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Dong Bilian und ihr Pu´er-Tee
  2009-11-30 16:32:28  cri
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In der traditionellen chinesischen Kultur ist Tee nicht nur ein Getränk. Das Teetrinken dient nicht nur dazu, Durst und Müdigkeit zu vertreiben. Wichtig ist, dass man durch das Teetrinken auch eine ruhige und gelassene Atmosphäre aufbauen kann. In manchen Fällen suchen Tee-Liebhaber in China durch das Teetrinken auch nach Weisheit und Erleuchtung. Für sie ist Teetrinken eine Wissenschaft, die gesundheitsfördernd und seelisch beruhigend ist. Frau Dong Bilian aus Yunnan ist eine von ihnen. In den folgenden Minuten erzählt uns Frau Dong, was sie von Tee hält.

Der Name von Frau Dong bedeutet grüne Lotusblume. Die Besitzerin eines berühmten Teehauses in Kunming ist charmant, spricht sanft und langsam. Auf einem großen Teetisch aus brasilianischem Teakholz stehen stilvolle Tee-Utensilien. In Begleitung traditioneller chinesischer Musik bietet uns die Gastgeberin duftenden Pu'er-Tee an.

„Ich mache das hier mit dem Tee, weil ich mich einfach moralisch und charakterlich verbessern möchte. Es ist schön, wenn man mit ruhigem Herzen und Atem hier sitzt und eine Pause für die Seele findet, und das dann noch mit Freunden zusammen genießen kann."

Das war und ist die ursprüngliche Absicht, die hinter Frau Dongs Idee steht, ein Teehaus zu eröffnen. Durch familiäre Einflüsse trank Dong Bilian schon von sehr klein auf gerne Tee. Aus der einfachen Liebe zum Teetrinken entwickelte sie ihre Geschmacksnerven sowie den Instinkt und das Bewusstsein für den Tee. Nun besitzt sie eine eigene Teekultur-Firma, zu der ein Teeanbaugarten, eine Ladenkette und ein Teehaus gehören. In ihrem Teehaus gibt es oft Tee-Verköstigungen und Vorlesungen zum Thema Tee.

Frau Dong zeigt uns ein Foto einer Opfergabe vor einem 3000-Jahre alten Teebaum in ihrem Teegarten.

„Im Frühjahr werden die Teeblätter gepflückt. Vorher bieten wir dem Teebaum Opfer dar. Wir folgen dem Zeremoniell der nationalen Minderheit Bulang. Erst nach der Opferdarbietung beginnen wir mit dem Pflücken."

Seit 1998 gibt es Frau Dongs Firma. Sie hat sich auf die Züchtung von Pu'er-Tee spezialisiert. Zahlreiche Liebhaber von Pu'er-Tee aus verschiedenen Ländern wie den USA, Japan und Großbritannien kommen oft zu Frau Dongs Teegarten und dem Teehaus. Hier erleben die Tee-Freunde das ganze Verfahren vom Teeanbau über das Teepflücken bis zur Teezubereitung und dem Verkosten verschiedener Teekosten. Der Pu'er-Tee ist eine Kostbarkeit der südwestchinesischen Provinz Yunnan. In der modernen Medizin ist diese Teesorte auch wegen ihrer gesundheitsfördernden Wirkung bekannt. Frau Dong hat auch persönlich positive Erfahrung mit dem Trinken dieser Teesorte gemacht.

„Diese Sorte kann den Anstieg des Blutzuckerspiegels und der Bluttfett-Werte besonders eindämmen. Da ich relativ hohe Blutzuckerwerte habe, trinke ich jeden Tag Pu'er-Tee. Der Effekt ist spürbar. Das kann man schon an den Daten der Labortests erkennen."

Mittlerweile wird Pu'er-Tee aus dem Teegarten von Frau Dong auch in einigen bekannten Teehandelshäusern im Ausland verkauft. Besonders die Marke „Goldener Dharma-Meister" in einer kleinen Packung von nur 5 Gramm ist bei vielen Künstlern, Musikern und Malern beliebt. Welchen Tee-Sorten die besten sind, zur Beantwortung dieser Frage hat Dong Bilian natürlich ihr eigenen Kriterien.

„Für einen guten Tee ist zunächst die geografische Lage der Teebäume entscheidend, wegen des Wachstums. Die Umgebung sollte gut sein, auch die Sorte an sich sollte gut sein. Die Erntezeiten sollten angemessen und auch das Zubereitungsverfahren gut sein. Die Aufbewahrungsmethoden wie Temperatur und Nässe sind ebenfalls wichtig. Auch das Wasser zum Aufgießen des Tees und die Tee-Utensilien sind wichtig. Und schließlich kommt es auch auf die Stimmung des Tee-Konsumenten an. All diese Faktoren tragen zu einem richtig guten Tee bei."

Für unterschiedliche Konsumenten-Typen sind jeweils unterschiedliche Teesorten mit verschiedenen Zubereitungsmethoden geeignet. Daher empfehlt die Teekundenberaterin eine Trinkgewohnheit, die dem jeweiligen Charakter entspricht. Wenn man zum Beispiel relativ sensible Nerven habe, sei es ratsam, etwas länger aufbewahrten Tee zu sich zu nehmen. Denn das Koffein im Tee verringere sich mit der Zeit. So könne man sich nach dem Teetrinken aufgeregte Nerven sparen, so Frau Dong.

Und für Leute, in deren Körper eher Kälte vorherrscht, schlägt die Teekundenberaterin vor, gerösteten Tee zu sich zu nehmen.

"Unter hohen Temperaturen können Koffeine zu 40 Prozent aufgelöst werden. Durch das Rösten können sich so genannte Tea-Polyphenols auch bei hoher Temperatur zum Teil auflösen. So schafft man es, nach dem Teetrinken nicht besonders aufgeregt zu sein. Nach dem Rösten des Tees werden zudem auch die kältere Elemente weniger."

Im hektischen modernen Leben sei Tee und das Teetrinken ein wirksames Mittel für Menschen, die nach Ruhe und Frieden im Inneren suchen und gesund bleiben wollen, ergänzt Dong Bilian.

"Tee kann unser Bewusstsein beruhigen. Im Buddhismus glaubt man, sich nur bei völliger Ruhe richtig konzentrieren zu können. Darin begründet sich Weisheit. Besonders den jüngeren Leuten, die in hektischen Leben noch herumsuchen, kann das Teekosten vielleicht eine inspiriende Kraft spenden und die Seele und den Körper in Balance halten. "

Gesprochen von: Xiao Lan, Qiu Jing

Interview von: Li Qian

Text von: Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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