Bei Gobang handelt es sich um ein schachähnliches Strategiespiel. Auf einem quadratischen Gobang-Schachbrett treten dabei zwei Spieler, einer mit weißen und einer mit schwarzen Spielsteinen, gegeneinander an. Wer es schafft, zuerst fünf Spielsteine in eine gerade Line zu legen, gewinnt. Der Sport des Gobang-Spielens stammt noch aus dem alten China und erlebte seine Blütezeit in Japan. Im 20. Jahrhundert fand das Brettspiel schließlich auch in Europa Anhänger. „Five in a Row" heißt es im Englischen.

Die weltweit besten Gobang-Spieler kommen heutzutage aus Russland, Estland und Japan. In den vergangenen Jahren hat das Gobang-Spielen auch in China wieder zugenommen, und zwar sprunghaft. Es gehört bereits zu den beliebtesten Brettspielen chinesischer Schüler, natürlich längst nicht mehr nur mit echtem Brett und echten Spielsteinen. Die rasche Entwicklung des Internets hat auch das traditionelle Strategiespiel ins Cyberspace geholt. Derzeit findet der erste nationale Strategiespielwettbewerb in der Provinz Sichuan statt, genauer in Chengdu. Dort treffen zahlreiche Internet-Gobang-Spieler aufeinander. Chen Xin, Trainer des Sichuan-Teams, ist von seinen Spielern überzeugt. Sie seien ausgezeichnet. Durch ein eigens für Gobang gegründetes Onlinenetzwerk konnten sie eine Mannschaft aufstellen und an dem Wettbewerb teilnehmen.

"Die Mitglieder unseres Teams sind Gobang-Liebhaber. Wir machen für das Wochenende Termine aus, wann und wo wir trainieren können. Schachspielen via Internet ist sehr bequem."

Meisterin im Gobang auf diesem Wettbewerb ist Wang Qingqing. Die 18-Jährige Studentin der Fakultät für Chinesisch an der Sichuan-Universität spielt in ihrer Freizeit leidenschaftlich gern online Gobang. Im Internet lernte sie auch Chen Xin kennen und damit die professionelle Form des Gobang-Spiels. Mittlerweile sind die beiden Freunde. Wang Qingqing sucht die Herausforderung:

"Weil ich beim Spielen im Internet immer eine hohe Punktzahl erziele, wollte ich gegen professionelle Gegner antreten. Irgendwann traf ich dann auf Chen Xin. Die erste Runde dauerte gerade 30 Sekunden, dann war ich geschlagen. In dem Moment habe ich mich dazu entschlossen, einem professionellen Team beizutreten."

Seit März dieses Jahres trainiert Wang Qingqing bei Chen Xin. Nur acht Monate später gewinnt sie neun Spiele hintereinander - eine bemerkenswerte Leistung. Ihr Spiel hat großes Potential. Gobang-Experten sind überzeugt, dass das professionelle Team aus Sichuan von Wang Qingqings Erfahrungen profitieren kann. Die Fähigkeiten der Online-Spieler sind nicht zu unterschätzen. Sie tragen viel zu der Entwicklung von Gobang in China bei. Ai Xianping ist Topspieler des Teams aus Hubei. Im Internet hat er anderen Spielern oft Kampftaktiken erklärt. Ihm bedeutet der Erfahrungsaustausch mehr, als das Spiel selbst zu gewinnen.

Mittlerweile haben in China sehr viele Menschen Zugang zum Internet. Gute Spielwebseiten werden immer zahlreicher. Gobang-Liebhaber können durch die vielen Spielmöglichkeiten mehr trainieren. Wie wir mittlerweile wissen, hat manch Amateur dadurch sogar schon an professionellen Wettbewerben teilnehmen können. Das Internet ist eine bedeutende Plattform für die schnelle Verbreitung und Entwicklung des Gobang-Sports in China geworden.

Verfasst von Ren Haoyu
Übersetzt von Zhu Qing'an
Gesprochen von Zhu Liwen