Der 23. September markiert auf der nördlichen Hemisphäre den Beginn des astronomischen Herbstes und ist der Tag des Herbstäquinoktiums, also der Tagundnachtgleiche. Der Tag ist also ein deutliches Signal für das Ankommen des Herbstes. Im Folgenden geben wir Ihnen, liebe Hörer, speziell für diese Jahreszeit Gesundheitstips nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)!
Herbst bedeutet Erntezeit. Das Wetter wird allmählich trockener als im Sommer, und so ist es wichtig, morgens früh aufzustehen und abends früh ins Bett zu gehen. Das dient dazu, nach dem heißen Sommer das Qi zu regulieren und den Geist zu beruhigen. Nur so kann der Qi-Fluß im Körper angeregt und der Lungen-Meridian gegen Herbsttrockenheit geschützt werden.
Geschädigt werden kann das Lungen-Qi auch durch Wehmut und Trauer. Im harschen, rauen Herbstklima verlieren die Bäume ihre Blätter, und generell können solche Szenen negative Auswirkungen auf die Stimmung eines Menschen haben. Man sollte daher darauf achten, den Geist und das Qi nicht durch zu viele äußere Dinge zu verwirren. Vielmehr sollte man sich richtig ausruhen. Es ist somit eine gute Entscheidung, der Herbstnatur, dem Herbst-Qi zu folgen.
Wenn es auf den Herbst zugeht, sollte man scharfes Essen möglichst vermeiden, da der Geschmack dieser Jahreszeit scharf ist. Die Herbsttrockenheit an sich schadet schon der Lunge und verbraucht Flüssigkeit. Wenn dann noch scharfe Lebensmittel hinzukommen, so ist das so, als gieße man Öl ins Feuer. Man kann durch saueres Essen die Leber kräftigen, um zu vermeiden, dass das "Lungengold" zunimmt und dem "Leberholz" schadet. Zudem steht die Lunge für Haut und Haare. Im Herbst sollte man deshalb in den Arbeits- und Wohnräumen einen gewissen Grad an Feuchtigkeit halten, damit Haut und Haare nicht austrocknen. Auch nährreiche Suppen und Brühen sind empfehlenswert, um die Organe und das Gewebe mit mehr Flüssigkeit zu versorgen.
Im ältesten TCM-Klassiker "Huang Di Nei Jing" (Innere Kunde des Huang Di) ist geschrieben, dass alle Dinge zwischen Himmel und Erde komplett vorhanden sind. Und das Wertvollste ist der Mensch. Der Mensch ist mit dem Qi des Himmels und der Erde geboren und lebt mit den Gesetzen der vier Jahreszeiten.
Das Werk "Inneren Kunde des Huang Di" plädiert für die Harmonie zwischen Himmel und Mensch. Wie sich der Mensch als ein kleines Universum auf das große Universum abstimmen kann, ist genau der Inhalt der TCM-Gesundhaltung. Die Gesundhaltung entsprechend den vier Jahreszeiten basiert auf den Gesetzen und Merkmalen der Veränderungen von Yin und Yang während der vier Jahreszeiten. Ziel ist es, die Gesundheit zu pflegen und die Lebenserwartung zu erhöhen. Laut der TCM-Theorie ist der Wechsel zwischen Frühling und Sommer, zwischen Herbst und Winter sowie der Wandel von Kälte zu Hitze, von Wärme zu Kühle eine Folge der Zu- und Abnahme von Yin und Yang. Ab der Wintersonnwende am 22. Dezember wächst das Yang. Die Zeit von Frühling bis Sommer ist ein Prozeß, bei dem das Yang zunimmt und das Yin abnimmt. Deshalb ist das Wetter im Frühling warm und im Sommer heiß. Ab der Sommersonnwende wächst das Yin. Im Herbst und Winter nimmt das Yin zu und das Yang ab. Daher kommen die Herbstkühle und die Winterkälte. Der Mensch ist ein Teil der Natur. Ohne die Bedingungen der Natur kann ein Mensch nicht existieren. Daher ist es vernünftig, sich an die Veränderungen während der vier Jahreszeiten anzupassen. Dadurch wird die Balance zwischen Yin und Yang aufrechterhalten, der Qi- und der Blutfluß angeregt und auch die Energieleitbahnen werden frei von Blockaden gehalten.
Gesprochen von: Xiao Lan
Übersetzt von: Qiu Jing