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BMW expandiert China-Geschäft
  2009-11-25 16:14:44  CRI
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Gute Nachrichten haben in der Wirtschaftswelt derzeit meistens etwas mit China zu tun. Ein Beispiel ist der Autobauer BMW: Die Münchner konnten ihren Absatz auf dem neuerdings größten Automarkt der Welt seit Jahresbeginn um 36,7 Prozent steigern. BMW kündigte zudem an, mit seinem chinesischen Partner Brilliance Automotive für 560 Millionen Euro ein zweites Werk bauen zu wollen. Mehr dazu in unserem folgenden Beitrag.

Shenyang ist der Hauptort der nordostchinesischen Provinz Liaoning. Sie ist auch unter ihrem alten Namen Mukden bekannt. Mukden war die alte Hauptstadt des Mandschu-Reiches, bevor die Qing- Dynastie in der Mitte des 17. Jahrhunderts gegründet und der Regierungssitz nach Beijing verlegt wurde. Seit sechs Jahren verbindet das weißblaue BMW-Zeichen die Tradition der Kaiserstadt mit der Moderne - genauer gesagt mit dem Gelände von BMW Brilliance Automotive, einem Joint Venture zwischen dem Münchner Luxuswagenhersteller und dem chinesischen Autobauer Brilliance.

Im September 2003 hat die BMW Group ihr internationales Produktionsnetzwerk um den Standort Shenyang im Nordosten Chinas erweitert. Seitdem laufen im Werk Shenyang Fahrzeuge der Münchner Traditionsmarke vom Band. Zuerst wurden BMW 3er produziert, danach BMW 5er. Im Werk Shenyang gelten die gleich hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards wie in an allen anderen Produktionsstätten der BMW Group.

Das mit der Brilliance China Automotive betriebene Werk in Shenyang stellt ausschließlich Fahrzeuge für den chinesischen Markt her. Wu Xiao'an ist der Vorstandsvorsitzende des chinesisch-deutschen Gemeinschaftsunternehmens. Im Werk in Shenyang werde gezielt auf die Bedürfnisse der chinesischen Kunden eingegangen, sagt Wu:

"Seit der Firmengründung im Jahr 2003 hat BMW Brilliance Automotive mit der Unterstützung der lokalen Regierung und aller betreffenden Seiten und unter Ausnützung des dynamischen chinesischen Marktes seine Chance wahrgenommen und augenfällige Erfolge erzielt. Seit 2003 werden im gemeinsamen Werk Fahrzeuge der BMW 3er- und 5er-Serie produziert. Insgesamt sind bisher rund 150.000 Fahrzeuge vom Band gelaufen. Unsere Produktepalette umfasst inzwischen 15 Modelle, darunter auch das 5er Long Wheel Base, das den Wünschen der chinesischen Kunden entspricht."

Für BMW, den größten Hersteller von Premiumwagen, ist China inzwischen der viertgrößte Absatzmarkt. Im bisherigen Jahresverlauf verkauften die Münchner auf dem chinesischen Markt knapp 72.000 Fahrzeuge - mehr als im ganzen Jahr 2008! Auch Doktor Friedrich Eichiner vom Finanzvorstand der BMW Group ist zufrieden mit dem bisherigen China-Geschäft des Autokonzerns. Interessanterweise beschäftigt BMW in seinem Werk in Shenyang praktisch ausschließlich Chinesen. Dazu Doktor Eichiner:

"Wir sind sehr zufrieden mit unserem Geschäft in China. Es ist ein wachsendes Geschäft. Unsere Mitarbeiter sind fast alle chinesisch. Wir haben nur wenige Spezialisten hier, die den chinesischen Mitarbeitern helfen, letztendlich die BMW-Prozesse besser kennen zu lernen und zu etablieren. Aber weit über 95 Prozent sind chinesische Mitarbeiter, die in diesem Joint Venture hier in China arbeiten."

Durch die Errichtung eines zweiten Werks in Shenyang werden zu den bereits existierenden 3.300 Arbeitsplätzen noch einmal tausend zusätzliche Stellen hinzukommen. Den Bau der zweiten Fertigungsanlage begründet Doktor Eichiner mit Kapazitätsengpässen. Das Shenyanger Werk habe seine Kapazitätsgrenze bereits erreicht. Jetzt erfolge der nächste Schritt. Die Entscheidung für ein zweites Werk zeige, dass BMW in Zukunft in China investieren und am großen Wachstum des chinesischen Marktes teilhaben wolle. Die Bedeutung des chinesischen Marktes für BMW bewertet der Finanzvorstand der BMW Group so:

"Die Bedeutung steigt Jahr für Jahr. Gerade jetzt in der Krise der einzige Markt weltweit, der deutlich wächst, ist der chinesische Markt. Alle anderen Märkte befinden sich noch immer in der Rezession. Und damit steigt die Bedeutung. Und die chinesischen Kunden, die unsere Fahrzeuge lieben. Auch die großen Fahrzeuge wie die BMW 7er und die BMW 5er, die den Wünschen der chinesischen Kunden sehr entsprechen."

Mit dem geplanten Bau seines zweiten Werks in China will BMW seinen Anteil am boomenden chinesischen Automarkt weiter erhöhen. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde bereits unterzeichnet, wie der Münchner Autokonzern am Donnerstag mitteilte. Der Baubeginn für die zweite Fabrik ist für das Jahr 2010 geplant, die Produktion soll anfangs 2012 aufgenommen werden. Zunächst soll aber die Produktionskapazität im ersten Werk von 41.000 auf 75.000 Fahrzeuge pro Jahr erhöht werden. Nach Fertigstellung seines zweiten Werks will BMW pro Jahr 100.000 Fahrzeuge in China herstellen. Sogar eine Erhöhung der jährlichen Produktionskapazität auf 300.000 Fahrzeuge hält man bei BMW für möglich.

Der deutsche Botschafter in China, Doktor Michael Schaefer, wertet den Ausbau der Zusammarbeit zwischen BMW und seinem chinesischen Partner Brilliance auch als Vertrauensbeweis für die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und China:

"Deutschland ist ja Chinas wichtigster Wirtschaftspartner in Europa und umgekehrt ist China für uns der wichtigste Partner in Asien. Ich bin sehr froh, dass gerade in einer solchen Zeit der globalen Krise zwei wichtige Unternehmen wie BMW und Brilliance mit der Zeichnung eines Projektes, das die bisherigen Formen der Zusammenarbeit erweitert und fast verdoppelt, damit ein deutliches Zeichen setzt. Ein Zeichen des Vertrauens, natürlich eines Vertrauens der gegenseitigen Partnerschaft. Aber dann auch des Vertrauens in die Entwicklung Liaonings und des chinesischen Marktes insgesamt."

Ganz wichtig für die Entwicklung des chinesischen Automarkts war das milliardenschwere Konjunkturprogramm der chinesischen Regierung. Die Subventionen der Regierung halfen den Autoherstellern in den vergangenen Monaten, die schwerste Branchenkrise seit dem zweiten Weltkrieg mehr oder weniger schadlos zu überstehen. Der deutsche Botschafter Doktor Schaefer sieht nun den richtigen Zeitpunkt gekommen, um weiter in China zu investieren:

"China ist sehr beachtlich aus der gegenwärtigen Wirtschaftskrise herausgekommen. Es ist ein Zeichen für die Erholung der Gesamtwirtschaft dank des Konjunkturpakets der chinesischen Regierung. Ich glaube, dieses Zeichen der wirtschaftlichen Erholung werden wir jetzt verstärken durch Investitionen, die nicht nur von einem Unternehmen wie BMW gemacht werden, sondern zum Beispiel von anderen großen deutschen Unternehmen wie BASF, die gerade ein Milliarden-Projekt in Nanjing unterzeichnet hat. Wir sehen, dass es sehr viel Dynamik in den deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen gibt."

Bearbeitet von: Xu Wei

Gesprochen von: Li Yanping

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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