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"Le Le Che" - ein traditioneller mongolischer Ochsenwagen vorm Aussterben bedroht
  2009-11-19 11:22:13  cri
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Der Ochsenwagen, der in der Lokalsprache "Le Le Che" heißt, ist ein traditionelles Transportmittel der mongolischen Nationalität. In der Geschichte der Mongolen war er sowohl im alltäglichen Leben als auch in der Viehzucht von großer Bedeutung. Mit der Entwicklung von Wissenschaft und Technik nimmt er jedoch allmählich Abschied vom Leben der Hirten. Die Herstellungstechnik des traditionellen Le-Le-Wagens droht damit verloren zu gehen. Im Mai 2006 wurde die Le-Le-Wagenherstellungstechnik in die erste nationale Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Mehr über den mogolischen Wagen und dessen Herstellung erfahren Sie im folgenden Beitrag:

Der 71-jährige Baiyin Chagan ist Hirte im Alukeerqin Banner nahe der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei. Im Juni dieses Jahres wurde er zum einzigen Bewahrer der traditionellen Wagenherstellungstechnik erklärt. Als ihn unser Reporter besuchte, testete er gerade einen von ihm neu angefertigten "Le Le Che". Heutzutage habe er immer weniger Kunden, sagte der Wagenbauer.

"Früher wurde der Le-Le-Wagen sowohl in der Viehzucht als auch im Alltagsleben benutzt, heute findet dieses altmodische Gefährt aber kaum noch Gebrauch. Er wird nur noch zu touristischen Zwecken oder zur Präsentation auf Festivals eingesetzt."

Warum heißt der Wagen eigentlich Le-Le? Der Name kommt vom Ruf des Wagenfahrers. Der von Ochsen gezogene, zweirädrige Holzwagen misst in der Länge über vier Meter. Einige haben eine Plane, andere nicht. Gefertigt wird der Wagen aus dem in der Steppe üblichen Birkenholz. Er hat große Räder und einen relativ kleinen Wagenkörper, ist struktuell einfach gebaut und sehr praktisch. Schließlich eignet er sich sowohl für Grasland, als auch für Schneefeld, Sumpfland und Wüstengebiet. Die Lastkapazität des Holzwagens reicht von dutzenden bis mehreren hundert Kilogramm und kann von Rindern, Pferden oder Kamelen gezogen werden. Früher war der Le-Le-Wagen für den Transport von Trinkwasser, Brennstoffen und anderen Alltagsartikeln unentbehrlich. Auch bei Hochzeits- und Trauerfeiern hat er eine wichtige Rolle gespielt.

Die Ehefrau von Baiyin Chagan ist schon vor mehreren Jahren gestorben. Seine beiden Töchter sind verheiratet und leben längst nicht mehr zu Hause. Es liegt dem alten Wagenbauer sehr am Herzen, die traditionelle Handwerkskunst vor dem Aussterben zu bewahren. Also hat er zwei Lehrlinge bei sich aufgenommen.

"In Gechali habe ich zwei Lehrlinge gefunden. Die haben jetzt schon das Handwerk erlernt. Sie sind heute nicht hier, weil sie zur Auswahl von Rohmaterialien zur Holzfarm gefahren sind."

Vater und Cousin haben Baiyin Chagan die Technik zur Reparatur und Herstellung des Le-Le-Wagens weitergegeben. Schon als 16-jähriger fing er an, in seiner Freizeit die praktischen Ochsenwagen anzufertigen. Mehr als 300 Exemplare sind in den vergangenen fünf Jahrzehnten von Baiyin gebaut oder repariert worden. Seine "Le Le Ches" haben eine standardisierte Form und verfügen über eine vernünftige Struktur. Baiyin arbeitet außerdem extrem effizient.

"Einen Tag brauche ich für die Anfertigung von Achse und Rädern und noch einmal zwei Tage für den kompletten Wagen. Innerhalb von nur drei Tagen ist der ganze Wagen also fertig."

Wegen der Verbreitung von Kraftfahrzeugen wird der Le-Le-Wagen heute in der Steppe kaum noch benutzt. Es sind, wie wir mittlerweile wissen, auch sehr wenige Wagenbauer übrig. In den letzten Jahren haben Baiyin Chagan und seine beiden Lehrlinge über zwanzig Wagen hergestellt. Viele werden an das Tourismusgeschäft verkauft. Aber auch Sammler sind Kunden der handgefertigten "Le Le Ches".

Baiyin betont, er liebe die Steppe und hoffe, dass die Technik der Le-Le-Wagenherstellung auch in Zukunft an die nachfolgenden Generationen weitergegeben wird.

"Ich habe meinen Lehrlingen gesagt, sie sollten später, wenn sie einmal alt sind, auch Lehrlinge aufnehmen. Sonst wird diese volkstümliche Kunst unwiederbringlich verloren gehen."

Wir stellten Ihnen, liebe Hörer, den "Le Le Che", einen handgefertigten Ochsenwagen aus der Mongolei vor.

Verfasst von: Lü Xiufen

Übersetzt von: Xiao Lan

Gesprochen von: Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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