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Nanjing bewirbt sich um Jugendolympiade 2014
  2009-10-17 17:20:30  CRI
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Um die Jugendlichen auf der ganzen Welt noch mehr für den Sport zu begeistern, wird das Internationale Olympische Komitee (IOC) im Jahr 2010 erstmals eine Jugendolympiade durchführen. Die ostchinesische Metropole Nanjing bewirbt sich um die Austragung der zweiten Olympischen Jugend-Sommerspiele im Jahr 2014.

Das Organisationskomitee für die erste Jugendolympiade in Singapur im Jahr 2010 hat sich vor kurzem erstmals öffentlich über den Stand der Vorbereitungsarbeiten geäußert. Die Schulbildung und diverse Digitalisierungsprojekte stehen im Mittelpunkt der ersten Olympischen Jugend-Sommerspiele in Singapur im nächsten Jahr. Anläßlich der Präsentation von Singapur sprach IOC-Präsident Jacques Rogge über die Notwendigkeit von Olympischen Sommerspielen für die Weltjugend. Die Förderung des Jugendsports sei im Moment die wichtigste Aufgabe des IOC, stellt Rogge klar:

"Ich meine, der Jugendsport ist die dringendste Aufgabe des IOC. Sie muss sofort umgesetzt werden."

Beijing hat die Sommerspiele 2008 erfolgreich ausgetragen. Nanjing will nun in die Fußstapfen der chinesischen Hauptstadt treten und die Jugendolympiade im Jahr 2014 durchführen. Der Hauptort der ostchinesischen Provinz Jiangsu hat seine Bewerbung bereits eingereicht. Der endgültige Entscheid über die Austragung der Jugendolympiade 2014 wird im nächsten Jahr im kanadischen Vancouver gefällt. Die beiden chinesischen IOC-Mitglieder He Zhenliang und Yu Zaiqing werden an der Schlusspräsentation von Nanjing in Vancouver dabei sein. He Zhenliang fasst die Vorteile der Stadt Nanjing wie folgt zusammen:

"Nanjing ist eine Stadt mit komplett fertigen Sportanlagen. Sie hat bereits die Nationalen Sportspiele veranstaltet. Die Stadt verfügt zudem über eine moderne Infrastruktur und wird ein Olympia-Dorf bauen, das den Ansprüchen der Jugendolympiade genügt. Nanjing hat Erfahrung bei der Organisation von sportlichen Großanlässen. Als Provinzhauptort verfügt Nanjing auch über eine reiche Geschichte und Kultur. Nanjing wäre mit Sicherheit eine gute Wahl als Veranstalter für die Jugendolympiade."

Der chinesischstämmige Wei Jizhong ist Präsident des Internationalen Volleyballverbandes. Da er weder dem IOC noch dem Bewerbungskomitee der Stadt Nanjing angehört, darf er als objektiver Beobachter bezeichnet werden. Wei sieht Nanjing eine Nasenlänge vor den beiden Mitbewerbern Guadalajara und Posen:

"Von den drei Bewerbungsstädten verfügt Nanjing über die besten Rahmenbedingungen. Das mexikanische Guadalajara hat wirtschaftliche Probleme, und die Infrastruktur der polnischen Stadt Posen ist noch nicht so weit."

Aber auch die Bewerbung von Nanjing ist nicht ohne jeden Zweifel erhaben. Für He Zhenliang ist das Konzept von Nanjing nicht innovativ genug für einen neuartigen Großanlass wie die Jugendolympiade:

"Das von Nanjing eingereichte Konzept für die Jugendolympiade entspricht dem Konzept von Sommerspielen. Beijing hat bereits solche Spiele abgehalten. Das Konzept von Nanjing wird der Besonderheit einer Jugendolympiade nicht ganz gerecht."

Im Falle des Zuschlags für die Austragung müsse Nanjing unbedingt von den Erfahrungen des Erstveranstalters Singapur im nächsten Jahr lernen, meint das chinesische IOC-Mitglied He Zhenliang.

Wu Ching-kuo, der Präsident des Internationalen Boxverbandes und IOC-Mitglied aus der chinesischen Inselprovinz Taiwan, geht davon aus, dass Nanjing im Falle einer erfolgreichen Bewerbung mehr Kontakte zu internationalen Sportsverbänden erhalten würde, was wiederum der Entwicklung der Stadt zugute kommen würde. Für den weiteren Verlauf des Bewerbungsverfahrens fordert Wu Ching-kuo von Nanjing mehr Zuversicht gegen außen:

"Nanjing sollte so bald wie möglich ein Zeichen setzen, so dass die Leute sehen, dass auch andere Städte in China in der Lage sind, einen Anlass im Rahmen der olympischen Bewegung gut durchzuführen."

Die Tatsache, dass Nanjing wie Singapur in Asien liegt, könnte dem Hauptort der Provinz Jiangsu aber zum Verhängnis werden, befürchtet Wei Jizhong, der Präsident des Internationalen Volleyballverbandes. Er verweist auf den vergeblichen Versuch der japanischen Hauptstadt Tokio, die Olympischen Sommerspiele 2016 zu erhalten. Wie bei den eigentlichen Sommerspielen sei es auch bei der Jugendolympiade praktisch unmöglich, dass ein und derselbe Kontinent zweimal nacheinander den Zuschlag erhalte, meint Wei Jizhong:

"Ein Nachteil für Nanjing ist, dass bereits die erste Jugendolympiade in einem asiatischen Land stattfinden wird. Wie Singapur ist auch Nanjing eine asiatische Stadt."

Viele IOC-Mitglieder würden ein Rotationssystem befürworten, das alle Kontinente berücksichtigt, ist Wei Jizhong überzeugt. Nicht zuletzt deswegen sei auch ganz wichtig, dass die chinesische Zentralregierung voll und ganz hinter der Bewerbung Nanjings stehe.

Bis zur Schlusspräsentation in Vancouver im Februar nächsten Jahres hat Nanjing noch Zeit zu beweisen, dass eine Jugendolympiade im Osten Chinas die Entwicklung der olympischen Bewegung weiter fördert.

Verfasst von Peng Yanyuan und Zhang Zhe
Übersetzt von Zhu Qing'an
Gesprochen von Zhu Liwen

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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