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Universitätsallianz für kohlenstoffarme Energie in Beijing gegründet
  2009-12-14 19:11:55  cri
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Klimaveränderungen, Energiesparmaßnahmen und CO2-Ausstoßreduzierung liegen heutzutage im Fokus der Weltöffentlichkeit. Im Jahr 2008 sind aufgrund der Verbrennung von fossilen Brennstoffen die weltweiten Kohlendioxidemissionen auf 8,7 Milliarden Tonnen angestiegen - zwei Prozent mehr als 2007. Im Vergleich zu 1990 hat der Kohlendioxidausstoß mit einem Anstieg von 41 Prozent fast um die Hälfte zugenommen. Im Zuge dessen entstehen immer mehr internationale Kooperationen zur Begegnung des Klimawandels.

Im Vorfeld der Kopenhagener Klimakonferenz wurde kürzlich in Beijing eine Universitätsallianz für „Low Carbon Energy", also kohlenstoffarme Energie gegründet. Zu den Mitgliedern gehören die chinesische Tsinghua-Universität, die University of Cambridge und das Massachusetts Institute of Technology. Näheres darüber erfahren Sie in unserem folgenden Bericht:

Den Anstoß für die Gründung der Uni-Allianz lieferte die renommierte chinesische Tsinghua-Universität. Bei den beiden anderen Universitäten aus Großbritannien und den USA stieß der Vorschlag aus China sofort auf positives Echo. Nach über einjährigen Vorbereitungen konnte die Allianz schließlich umgesetzt werden.

Ziel und Absicht des Projekts erklärt Professor He Jiankun, Leiter des Labors für kohlenstoffarme Energien an der Tsinghua-Universität und Mitglied der Anleitungskommission:

"China, die USA und die Europäische Union zählen zu den Hauptverursachern für die Klimaerwärmung. Nun arbeiten drei renommierte chinesische, amerikanische und europäische Universitäten zusammen, um gemeinsam nach modernen Energietechnologien zu forschen. Man möchte letztlich Leitkonzepte für die Entwicklung internationaler Technologien für die Begegnung des Klimawandels liefern."

Die Allianz wolle damit zur Lösung der globalen Klimafrage beitragen, wie der Vizerektor der University of Cambridge, Professor Ian Leslie, auf der Gründungsfeier erklärt:

"Die globalen Herausforderungen, die die Veränderung des Klimas mit sich bringt, sind enorm und umfassend. Wir sehen die Verantwortung der Universitäten darin, nach neuen Methoden zur Lösung der bestehenden Probleme zu suchen. Im Rahmen der Allianz wollen wir nicht nur mit Industrieellen kooperieren. Es gilt auch politische Entscheidungsträger und einfache Bürger zu beeinflussen, um unsere Ideen in der Gesellschaft zu etablieren."

Gemäß Vereinbarungen und im Interesse einer effizienten Zusammenarbeit setzt sich die Anleitungskommission der Allianz aus jeweils zwei von den Universitäten bestimmten Experten zusammen. Sie sollen gemeinsam über Forschungsziele, Forschungsrichtung und Arbeitsvorgänge entscheiden. Der Exekutiv-Vorsitzende stammt von der Tsinghua-Universität. Derzeit habe man bereits sechs Arbeitsbereiche festlegen können, teilt Professor He Jiankun mit.

"Der erste Bereich umfasst die saubere Nutzung von Kohle, also das Auffangen und unterirdische Lagern von Kohlendioxiden. Im Zweiten wird moderne Nukleartechnik behandelt. Drittens geht es um alternative und erneuerbare Energien. Im vierten Bereich werden Städteplanung, Verkehr und energiesparendes Bauen behandelt. An fünfter Stelle stehen intelligente Stromnetze. Energieforschung und Forschung zur Begegnung des Klimawandels schließen die bisher festgelegten Forschungsfelder ab. Ein weiterer Ausbau der Zusammenarbeit wird schrittweise geplant."

Laut Professor He werden in jedem Bereich zwei konkrete Projekte bearbeitet, um Forscher, Doktoranden und Masterstudenten anzuziehen. Für die Projekte stehen der Allianz jährlich Forschungsgelder in Höhe von drei bis fünf Millionen US-Dollar zur Verfügung.

Als weltweit größtes Entwicklungsland hat China ohne Frage auch einen enormen Energieverbrauch. Im Zuge wirtschaftlicher Umstrukturierung und Energiesparmaßnahmen werden zahlreiche moderne „Low Carbon" –Technologien benötigt. Ein Hauptanliegen der Allianz ist, die gegenwärtige Situation in China zu verbessern. Neue Technologien und Entwürfe, die nicht sofort in den Industrienationen angewendet werden können, kommen zunächst in China zum Einsatz. Professor Ernest Moniz, Mitglied der Anleitungskommission und Leiter der Energie-Initiative des Massachusetts Institute of Technology, betont:

"In China ist neben der rasanten Entwicklung der Wirtschaft auch die Urbanisierung schnell vorangegangen. Damit bieten sich uns große Chancen, den Ausbau von Infrastruktur und Energiesparmethoden in modernen Städten mitzugestalten. So können wir beispielsweise moderne und umweltschonende Verkehrseinrichtungen mit entwickeln."

Dabei sollen durch die Zusammenarbeit nicht nur neue Technologien entstehen. Wichtiges Anliegen der Allianz ist auch die Heranbildung von Führungskräften mit einem globalen Blick auf die Entwicklung der „Niedrig-Kohle-Wirtschaft". Professor Moniz äußert sich erfreut:

"Nicht nur unsere Masterstudenten, sondern auch Bachelor-Studenten zeigen großes Interesse - sowohl in China als auch in den USA."

Professor He ist zuversichtlich, dass durch dieses Projekt auch ein exzellenter Forschungsnachwuchs gesichert wird.

"Unsere Uni hat ein Labor für kohlenstoffarme Energie eingerichtet. 1.000 Masterstudenten aus betreffenden Fachrichtungen arbeiten dort zusammen. Wir sind sicher, dass der akademische Austausch durch das Projekt verstärkt werden kann."

Gesprochen von: Qiu Jing

Text von: Ren Jie

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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