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China beschleunigt Herstellung von neuen Medikamenten
  2009-09-14 16:54:04  cri
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Um in Zukunft vermehrt selbständig Medikamente herstellen zu können, hat China eine Reihe von Fördermaßnahmen erlassen. Die ersten Forschungsanstalten und Pharmaunternehmen haben inzwischen bereits mit der Umsetzung dieser Maßnahmen begonnen. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in den folgenden Minuten.

Kürzlich gelang es dem Pharmainstitut Shanghai, das zur Chinesischen Akademie der Wissenschaften gehört, das Medikament "Antofloxacin Hydrochloride" selbständig zu entwickeln. Es handelt sich hierbei um Chinas erstes selbst entwickeltes Antibiotikum, das aus Fluoroquinolonen besteht. Fluoroquinolone gehören zu den drei am häufigsten verwendeten Bestandteilen von Antibiotika in China. Bisher mussten alle Antibiotika mit Fluoroquinolonen aus dem Ausland importiert werden.

Für die Entwicklung und die klinischen Zulassungstests für das Medikament "Antofloxacin Hydrochloride" seien insgesamt 16 Jahre notwendig gewesen, sagt der Wissenschaftler Chen Kaixian vom Shanghaier Pharmainstitut:

"Den Ergebnissen unserer klinischen Tests zufolge kann es das neue Medikament Antofloxacin Hydrochloride mit allen Anbibiotika aufnehmen. Zudem ist es vorteilhaft in Bezug auf die Sicherheit und die Pharmakokinetik. Am 15. April 2009 erhielt unser Medikament vom staatlichen Kontroll- und Verwaltungsamt für Nahrungsmittel und Medikamente die Urkunde für ein neues Medikament."

Das Medikament "Antofloxacin Hydrochloride" ist mittlerweile auf dem Markt erhältlich. Es ist ein Beispiel für die erfolgreiche Entwicklung von neuen Medikamenten in China. Im Moment befinden sich rund hundert von China selbst entwickelte Medikamente in der ersten oder zweiten Phase der klinischen Tests. Hinzu kommen noch zahlreiche andere Medikamente, deren klinische Tests bereits abgeschlossen sind.

Trotz dieser Anfangserfolge ist die Innovationsfähigkeit der chinesischen Pharmaindustrie nach wie vor ziemlich bescheiden. Es gibt in China inzwischen zwar mehrere tausend Pharmaunternehmen, die meisten von ihnen verfügen aber noch über keinen eigenen Entwicklungsstandort. Bei 97 Prozent aller chinesischen Medikamente handelt es sich um Generika. Kaum ein Medikament verfügt über ein eigenes Patent. Dementsprechend hoch sind die Produktionskosten.

Um die Innovationsfähigkeit der chinesischen Pharmaindustrie zu erhöhen, hat die chinesische Zentralregierung in ihrem mittel- und langfristigen Entwicklungsplan die Herstellung neuer Medikamente zu einem der 16 Schlüsselprojekte ernannt. Im Mai 2009 wurde offiziell mit diesem Schlüsselprojekt begonnen. Im Rahmen dieses Gesamtprojekts werde der Staat bis ins Jahr 2010 5,3 Milliarden Yuan RMB zur Förderung von 970 Teilprojekten ausgeben, sagt Projektleiter Sang Guowei von der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften:

"Wir werden 30 Patentmedikamente erforschen, mit denen die zehn häufigsten Krankheiten in China behandelt werden können. Zudem möchten wir eine internationale Plattform für die medizinische Forschung errichten. In einem dritten Schritt planen wir, eine Reihe international konkurrenzfähiger Pharmabetriebe heranzubilden."

Die 970 Teilprojekte werden von zahlreichen verschiedenen Institutionen durchgeführt, darunter auch die Unternehmensgruppe Tong Ren Tang oder die Tianjin TCM-Universität. Die Tianjin TCM-Universität konzentriere sich in erster Linie auf die Entwicklung von Medikamenten gegen Herz-Kreislaufbeschwerden, erklärt Rektor Zhang Boli:

"Die Traditionelle Chinesische Medizin ist ein fester Bestandteil der chinesischen Kultur. Die TCM-Branche ist daher international auch äußerst konkurrenzfähig. Unser Schwerpunkt liegt in der Erforschung von TCM-Medikamenten, die gegen Herz-Kreislaufbeschwerden eingesetzt werden können. Unsere gesamten Forschungsausgaben betragen rund zehn Millionen Yuan RMB."

Die Chinesische Akademie der Wissenschaften hat kürzlich ein Wissenschaftsbündnis zwischen den ihr unterstellten Forschungsanstalten und den Pharmaunternehmen ins Leben gerufen. Damit soll die Entwicklung von neuen Medikamenten in Zukunft beschleunigt werden. Als Folge dieses Wissenschaftsbündnisses konnten bereits zehn neue Patentmedikamente der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in die Phase der klinischen Tests treten. Auch viele große Pharmaunternehmen wie die Huabei-Gruppe oder die Shijiazhuang-Gruppe haben bereits viel Geld in die Rekrutierung von Fachkräften gesteckt, um eigenständig neue Medikamente zu entwickeln.

Gesprochen von:Xiao Lan

Text von:Wei Ning

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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