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Sanierung der kleinen Einzugsgebiete in Guizhou
  2009-11-02 17:10:21  cri
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Die südwestchinesische Provinz Guizhou ist die einzige Provinz des chinesischen Festlandes, die keine großflächigen Ebenen hat. Die mangelhafte Bodenbeschaffenheit wird oft mit den Worten „zu 80 Prozent Berge, zu zehn Prozent Wasser und zu zehn Prozent Felder" beschrieben. Zugleich zählt Guizhou auch zu den Regionen in China mit den größten Bodenerosionen. Die 73.000 Quadratkilometer versandeten Böden machen über ein Viertel des gesamten Territoriums der Provinz aus. Die weit verstreut liegenden Karstlandschaften wie auch die Fels- und Sandregionen machen die Öko-Umwelt extrem schwach. Seit Jahren bemühen sich lokale Verwaltungen in Guizhou, durch Sanierung von kleinen Einzugsgebieten die Berge grüner zu machen und den Lebensstandard der Einwohner zu steigern. Näheres darüber erfahren Sie in dem folgenden Beitrag:

Es ist früh am Morgen. Der 42-jährige Du Shigang im Kreis Qianxi geht wie üblich auf seine Terassenfelder auf halber Berghöhe. Dort wachsen seine Pfirsichbäume auf 0,13 Hektar Land. Jährlich verdient er mit dem Pfirsichverkauf rund 6.000 Yuan RMB. Was ihn freut, sind neben dem Einkommensanstieg auch die immer grüneren Berge.

„Früher war alles auf den Bergen kahl. Nun wachsen Bäume hier. Es ist grüner geworden, und die Luft ist viel frischer."

Die Gemeinde Linquan, in der Du Shigang wohnt, befindet sich im Einzugsgebiet des Xixi-Flusses, ein Nebenstrom des Wujiang-Flusses. Zwischen den Hügeln gibt es nur wenige Anbaufelder. Der Feldbau an den Berghängen ist schon seit langem eine Hauptanbaumethode. Wegen des Klimas und geologischer Formationen sind Bergregionen in Guizhou von Winderosionen schwer bedroht. Um sich zu ernähren, sind die lokalen Einwohner gezwungen, Bäume in den Bergen zu fällen, Felder anzulegen und Tiere zu züchten. Dies hat wiederum die Bodenerosion verschärft.

Außer Mais können kaum andere Landwirtschaftskulturen hier großflächig angebaut werden. Das Einkommen der Leute ist sehr gering. Noch beänstigender für Du Shigang ist das schlechte Wetter mit Sandstürmen.

„Ich erinnere mich noch ganz deutlich an das Jahr 1999. Ein starker Regen machte über Nacht ein Feld von mir zunichte. Ich hätte eigentlich am Tag darauf Setzlinge pflanzen wollen. Aber am nächsten Morgen war es schon überflutet. Das Feld war voller Steinbrocken, die vom Berg heruntergerollt waren. Es war wirklich ernüchternd für mich."

Doch die Bewohner wollten sich nicht mit der Situation abfinden. Seit Ende der 1990er Jahre setzt Guizhou in manchen Regionen Modellprojekte zur Sanierung der kleinen Einzugsgebiete um. Vegetationen werden wiederhergestellt und Schutzprojekte fertiggestellt, um Bodenerosionen einzudämmen. Dadurch sollen auch Erde-, Geröll- und Steinrutsche verhütet werden. Gleichzeitig versucht man auch, an geeigneten Stellen in den Bergen Terassenfelder anzulegen, um mehr Anbauraum zu gewinnen. Meng Tianyou, Leiter des Büros für Bodenerhaltung und Wasserschutz, erklärt die Leitgedanken zu der Sanierung der kleinen Einzugsgebiete:

„Wir haben manche Berghänge zu Terrassenfeldern umgestaltet. Große Steine wurden weggeräumt und für den Bau von Staudämmen benutzt. Dadurch ist die Anbaufläche vergrößert worden. Auf nährarmen Böden bauen wir Obstbäume an. Einerseits hilft dies der Bodenerhaltung, andererseits ist die Frage der Einkommenssteigerung gelöst. In noch höheren Gebieten legen wir dann Schutzwälder an. Für hohe Orte verhängen wir ein Viehzuchtverbot und ein Verbot, Baumhölzer zu fällen. Damit soll sich die Natur selbst erholen, und das Öko-System soll wiederhergestellt werden."

Seit 2001 hat der Staat knapp 3 Millionen Yuan RMB für die Sanierung des kleinen Einzugsgebietes des Xixi-Flusses investiert. Die Umwelt und die Produktionsbedingungen sind nun allmählich besser geworden. Du Shigang sagt, über 50 Haushalte in seinem Dorf bauten statt früher nur Mais heute auch wirtschaftliche Kulturpflanzen wie Obstbäume an. Die Umgebung des Dorfes ist besser geworden und das Leben der Bewohner auch reicher.

„Als wir früher nur Mais anbauten, verdienten wir pro Jahr bloß ein Tausend Yuan RMB, pro Kopf waren es nur 200 Yuan. Nachdem wir die Anbaumethode verändert haben, so wie ich hier in meinen Feldern Pflaumen und Pfirsichbäume anbaue, wird das Jahreseinkommen auf 10.000 Yuan RMB geschätzt."

Laut Statistiken ist das Einzugsgebiet Xixi heute zu 38 Prozent von Wald bedeckt, früher waren es dagegen nur 19 Prozent. Jedes Jahr werden fast 52 000 Tonnen Sand und Erde durch die Vegetationen abgefangen. Das Pro-Kopf-Einkommen der Bauern ist von 880 auf 2.400 Yuan RMB gestiegen. Auch das Bewusstsein der lokalen Einwohner für Berg- und Waldschutz ist verstärkt worden. Allein in der Region um die Stadt Bijie sind über 300 derartige kleine Einzugsgebiete effektiv saniert worden. Die gesammelten Erfahrungen werden derzeit auf andere Regionen verbreitet.

Noch erfreulicher ist, dass Guizhou erfolgreich mit der Weltbank kooperiert, um das Sanierungsmodell mit persönlicher Teilnahme der Bauernhaushalte zu praktizieren. Dadurch ist die Aktivität der lokalen Einwohner intensiviert worden. Und die einzelnen Projekte werden auch gemäß den konkreten Gegebenheiten durchgeführt. Dazu der Beamte für Wasserbau in Guizhou, Xu Yanjie:

„Vor dem Start jedes Projektes werden die Ziele allgemein bekannt gegeben. Landwirte werden eingeladen, an den Projekten teilzunehmen. Sie haben also auch Mitspracherecht."

Du Shigang hat noch einen dringenden Wunsch:

„Wir wollen gerne moderne Agrartechnologien einführen. Im Bereich moderne Agrarproduktion und -management möchten wir aufholen."

Der Wunsch von Du Shigang ist genau der nächste Arbeitsschwerpunkt der Provinz. Die Wasserbaubehörden werden gemeinsam mit Agrar- und Forstverwaltungen den Landwirten moderne Anbau- und Managementerfahrungen vermitteln. Diese sollen später den Weg der Tiefverarbeitung von Agrarprodukten einschlagen.

Gesprochen von: Chen Yan

Text von: Ren Jie

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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