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Yan'an - das Herz der chinesischen Revolution
  2009-11-27 10:06:20  cri
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Yan'an liegt im Norden der Provinz Shaanxi an der Grenze zur Inneren Mongolei. Die Stadt am Gelben Fluss verdankt ihren Bekanntheitsgrad in erster Linie dem Lauf der Geschichte. In Yan'an endete im Jahr 1935 der "Lange Marsch". Bis 1948 blieb die Stadt schließlich die politische und militärische Basis der Kommunistischen Partei Chinas. Aus diesem Grund trägt Yan'an heutzutage den Übernamen "Weihestätte der chinesischen Revolution". Nicht weniger als 350 Gedenkstätten sind über die ganze Stadt verstreut.

Die berühmteste historische Stätte ist "Zaoyuan", auf Deutsch etwa "Dattelbaumgarten". Wie es der Name schon sagt, gibt es an diesem Ort unzählige Dattelbäume. "Zaoyuan" liegt rund acht Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Yan'an. In den 1940er Jahren haben hier viele berühmte Revolutionäre und ehemalige Spitzenpolitiker des neuen China wie Mao Zedong, Zhou Enlai, Liu Shaoqi oder Zhu De gearbeitet.

Wu Lijun kommt aus dem Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang. Sie ist gerade damit beschäftigt, Erinnerungsfotos für ihre Familienangehörigen zu machen. Eine Reise nach Yan'an stand schon lange ganz oben auf ihrem Wunschzettel:

"Yan'an ist ein wichtiger Ort in der chinesischen Revolution. Ich habe mich schon lange nach Yan'an gesehnt. In den ehemaligen Wohnstätten der großen Revolutionäre schwebten mir verschiedene Bilder vor Augen. Sie haben hier Tag und Nacht hart gearbeitet und das Volk zum Sieg in der Revolution geführt."

Der "Baotashan" direkt im Zentrum der Stadt, auf Deutsch der "Berg der wertvollen Pagode", ist eine andere beliebte Sehenswürdigkeit Yan'ans. Obwohl es sich beim "Baotashan" eher um einen Hügel handelt als einen Berg, hat man von ihm einen fantastischen Ausblick auf Yan'an und die angrenzenden Lössberge. Die neunstöckige Pagode auf seiner Kuppe wurde vor rund 1.200 Jahren in der Tang-Dynastie gebaut. In der Nähe der Pagode hängt eine fünfhundert Jahre alte, eiserne Glocke aus der Ming-Dynastie, die während der Kriegszeit im 20. Jahrhundert benutzt wurde, um Alarm zu schlagen.

Neben den zahlreichen "roten" oder revolutionären Stätten gibt es in Yan'an aber auch noch eine Reihe anderer Sehenswürdigkeiten. Die bekanntesten davon sind zweifelsohne das Grabmahl von Huangdi, dem "Gelben Kaiser", sowie der imposante Hukou-Wasserfall.

Das Grabmahl des "Gelben Kaisers" liegt im Kreis Huangling. Es wurde in der Qin-Dynastie vor Christigeburt erbaut und bis heute mehrmals ausgebaut beziehungsweise renoviert. Huangdi gilt als mythischer Gründervater der chinesischen Zivilisation. Aus diesem Grund pilgern noch heute zahlreiche Chinesen zu seinem Grab, um seiner zu gedenken. Warum viele Touristen im Gegenuhrzeigersinn um das Grab laufen, erfahren wir von unserer Reiseleiterin Zhang Qi:

"Das Grab ist eigentlich nicht so groß, aber sehr würdevoll und majestätisch. Es ist 3,6 Meter hoch und weist eine Gesamtfläche von 200 Quadratmetern auf. Viele Besucher drehen im Gegenuhrzeigersinn eine Runde um das Grab. Auf diese Weise wollen sie die Zeit zurückdrehen und an die Errungenschaften der Vorfahren in den vergangenen fünftausend Jahren gedenken."

Mit einer Tiefe von rund 50 Metern ist der Hukou-Wasserfall am Mittellauf des Gelben Flusses nach dem Huangguochu-Wasserfall in Guizhou der zweitgrößte Wasserfall Chinas. Am Hukou-Wasserfall kann man vier verschiedene Naturschauspiele beobachten. Neben "aus dem Wasser steigenden Nebel" und dem "Nieselregen unter der Sonne" gibt es den "Regenbogen über dem Wasser" und "Donner aus heiterem Himmel" zu bestaunen. Reiseleiterin Zhang Yu erklärt uns, was es mit diesen blumigen Ausdrücken genau auf sich hat:

"Durch den rasanten Sturz des Wassers steigt aus dem Wasserfall ein dünner Nebel auf. Die reißenden Fluten spritzen in alle Himmelsrichtungen. Zusammen mit der Sonneneinstrahlung entsteht dadurch eine Art Nieselregen. Das dritte Naturschauspiel ist der schöne Regenbogen, der oft über dem Wasserfall zu sehen ist. Die Wassermassen machen einen solchen Krach, wenn sie in die Tiefe donnern, dass man auch vom 'Donner aus heiterem Himmel' spricht."

Herr Duan kommt aus der Hauptstadt Beijing. Obwohl er bereits vor zwei Jahren einmal hier war, fotografiert er das beeindruckende Naturschauspiel aus allen nur erdenklichen Perspektiven. Für den Touristen aus Beijing ist der Hukou-Wasserfall mehr als nur ein Naturwunder:

"In erster Linie möchte ich den Wasserfall noch einmal mit meinen eigenen Augen sehen und ihn dann mit der Kamera festhalten. Der Hukou-Wasserfall verkörpert für mich nicht nur die lange Geschichte des Gelben Flusses, sondern auch den Geist und den Aufschwung Chinas. Außerdem habe ich heute den Regenbogen gesehen. Ich bin sehr zufrieden."

Geschrieben von: Jiang Kun
Übersetzt von: Zhu Liwen
Gesprochen von: Zhang Chen

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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