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Harziger Beginn - das erste Wushu-Profiturnier in China
  2009-11-14 16:04:21  CRI
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Die chinesische Kampfkunst Wushu - im Westen auch als Kung Fu bekannt - kennen wohl die meisten nur aus den gleichnamigen Filmen. Seit kurzem gibt es in China erstmals auch ein professionelles Wushu-Turnier. Trotz Anlaufschwierigkeiten sind die Organisatoren vom langfristigen Erfolg des Turniers überzeugt. Mehr über den Versuch, die traditionelle chinesische Kampfsportart wettkampfmäßig zu promoten, erfahren Sie in den nächsten Minuten.

Mit einer aufwendigen Inszenierung wurden vor kurzem die Gruppenwettkämpfe des ersten Wushu-Profiturniers am Fusse des berühmten Huangshan in der Provinz Anhui eröffnet. Die vielen Anhänger dieser traditionellen chinesischen Kampfsportart warteten mit großer Spannung auf die Eröffnung des ersten Profiturniers in China. Das Turnier selber verlief jedoch eher durchwachsen. Sowohl die Kämpfer als auch die Zuschauer müssen sich erst noch an diesen neuen Anlass gewöhnen. Für den Wushu-Experten Han Jianzhong ist dies völlig normal. Seiner Meinung nach haben Kung Fu-Filme den Leuten ein falsches Bild vermittelt:

"Nach der Gründung der Volksrepublik China gab es in der traditionellen chinesischen Kampfkunst im wahrsten Sinne des Wortes praktisch keine Wettkämpfe. Momentan ist das Wushu-Profiturnier vielleicht noch nicht so zufriedenstellend. In der Vergangenheit haben viele zwar Kampfsportarten trainiert, nicht aber an Wettkämpfen teilgenommen. Hinzu kommt, dass die Kenntnisse der Leute über Wushu stark von Film und Fernsehen geprägt sind. Die Tricks, die man in den Filmen sieht, kann man aber nicht nachahmen."

Den Organisatoren des ersten Wushu-Profiturniers standen nur sechs Monate zur Vorbereitung zur Verfügung. Trotz dieser relativ kurzen Vorbereitungszeit haben die Organisatoren versucht, das Turnier für die Zuschauer so attraktiv wie möglich zu gestalten. Das Turnier ist aber nicht nur für die Zuschauer neu, sondern auch für die teilnehmenden Kämpfer. Ruan Wei, einer der Mitorganisatoren, sieht darin den Hauptgrund, warum das erste Wushu-Turnier den hohen Erwartungen noch nicht gerecht werden konnte:

"Es ist schwierig, die einzelnen Wushu-Techniken perfekt zu beherrschen. Ohne monatelanges, hartes Training ist dies nicht möglich. Selbst nach den Gruppenwettkämpfen konnte man den Athleten ansehen, dass sie noch etwas Anpassungszeit brauchen. Wir brauchen noch Zeit. Je schwerer die Wushu-Technik, desto mehr Körperkoordination wird verlangt. Erst wenn die Athleten völlig fit sind, können sie solche Techniken perfekt umsetzen."

Ein neues Regelwerk braucht Zeit zur Umsetzung. Dasselbe gilt für die perfekte Ausführung von Wushu-Techniken. Das neue Wushu Profiturnier steht und fällt mit der richtigen Ausführung der spektakulären Kampftechniken. Das ist sich auch Ruan Wei bewusst. Er zeigt sich mit dem Verlauf des ersten Profiturniers trotz allen Unkenrufen durchaus zufrieden:

"Man kann sagen, dass die Wettkämpfe zufriedenstellend sind, solange dabei die verschiedenen Kampftechniken gezeigt werden. Wir haben jetzt gesehen, dass dies möglich ist."

Insgesamt wurden im ersten chinesischen Wushu-Turnier 30 Techniken für die Beurteilung des Niveaus der Athleten herangezogen. Diese 30 Techniken wurden nach eingehender Expertendiskussion dem Schattenboxen Taiji entnommen. Als neutraler Beobachter muss man sich fragen, ob diese 30 Techniken gemessen an den 129 verschiedenen chinesischen Kampfsportarten nicht zu wenig sind. Der Wushu-Experte Han Jianzhong verneint dies. Er macht darauf aufmerksam, dass sich das Regelwerk des neu eingeführten Wushu-Profiturniers noch in der Testphase befindet:

"Im Verlaufe der Wettkämpfe werden wir die kaum angewandten der 30 Kampftechniken allmählich aussortieren. Gleichzeitig werden wir neue Techniken einführen. Auf diese Weise wird das Niveau des Wushu-Profiturniers allmählich besser. Wir befinden uns im Moment noch in der Testphase. Im nächsten Jahr werden wir die Wettkämpfe verbessern."

Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten werde das Niveau des professionellen Wushu in China allmählich zunehmen, ist Ruan Wei überzeugt. Bereits im nächsten Jahr würden die einzelnen Kämpfe viel attraktiver sein, verspricht der chinesische Wushu-Experte:

"Unser Baby wird bestimmt erwachsen. Ich bin überzeugt, dass unsere Athleten mit zunehmender Wettkampfpraxis bessere Kämpfe zeigen werden. Es ist ähnlich wie im Basketball. Da muss man auch lange Zeit hart trainieren. Es ist ein langer Prozess. Das haben wir erwartet."

Verfasst von Lu Yi
Übersetzt von Zhu Qing'an
Gesprochen von Lu Ming

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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