseres Kreises sehr beliebt. Wir können die Pferdkopfgeige mehr und weniger gut spielen. Aber Profis sind wir nicht. Die Kinder haben zwei Jahre fleißig geprobt und verfügen mittlerweile über ein hohes musikalisches Niveau."

Dong Mei sagt, das Ensemble habe bereits an verschiedenen nationalen Wettbewerben teilgenommen und viele Preise eingeheimst. Im Sommer dieses Jahres ist das Emsemble zum dritten Summa Cum Laude Jugendmusikfestival nach Wien gereist. Die Klänge der Pferdkopfgeige haben das Publikum dort tief beeindruckt.

Bao Ming stammt aus der Inneren Mongolei und ist seit fast drei Jahren der Lehrer des Ensembles. Er kam nach Hebukesaier auf Einladung der Unterorganisation der Chinesischen Gesellschaft der Pferdkopfgeige in Xinjiang.

"Ich finde es gut, dass Kinder von klein auf die Pferdkopfgeige erlernen. Sie sind noch jung und haben ein großes Entwicklungspotential. Sie sind alle sehr begabt und werden bestimmt zur Entfaltung der traditionellen nationalen Kultur beitragen."

Übersetzt von: Zhang Chen

Gesprochen von: Li Zheng

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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