In China leiden heute immer mehr jüngere Patienten an Zahnkrankheiten. Beinahe 90 Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen haben Zahnprobleme. Die Vorbeugung von Zahn- und Mundhöhlenkrankheiten in China ist generell noch etwas kritisch. In den folgenden Minuten widmen wir uns daher der Pflege des Mund- und Rachenraums!
Am Rande eines Gesundheitsseminars in Beijing konnte unser Reporter ein Gespräch mit Herrn Zhang Qiang und Frau Hao Rongna führen. Beide sind in ihren 20ern, haben aber schwere Zahnprobleme:
„Ein Backenzahn hat bereits schwere Zahnfäule. Beim Essen bleiben dort immer Rückstände zurück. Früher waren meine Gewohnheiten nicht sehr gut, ich habe meine Zähne nicht häufig geputzt. Außerdem aß ich viele Süßigkeiten."
„Meine Zähne sind von der Größe her fast gleich und auch in Ordnung. Aber ich schäme ich wegen meinen gelben Zähnen."
In China gibt es eine große Anzahl an Patienten mit Zahnkrankheiten. Einer landesweiten Statistik zufolge leiden auch immer mehr jüngere Menschen an Zahnkrankheiten. Fast 90 Prozent der Jugendlichen und der Erwachsenen haben Zahnprobleme. Wang Xing, Vorsitzender der Allchinesischen Gesellschaft für Stomatologie, das ist die Wissenschaft der Heilkunde von Krankheiten der Mundhöhle, nennt Gründe. So habe China international anerkannte Ergebnisse bei der Vorbeugung von Mundhöhlenkrankheiten erzielt, die Lage der Mundhöhlengesundheit sei jedoch bei weitem nicht zufriedenstellend:
„Früher hatte ein Großteil der Chinesen nicht die Gewohnheit, sich regelmäßig die Zähne zu putzen. Einer Statistik zufolge liegt die Behandlungsrate von Karies bei knapp zehn Prozent. 90 Prozent der Chinesen mit Karies gehen nicht zum Zahnarzt. Und etwa 40 Prozent der Chinesen verwenden Zahncreme mit Fluor, also mehr als die Hälfte benutzt keine!"
Zahnkrankheiten werden in China schon seit langer Zeit nicht ausreichend genug beachtet. Im Volksmund heißt es sogar, dass Zahnschmerzen keine echte Krankheit sei. Die Tatsachen sind jedoch anders: Erkrankungen der Mundhöhle, vor allem Zahnbeschwerden, beeinträchtigen nicht nur das Aussehen. Auch die Kommunikation mit anderen und die Psyche der Betroffenen leiden darunter. Zudem werden dadurch die medizinischen Belastungen der Gemeinschaft größer.
Zwei mögliche Folgen gelten als charakteristisch: der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill litt wegen schweren Zahnbeschwerden an Depressionen. Und die USA hatten zur gleichen Zeit Probleme, Soldaten für den Zweiten Weltkrieg zu rekrutieren, da damals die jüngere Generation wegen dem Verzehr von zuviel Süßigkeiten kariöse Zähne hatte.
Moderne Forschungsergebnisse zeigen, dass Zahnerkrankungen zahlreiche akute und chronische Folgekrankheiten nach sich ziehen können.
Der Vorsitzende der Allchinesischen Gesellschaft für Stomatologie, Wang Xing, sagt zu den umfangreichen Folgeschäden durch Erkrankungen der Mundhöhle:
„Früher meinten viele, dass Beschwerden im Mund das Essen beeinflussen. In der Tat ist das aber nicht nur so. Heute beachtet man auch vermehrt die Beziehung zwischen Erkrankungen der Mundhöhle und Krankheiten im ganzen Körper, zum Beispiel Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes, Magen-Darm-Krankheiten und Fettleibigkeit. Wenn Mundhöhlenkrankheiten nicht gut behandelt werden, stellt sich die Kontrolle und Vorbeugung der erwähnten Krankheiten ebenfalls als schwierig heraus. Eine gute Eindämmung von Mundhöhlenkrankheiten dient umgekehrt dazu, das Ausmaß und das Auftreten vieler anderer Krankheiten zu minimieren."
Aus diesem Grund hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1974 Karies in Verbindung mit Kreislaufkrankheiten und Tumoren weltweit als verstärkt zu verhütende chronische, nichtinfektiöse Krankheiten eingestuft. Im Mai 2007 wurde auf der 60. Weltgesundheitskonferenz eine spezielle Resolution aufgenommen. Damit wurden Mundhöhlenkrankheiten Teil des Programms zur umfassenden Vorbeugung und Behandlung von chronischen Krankheiten. Das Erhalten einer gesunden Mundhöhle zählt derzeit zu einer der zehn Gesundheitsnormen der WHO.
Die Kosten für die Behandlung von Zahnbeschwerden sind relativ hoch. In den USA werden dafür beispielsweise jährlich mehrere Dutzend Milliarden US-Dollar ausgegeben, in Hongkong belaufen sich die Kosten dafür pro Jahr auf 17 Milliarden Hongkong-Dollar. Angesichts dieser hohen Kosten sieht man in China immer deutlicher die Wichtigkeit der Vorbeugung von Zahnkrankheiten.
Der Leiter des Instituts für Stomatologie der Peking-Universität, Xu Tao, betont im Gespräch mit Radio China International, die effektivste Methode zur Vorbeugung von Zahnkrankheiten sei, sich eine regelmäßige Pflege der Mundhöhle anzugewöhnen:
„Eigentlich wissen viele Mitbürger nicht wirklich, worin der Sinn der Vorbeugung liegt. Die rentabelste und beste Methode für sie ist nämlich, jeden Tag die Zähne zu putzen. Mindestens zweimal am Tag soll man die Zähne putzen. Dann soll man mindestens zweimal im Jahr zum Zahnarzt gehen, um sich die Zähne untersuchen zu lassen. Das ist die beste Methode zur Vorbeugung von Zahnkrankheiten."
Eine gesunde Mundhöhle ist auch ein Zeichen für den Entwicklungsstand der jeweiligen Gesellschaft. Die Vorbeugung von Zahnkrankheiten wurde in China vor 20 Jahren verstärkt propagiert. Seit diesem Jahr werden nun verschiedene öffentliche Projekte zum Erhalt und zur Pflege einer gesunden Mundhöhle durchgeführt. Von diesen Projekten sollen zunächst Geringverdienende, Kinder in Westchina sowie Ältere aus bedürftigen Verhältnissen profitieren.
Gesprochen von: Li Zheng, Qiu Jing
Text von: Ren Jie