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Grenzhandel boomt in Erlianhaote
  2009-10-28 18:13:50  cri
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Erlianhaote, Chinas größte Grenzstadt mit günstigen Schienen- und Straßenverbindungen liegt an der Grenze zur Mongolei. Dank dem zunehmenden Warenaustausch zwischen China und der Mongolei ist Erlianhaote zu einem der wichtigsten Verladestationen an der chinesisch-mongolischen Grenze geworden. Eine Hauptattraktion der Grenzstadt ist der so genannte Wenzhouer Internationale Markt. In den nächsten Minuten stellen wir Ihnen das bunte Markttreiben dort vor.

Xijier ist ein junger Mongole, der zusammen mit seiner Mutter in der mongolischen Hauptstadt Ulan-Bator ein Porzellangeschäft betreibt. Um seine Ware zu kaufen, reist Xijier zweimal im Monat nach Erlianhaote. Auf dem 40.000 Quadratmeter großen Wenzhouer Internationalen Markt bieten nicht weniger als 500 chinesische Händler ihre Ware an. Konkurrenz erwächst ihnen von den mongolischen Geschäftsleuten, die sich zunehmend ebenfalls auf dem Wenzhouer Internationalen Markt niederlassen. Ein Beispiel hierfür ist die Mongolin Narengerile. Sie besitzt in Erlianhaote sogar einen eigenen Laden:

"Anfänglich lief das Geschäft sehr gut. Wegen der Finanzkrise ging es in letzter Zeit aber zurück. Unser Laden hat sich hier bereits einen Namen gemacht. Daher haben wir viele Stammkunden. Ich habe diesen Laden gekauft, um unabhängig von meinen Eltern ein eigenes Geschäft betreiben zu können. Wir verkaufen Kosmetika und Kleider."

Um den Grenzhandel zu fördern, hat China eine Reihe von Begünstigungsmaßnahmen getroffen. Diese Maßnahmen kommen ausländischen Geschäftsleuten wie Narengerile zugute. So sind die Verwaltungsformalitäten für die Mongolin dieselben wie für die chinesischen Händler. Auch steuerrechtlich ist Narengerile ihren chinesischen Berufskollegen gleichgestellt. Die Mongolin fühlt sich beruflich wie auch privat wohl im chinesischen Erlianhaote:

"Wie alle chinesischen Händler zahlen auch wir monatlich Steuern und Betriebskosten. Wir spüren also keinerlei Druck. Ich lebe nun schon seit neun Jahren in Erlianhaote. Meine Tochter ist zweijährig, sie geht im Moment in Erlianhaote in den Kindergarten."

Der Wenzhouer Internationale Markt ist einer der wichtigsten Güterumschlagplätze in Erlianhaote. Xu Shengyue betreibt hier seit knapp zwei Jahrzehnten ein Seidenwarengeschäft. Ursprünglich stammt er aber nicht aus Erlianhaote. Die Hoffnung auf ein besseres Leben hat ihn an die chinesisch-mongolische Grenze geführt:

"Ich lebe schon seit über zwanzig Jahren hier. In meiner Heimat herrschte damals ein Mangel an Ackerland. Dafür gab es ein Überangebot an Arbeitskräften. Viele Menschen verließen meinen Heimatort daher, um ihr Glück woanders zu suchen. Als ich 1985 in Erlianhaote ankam, hatte die Öffnung nach außen noch gar nicht richtig begonnen. Mein erstes Geschäft war eine Uhrenwerkstatt. Der Grenzhandel mit der Mongolei floriert schon seit tausend Jahren. Da die Seide ein unentbehrlicher Stoff für mongolische Trachten ist, stieg ich ins Seidengeschäft ein."

Xu Shengyu verfügt über einen ausgeprägten Geschäftssinn. Die Wichtigkeit von Produktqualität und Vertrauenswürdigkeit hat er längst erkannt. Um eine Stammkundschaft aufzubauen, bot Xu Shengyu in vielen Fällen an, Waren auf Pump zu verkaufen. Der Höchstwert seiner auf Pump verkauften Ware wurde einmal auf 400.000 Yuan RMB beziffert:

"Am Anfang verkaufte ich Waren im Wert von mehreren tausend bis zu zehntausend Yuan RMB auf Pump. Danach stieg der Wert dieser Waren immer mehr. Auf diese Weise gelang es mir, mein eigenes Geschäft aufzubauen. Das ist eine Frage der Vertrauenswürdigkeit – genauso wie bei zwischenmenschlichen Beziehungen."

Mit seinem Geschäftsmodell gewann Xu Shengyu das Vertrauen vieler mongolischer Kunden. Sein Geschäft ist kontinuierlich gewachsen. Allein im vergangenen Jahr belief sich sein Umsatz auf fünf Millionen Yuan RMB.

Die Weltwirtschaftskrise hat auch den Wenzhouer Internationalen Markt nicht verschont. Der spürbare Rückgang der Kaufkraft der mongolischen Händler hat sich negativ auf den Umsatz des Markts ausgewirkt. Um der Weltwirtschaftsflaute entgegenzuwirken, hat die chinesische Regierung ihre finanzielle Unterstützung für den Grenzhandel verstärkt. Besonders das Überleben der kleinen Handelsfirmen soll dadurch sichergestellt werden. Die Regierung der Stadt Erlianhaote hat ebenfalls Maßnahmen gegen die Wirtschaftsmisere ergriffen. Allen Handelsfirmen soll finanziell unter die Arme gegriffen werden, so Wang Zhiguo, der Verwaltungschef des Wenzhouer Internationalen Markts:

"Die Stadtregierung hat allen 6.000 privaten Handelsfirmen Subventionen versprochen."

Bearbeitet von: Xu Wei
Gesprochen von: Zhu Liwen

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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