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NWR führt Marketingkampagne in Shanghai durch
  2009-12-02 14:54:37  CRI
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Das Bundesland Nordrhein-Westfalen hat sich innerhalb der letzten Jahre zum bevorzugten Investitionsstandort für chinesische Unternehmen in Europa entwickelt. Um weitere Investoren von den Standortvorteilen seines Bundeslandes zu überzeugen, reiste Ministerpräsident Jürgen Rüttgers eigens nach Shanghai. Hier in der ostchinesischen Finanzmetropole stellte er die Marketingkampagne "We love the new" persönlich vor:

"600 chinesische Firmen sind bereits in Nordrhein-Westfalen. 19.000 chinesische Mitbürger leben hier bei uns. Warum ist eigentlich Nordrhein-Westfalen eine so gute Adresse? Wir liegen in der Zentrale eines riesigen Absatzmarktes in Europa. Wir haben eine sehr gute Infrastruktur. Und wir haben hochqualifizierte Fachkräfte."

Als er in Shanghai um weitere chinesische Investoren für Nordrhein-Westfalen warb, erinnerte sich Ministerpräsident Jürgen Rüttgers noch gut an eine Grundsteinlegung in Bedburg vor sechs Monaten. Beim Bedburg-Projekt handelte es sich um den Bau eines neuen Fertigungswerkes des chinesischen Baumaschinenherstellers Sany. Das Sany-Werk in Bedburg ist die größte Betriebserrichtung eines chinesischen Unternehmens – nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa.

Der Konzern Sany Heavy Industry ist ein global agierendes Unternehmen, das derzeit zirka 20 Prozent seines Umsatzes außerhalb Chinas erwirtschaftet. Sany ist weltweit einer der größten Hersteller von Betonpumpen. Momentan ist das Unternehmen dabei, neue Werke im indischen Pune und im amerikanischen Atlanta zu errichten. Daneben baut Sany sein Engagement auch in Europa aus. Zu diesem Zweck wurden 100 Millionen Euro in den neuen Standort im nordrhein-westfälischen Bedburg investiert. Cheng Junmin vom Management des chinesischen Baumaschinenherstellers ist mit dem bisherigen Verlauf des Bauvorhabens in Bedburg sehr zufrieden:

"Am 29. Januar dieses Jahres haben Ministerpräsident Wen Jiabao und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel das Abkommen über das Investitionsprojekt unseres Unternehmens in Nordrhein-Westfalen unterzeichnet. Die Grundsteinlegung fand im Mai statt. Die erste Bauphase soll Ende 2010 abgeschlossen werden. Das Projekt ist ein wichtiger strategischer Schritt unserer Auslandstrategie. Einmal abgesehen von einigen Schwierigkeiten bei der Ausstellung von Arbeitsvisa für chinesische Mitarbeiter ist bisher alles reibungslos verlaufen."

Für die Bewältigung ihrer Visaschwierigkeiten steht der Sany die NRW.INVEST, eine deutsche Wirtschaftsförderungsgesellschaft, zur Seite. Ihre Aufgabe ist es, den Investitionsstandort Nordrhein-Westfalen zu vermarkten und ausländische Direktinvestitionen für Nordrhein-Westfalen zu akquirieren. Investoren, die sich wie die chinesische Sany Heavy Industry bereits in Nordrhein-Westfalen niedergelassen haben, steht NRW.INVEST beim Geschäftsausbau beratend zur Seite. Dazu Petra Wassner, die Vorsitzende der Geschäftsführung von NRW.INVEST:

"Wir bieten unseren Service Investoren und Unternehmen, die sich über den Standort Nordrhein-Westfalen informieren möchten, heißen sie herzlich willkommen und begleiten diese Unternehmen weiter. Unsere Botschaft an die Unternehmen aus der Volksrepublik China lautet: Kommen Sie nach Nordrhein-Westfalen! Kommen Sie ins Herzen Europas! Lernen Sie unsere führende Region besser kennen! Fragen Sie die zahlreichen erfolgreichen chinesischen Unternehmen, die bereits bei uns sind! Ich versichere Ihnen, Sie werden sich bei uns wie zuhause fühlen."

Im Mittelpunkt der Werbekampagne von Nordrhein-Westfalen stehen die beiden Begriffe Innovationspotential und Weltoffenheit - Eigenschaften, die laut Petra Wassner die Menschen in China und in Nordrhein-Westfalen miteinander verbinden. Es ist daher keine Überraschung, dass China das erste Land war, in dem die nordrhein-westfälische Marketingkampagne "We love the new" vorgestellt wurde. Nach dem erfolgreichen Start im März dieses Jahres in Beijing, Nanjing und Shenzhen ist nun Shanghai an der Reihe.

Die ersten Bemühungen der NRW.INVEST in China haben sich bereits ausbezahlt. Die Managerin einer internationalen Handelskammer in Shanghai erinnert sich:

"Wir haben schon mehrmals zusammengearbeitet. Als die NRW.INVEST vor zwei Jahren ihre Niederlassung in Shanghai eröffnete, haben wir gemeinsam eine große Feier veranstaltet. Wir haben viele chinesische Unternehmen, die unserer Handelskammer unterstehen, zur Teilnahme an der Eröffnung eingeladen. Ein Jahr später schließlich kamen ein paar Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen zu Besuch nach Shanghai. Bei dieser Gelegenheit haben wir ihnen viele chinesische Ansprechpartner empfohlen."

Kein Zweifel: Die Bedeutung Chinas für die Weltwirtschaft nimmt weiter zu. Auch für die Wirtschaft von Nordrhein-Westfalen wird China künftig weiter an Bedeutung zunehmen. Vor allem die zentrale Lage inmitten von Europa ist für Unternehmen aus China ausschlaggebend für den Standort Nordrhein-Westfalen. Nicht weniger wichtig sind für Firmen aus China das hevorragende Verkehrsnetz sowie die Nähe Nordrhein-Westfalens zu den Absatzmärkten. Genauso zufrieden sind die chinesischen Unternehmen mit der Zusammenarbeit der lokalen Behörden sowie den vorhandenen Sicherheitsnormen. Eine weitere Rolle spielt natürlich auch die Lebensqualität. Im Vergleich dazu wird Osteuropa von vielen Firmen aus China wegen seiner schweren Zugänglichkeit, der fehlenden öffentlichen Finanzhilfe oder den hohen Steuern als nachteilig empfunden. Unter den 600 Unternehmen aus China, die sich bereits in Nordrhein-Westfalen niedergelassen haben, befinden sich auch bekannte Konzerne wie Evoc, Feida Tools, Genertec, Huawei, Lifan Europe, Minmetals, Sany oder ZTE.

Yu Qihu, der Präsident des Verbandes der Shanghaier Chemieindustrie, nimmt bereits zum zweiten Mal an der Werbekampagne von Nordrhein-Westfalen teil. Die größte Schwierigkeit für ein Unternehmen aus China seien die strengen Produktionsvorschriften in Nordrhein-Westfalen, sagt Yu:

"In Nordrhein-Westfalen gibt es viele Chemieindustrieparks, die chinesische Unternehmen zu Investitionen einladen. Im Unterschied zu gewöhnlichen Branchen gibt es für die Chemieindustrie strenge Produktionsvorschriften. Wir werden versuchen, den entsprechenden EU- Normen nachzukommen. In Nordrhein-Westfalen sind bereits chinesische Chemieunternehmen präsent."

Eine weitere Herausforderung neben den hohen Umweltnormen ist für viele chinesische Unternehmen, die nach Deutschland oder Europa expandieren wollen, die Rekrutierung von international erfahrenen Fachkräften. Feng Xingliang, der Chef der NRW.INVEST-Niederlassung in Beijing, vergleicht das Auslandgeschäft mit einem Computer:

"Viele chinesische Unternehmen haben weder ein Auslandgeschäft noch internationale Erfahrung. Auch bei internationalen Fachkräften herrschen Engpässe. Wie ein Computer besteht auch das Auslandgeschäft aus Hardware und Software. Mit Hardware meine ich die Produktion, den Vertrieb und den Kundendienst. In diesen Bereichen sind viele chinesische Firmen bereits ausgereift. Aber bei der Software, vor allem bei den Managementmethoden, müssen chinesische Unternehmen, die ins Ausland expandieren wollen, noch viel lernen. Entscheidend hierfür sind international erfahrene Manager."

Bearbeitet von: Xu Wei

Gesprochen von: Lu Shan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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