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Davos-Sommerforum diskutiert über Chinas Wirtschaft und ihren globalen Einfluss
  2009-09-23 18:30:13  cri
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Foto: Xu Qi

Im Rahmen des Weltwirtschaftsforums fand in der nordchinesischen Hafenstadt Dalian vor kurzem das dritte Davos-Sommerforum statt. Im Mittelpunkt der Forumsdiskussion standen vor allem Chinas wirtschaftliche Entwicklung und ihr globaler Einfluss. Mehr dazu in unserem folgenden Beitrag.

Das Motto des diesjährigen Davos-Sommerforums lautete "Wiederbelebung des Wachstums". Rund 1.400 Politiker, Wirtschaftskapitäne und Wissenschaftler aus 80 Ländern diskutierten drei Tage lang über die drei Themen Innovation und Wissenschaft, Produktion und nachhaltiger Konsum sowie Finanzen und Investitionsmöglichkeiten. Da das Davos-Sommerforum in Dalian zu einem Zeitpunkt stattfand, an dem sich eine Erholung der Weltwirtschaft langsam abzeichnete, stand Chinas kontinuierliches Wirtschaftswachstum im Zentrum der Forumsdiskussion.

Für Ägyptens Wirtschaftsminister Mahmoud Mohieldin ist das Forum in Dalian eine ideale Plattform für den Informationsaustausch, aber auch, um mehr über China zu erfahren:

"Es ist durchaus bedeutungsvoll, dass das Forum in China abgehalten wird. Das Davos-Sommerforum dient dazu, sich über die weltwirtschaftliche Lage zu informieren. Seit Jahren findet das Sommerforum in China statt. Hier haben wir nicht nur eine Fülle von Meinungen und Vorschläge über Chinas wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung zur Kenntnis genommen, sondern auch an Ort und Stelle etwas über Chinas großartige Leistungen erfahren. Das Davos-Sommerforum in Dalian ist durchaus vorteilhaft für den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Ägypten."

Wirtschaftsanalytiker deuten die zahlenmäßig hohe Beteiligung am Sommerforum in Dalian als Zeichen der Hoffnung von Vertretern aus Politik und Wirtschaft, dass die rasche Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft sich auch positiv auf die Weltwirtschaft auswirken wird. Offiziellen Angaben zufolge konnte das rückläufige Wirtschaftswachstum in China bereits gestoppt werden. In der ersten Jahreshälfte soll das Bruttoinlandsprodukt um 7,1 Prozent gestiegen sein. Ebenfalls rasch gewachsen sind die Investitionen und der Konsum im Inland. Vor allem der Inlandkonsum war es, der der chinesischen Wirtschaft anhaltend wertvolle Impulse verliehen hat. In den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres ist es der chinesischen Regierung gelungen, landesweit fast sieben Millionen neue Arbeitplätze zu schaffen. Die Einkommen der Bevölkerung sowohl in der Stadt als auch auf dem Land haben seit Jahresanfang beträchtlich zugenommen. Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao führt diese positiven Resultate auch auf das Konjunkturpaket der Regierung in Höhe von vier Billionen Yuan RMB zurück:

"In Anbetracht der gegenwärtigen Weltwirtschaftskrise war es alles andere als leicht, solche Resultate zu erzielen. Den realen Gegebenheiten entsprechend verfolgen wir eine proaktive Finanzpolitik und eine verhältnismäßig lockere Geldpolitik. Nicht zuletzt hat auch unser Konjunkturpaket massiv zur Bewältigung der negativen Auswirkungen der globalen Finanzkrise beigetragen."

Chinas positive Resultate bei der Bekämpfung der globalen Finanzkrise wurden von zahlreichen internationalen Unternehmen mit Staunen zur Kenntnis genommen. Ein Beispiel hierfür ist die französische Werbeagentur Publicis Group. Ihr Vorstandsvorsitzender und CEO, Maurice Levy, nimmt bereits zum zweiten Mal am Sommerforum in Dalian teil:

"Ich bin hierher gekommen, um mich an Ort und Stelle zu informieren. Die hervorragenden Leistungen, die China in diesem Jahr erbracht hat, waren unglaublich und beispiellos in den westlichen Ländern. Die Gründe hierfür sehe ich nicht nur in einzelnen Wirtschaftsbereichen, sondern auch in der Einstellung der jungen Chinesen, und nicht zuletzt im Konjunkturpaket der chinesischen Regierung."

Von der wirtschaftlichen Leistung Chinas profitieren inzwischen auch Anrainerstaaten wie die Mongolei. Die Mongolei profitiert einerseits von Chinas wachsendem Bedarf an Rohstoffen. Andererseits konnten durch die verstärkten Investitionen aus China in der Mongolei mehr Arbeitsplätze geschaffen werden. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China spielt für den Aufschwung in der Mongolei eine wichtige Rolle, wie uns Zorigt Dashdorj, der stellvertretende mongolische Bergbauminister, erzählt:

"Chinas Wirtschaftswachstum hat uns viele Chancen eröffnet. Wir selbst versuchen immer mehr Anreize zu schaffen, damit Firmen aus China und Russland, die Eisen- und Kupfererz veredeln, sich in der Mongolei niederlassen. Auf diese Weise entstehen Arbeitsplätze. Zudem wird dadurch die Industrialisierung und damit die Modernisierung in unserem Land vorangetrieben."

Es gab aber auch skeptischere Stimmen am Davos-Sommerforum in Dalian. Der stellvertretende UN-Generalsekretär, Sha Zukang, beispielsweise warnte vor verfrühter Euphorie. Seiner Meinung nach ist China im Moment noch nicht in der Lage, die Rolle als Lokomotive der Weltwirtschaft zu übernehmen:

"Statistischen Angaben der Vereinten Nationen zufolge zählt China immer noch zu den Ländern mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen. Unter diesen Umständen ist es schwierig, eine Führungsrolle in der Weltwirtschaft auszuüben. Meiner Meinung nach werden die USA und Europa noch für längere Zeit die Motoren der Weltwirtschaft bleiben."

Bearbeitet von: Xu Wei
Gesprochen von: Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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