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"Luzhai" - die ehemalige Residenz der Familie Lu in Dongyang
  2009-10-30 09:45:13  cri
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Die geschichtsträchtige Stadt Dongyang in der Provinz Zhejiang wird in China auch gerne als "Heimat der Holzschnitzkunst" bezeichnet. Das Stadtbild ist geprägt von alten Wohnhäusern, Gartenanlagen, Lehranstalten und Tempeln. Das Wahrzeichen von Dongyang ist die ehemalige Residenz der Familie Lu in der Altstadt. Sie gehört zu den am besten erhaltenen Bauwerken aus der Ming- und Qing-Dynastie im gesamten Yangtze-Delta. Im Innern der Lu-Residenz fühlt man sich wie einem Holzschnitzerei-Museum. Folgen Sie uns nun ins Innere und überzeugen Sie sich selbst!

Die ehemalige Residenz der Familie Lu, auf Chinesisch "Luzhai", sieht eher aus wie ein kleines Dorf denn eine Residenz. Sie erstreckt sich über zwei Hektar und liegt ganz im Osten der Stadt Dongyang. Während der Ming- und Qing-Dynastie von 1368 bis 1911 wurden viele Mitglieder der Familie Lu zu hohen kaiserlichen Mandarinen ernannt. Die imposante Residenz widerspiegelt die hohe soziale Stellung der Familie in der Vergangenheit. Dazu Wu Xinlei vom Amt für Denkmalschutz der Stadt Dongyang:

"In den anderen Dörfern hier gibt es keine solch großen Baukomplexe. Die meisten Gassen hier sind ganz schmal. Luzhai bildet aber eine Ausnahme. Die Familie Lu ist groß und reich. Deswegen ist ihre Residenz so imposant."

Residenz der Familie Lu

Auch architektonisch unterscheidet sich die Residenz der Familie Lu ganz wesentlich von den typischen Wohnhöfen im Yangtze-Delta. Ihrer Architektur zugrunde liegt das wohl bekannteste Bauwerk Chinas neben der Großen Mauer, der Kaiserpalast in Beijing. Wie in der Verbotenen Stadt im Herzen Beijings wird auch die Residenz der Familie Lu von einer Längsachse durchzogen. Die neun Reihen von Bauwerken entlang dieser 320 Meter langen Achse sind symmetrisch angeordnet. Eine solche Architektur ist in ganz China nur noch im Beijinger Kaiserpalast und im Konfuzius-Tempel in Qufu anzutreffen.

Die prächtige Deckenlampe in der Suyongtang-Halle

Die Aufteilung der Residenz in einen äußeren und einen inneren Bereich erinnert ebenfalls stark an den Beijinger Kaiserpalast. Die beiden Wohnbereiche sind durch ein steinernes Tor voneinander getrennt. Im äußeren Bereich wurden Familienangelegenheiten besprochen, Opferzeremonien abgehalten oder Feste gefeiert. Hinter dem Steintor befinden sich die Privatgemächer der Familienmitglieder sowie des Dienstpersonals.

Die Suyongtang-Halle bildet den Mittelpunkt der Lu-Residenz. In ihrer Mitte hängt eine Art Kronleuchter im traditionellen chinesischen Stil. Die prächtige Deckenlampe besteht aus drei großen Lampen mit einem sechseckigen Grundriss, die übereinander angeordnet sind und von einer Schnur zusammengehalten werden. Um diese drei Lampen aus Schafsfell, Kunstfaser und Ziegenhorn, die aussehen wie Lampions, sind horizontal sechs Reihen von kleineren Lampen angeordnet. Mit einer Gesamthöhe von 4,5 Metern und einem Gewicht von fast 127 Kilogramm hat es die außergewöhnliche Deckenlampe der Familie Lu bereits ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft.

Nicht weniger eindrücklich als die Deckenlampe in der Suyongtang-Halle sind die im Wohnkomplex überall anzutreffenden Holzschnitzereien. Die Holzschnitzkunst aus Dongyang war schon in der Tang-Zeit von 618 bis 907 landesweit bekannt und erlebte in der Qing-Dynastie vom 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein ihre Blütezeit. In der Mitte der Qing-Zeit wurden über 400 Holzschnitzkünstler aus Dongyang nach Beijing zum Bau des Kaiserpalastes beordert. Die Holzschnitzereien in der Residenz der wohlhabenden Familie Lu sind nahezu perfekt. Denkmalschützer Wu Xinlei ist entsprechend stolz darauf:

"Dongyang genießt seit altersher den Ruf als 'Heimat der Holzschnitzkunst'. In der Lu-Residenz findet man überall Holzschnitzereien, sei es auf den Dachbalken, auf Stützpfeilern oder an den Kapitellen."

"Neun Löwen spielen mit einem Ball"

Atemberaubende Holzschnitzkunst in Luzhai

Ein eindrückliches Beispiel für die Holzschnitzkunst in der Lu-Residenz ist das Ornament "Neun Löwen spielen mit einem Ball" auf einem Stützpfeiler. Es ist 1,5 Meter hoch und wurde aus einem 1,7 Meter langen Stück Kampferholz geschnitzt. Das Holzrelief mit den neun lebensechten Löwen zählt zu den wertvollsten Kunstschätzen in der Residenz. Wie die meisten Touristen ist auch Li Herong aus der Finanzmetropole Shanghai von der Pracht der Lu-Residenz tief beeindruckt:

"Die Residenz der Familie Lu gefällt mir sehr gut. Die Holzschnitzereien und Malereien auf den Balken und Säulen sind einfach einzigartig."

Geschrieben von: Nian Yonggang

Übersetzt von: Zhu Liwen

Gesprochen von: Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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