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Frische Meeresbrise und ein Tee unter Freunden (3. September 2009)
  2009-09-04 10:19:19  cri
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Eine frische Brise Seeluft ist das erste Gastgeschenk, das Dalian einem Reisenden beim Verlassen des Flugzeuges zuwirft. Dann kurz nach Verlassen des Flughafens überrascht die Küstenstadt in der Provinz Liaoning mit sehr viel Grün. Die Parkanlagen sind wohltuende Farbtupfer zwischen den zahlreichen grauen Betonriesen der sechs Millionen Metropole im Nordosten Chinas. Der Flughafen Dalians ist in den vergangenen Jahren quasi von der Stadt geschluckt worden und so ist man im Handumdrehen im Zentrum der Hafenstadt am Bohai- und am Gelben Meer. Dalian expandiert mit großen Schritten - flächen- als auch zahlenmäßig. Die Wirtschaft boomt mit zweistelligen Zuwachsraten pro Jahr und das spiegelt sich auch in den vielen neuen Wohn- und Bürohäusern der Stadt wider.

Dalian ist auch bekannt für seine Sandstrände. Doch auf den ersten Blick sieht man in Wassernähe nur Kräne.Da werden Container auf Frachter geladen, während anderswo gleißendweiße Lichtbögen von einer gesunden Schiffsbauindustrie zeugen. Schweißer haben hier noch Hochkonjunktur im Vergleich zu vielen Werften in Norddeutschland.


Kräne soweit das Auge blickt. Dalians Hafen und Werften gehören zu den wirtschaftlichen Standbeinen der Stadt. (Foto: Michael Koliska)


Dalians russische Wurzeln sind streckenweise auch architektonisch noch sehr gut erhalten. (Foto: Michael Koliska)

Dalian hat als Tor zum Osten viele Firmen und Unternehmer aus dem Ausland angezogen. Auch hat die Stadt quasi internationale Wurzeln. Russland und Japan hatten für einige Jahre das Heft in Dalian fest in der Hand. Die Bewohner rühmen sich indes mit ihrer besonderen Gastfreundschaft. Und die kommt auch streckenweise nicht von ungefähr. Denn die Stadtväter hatten sich schon vor 30 Jahren einfallen lassen, Ausländern das Leben der Chinesen etwas näher zu bringen. So entschloss man sich 1978 im Kunming Wohnviertel von Dalian ausländischen Reisenden, ein Blick ins Wohnzimmer einiger chinesischer Familien zu gewähren. Lin Hongji und seine Frau Tang Yulan waren damals eine von fünf Familien, die ausländische Besucher zu sich nach Hause einluden. Mittlerweile ist Lin Hongji 76 alt, und er sagt, etwa 500 bis 600 Ausländer aus Japan, Deutschland, den USA, Kanada usw. hätten in seinen vier Wänden mit ihm und seiner Frau schon Tee getrunken. Auch wenn diese Besuche nur etwa jeweils eine halbe Stunde währten, sind zum Teil kleine Freundschaften entstanden. Lin Hongji zeigt stolz sein Fotoalbum gespickt mit Briefen aus Übersee. Kurz darauf verschwindet er in einem Nebenzimmer und kommt mit einem Traumfänger wieder. Diesen hätte ihm ein Besucher aus den USA vor etwa 15 Jahren geschickt. Lin Hongji sagt, der Traumfänger sei Kunst von den Ureinwohnern der USA - den Indianern.


Im Bürgerbüro des Kunming Wohnviertels plant man auch Besuche ausländischer Reisenden, die einen Blick in das Wohnzimmer einer chinesischen Familie werfen wollen. (Foto: Michael Koliska)


Lin Hongji und seine Frau Tang Yulan haben in den vergangen drei Jahrzehnten bis zu 600 ausländische Besucher in ihrem Wohnzimmer bewirtet. (Foto: Michael Koliska)


Fotos, Briefe und Zeitungsartikel zeugen von den Hunderten Besuchern, die mit Lin Hongji und seiner Frau Tang Yulan zusammen Tee getrunken haben. Lin Hongji hält einen Traumfänger in seiner rechten Hand, während Tang Yulan Kathryn Fischer und Michael Koliska von CRI sein Fotoalbum voller Erinnerungen zeigt. (Foto: Xu Qi)

Wang Qiang betreut dieses spezielle Projekt, das Chinesen und Ausländer einander näher bringt. Er sagt, das Feedback der Besucher sei schon beeindruckend. Für viele der Ausländer sei diese halbe Stunde im Wohnzimmer einer Gastfamilie nahezu das beste Erlebnis ihrer Reise. Mittlerweile machen 30 Familien bei dem Projekt mit und weitere sitzen bereits in den Startlöchern. Doch Wang sagt, dieses Jahr sei das Projekt auch kurzzeitig gestoppt worden. Schuld war der Grippevirus A/H1N1 und da wollte man lieber kein Risiko eingehen. Doch inzwischen kommen wieder Besuchergruppen und lassen sich vom Charme der Stadt und ihrer Einwohner bezaubern.

Michael Koliska

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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