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Umweltschutzbranche boomt in China
  2009-09-02 16:42:42  cri
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China wird seine Umwelt nicht für das Wirtschaftswachstum opfern. Gemäß dieser Parole hat die chinesische Regierung in letzter Zeit die Kontrolle über die Nutzung der natürlichen Ressourcen Chinas sowie die Schadstoffemission verstärkt. Davon profitiert auch die Umweltschutzbranche. Mehr dazu in unserem folgenden Beitrag.

Die Brunp Group ist ein in der südchinesischen Provinz Guangdong angesiedeltes Unternehmen, das sich auf die Rücknahme und Wiederverwertung von Abfall spezialisiert hat. Auf einer Fachmesse neulich in der Provinzhauptstadt Guangzhou hat die Umweltschutzfirma dem Publikum ein Projekt zur Wiederverwertung von gebrauchten Batterien vorgestellt, das bei vielen Investoren auf großes Interesse stieß. Dazu Projektleiter Yu Haijun:

"Wir nehmen verschiedenartige, gebrauchte Batterien zurück und zerlegen sie in Einzelteile. Die wiederverwertbaren Rohstoffe liefern wir dann den Batterieherstellern. So entsteht ein lückenloser Kreislauf. Diese Kreislaufwirtschaft besitzt nicht nur gute Aussichten in China, sondern auch in der restlichen Welt."

Yu Haijun sieht in der Umweltbranche großes Wachstumspotential - auch in China. Offiziellen Angaben zufolge gab es bis Ende 2008 im Bereich Umweltschutz landesweit 35.000 Unternehmen, die allein im vergangenen Jahr 790 Milliarden Yuan RMB erwirtschafteten. Seit Jahren schon wächst Chinas Umweltbranche jährlich um 15 Prozent.

Liu Zhiquan ist der stellvertretende Abteilungsleiter für Hightech-Standards beim chinesischen Umweltschutzministerium. Das schnelle Wachstum der Umweltbranche in China führt er in erster Linie auf den neuen Kurs der chinesischen Regierung zurück, die dem Umweltschutz immer mehr Beachtung schenkt, sowie auf den Aufbau der betreffenden Infrastruktur:

"Die Entwicklung der chinesischen Umweltbranche geht einher mit der Entwicklung des Umweltschutzes. Die Umweltbranche profitiert vor allem vom kontinuierlichen Ausbau der umweltfreundlichen Infrastruktur sowie vom Willen der Regierung, Energie zu sparen und Emissionen zu reduzieren. Zudem sind wir Nutznießer der staatlichen Bemühungen zum Aufbau einer sauberen Umwelt. Der Umweltschutz darf als aussichtsvolle Branche und als künftiger Wachstumsmarkt bezeichnet werden."

Laut Angaben von Liu Zhiquan hat China seit Beginn der globalen Finanzkrise seine Ausgaben zum Aufbau der Umweltbranche massiv aufgestockt. 300 Milliarden aus dem im November 2008 verabschiedeten staatlichen Konjunkturpaket in Höhe von vier Billionen Yuan RMB sollen direkt der Umweltbranche zugute kommen.

Infolge der marktwirtschaftlichen Entwicklung ist der Staat schon längst nicht mehr die einzige Einnahmequelle für die Umweltbranche. Ein Beispiel hierfür sind die Abwasser-Aufbereitungsanlagen in der Stadt Jiangyin in der ostchinesischen Provinz Jiangsu. Der Bau der ersten Anlage wurde komplett von der Stadtregierung finanziert. Fünf Jahre später wurde der Betreiber der Aufbereitungsanlage in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und an der Börse notiert. Durch den Gang an die Börse gelang es dem Betreiber der Aufbereitungsanlage, 500 Millionen Yuan RMB zu regenerieren. Mittlerweile wurden in der Stadt Jiangyin über 40 Abwasser-Aufbereitungsanlagen errichtet.

Die im Jahr 2002 gegründete Firma Jiangyin Qingyuan, die im Umweltschutz tätig ist, hat bereits vier Abwasser-Aufbereitungsanlagen gebaut und auf diese Weise in den letzten Jahren jeweils einen Jahresgewinn von 15 Millionen Yuan RMB eingefahren. Firmenchef Cha Jianxin will in Zukunft noch mehr investieren:

"Seit unserer Firmengründung im Jahr 2002 haben wir eine sprunghafte Entwicklung erlebt. Dank der von uns gebauten Anlagen konnte die Aufbereitungskapazität von 20.000 Tonnen im Jahr 2002 auf momentan 115.000 Tonnen erhöht werden. Wir sehen in diesem Projekt eine große Geschäftschance. Sollten weitere derartige Projekte anstehen, werden wir mit Sicherheit darin investieren."

Erwähnenswert im Zusammenhang mit dem Aufbau der chinesischen Umweltschutzbranche ist die zunehmend verstärkte Zusammenarbeit zwischen chinesischen Firmen und internationalen Organisationen und Unternehmen. Mittlerweile sind über hundert namhafte internationale Umweltschutzunternehmen in China präsent. Ihre Aufmerksamkeit gilt vor allem der Abwasser- und Abfallaufbereitung sowie der Reduzierung der Schadstoffemissionen.

Liu Zhiquan vom chinesischen Umweltschutzministerium zufolge wird die chinesische Regierung ihre Ausgaben für den Umweltschutz noch beträchtlich aufstocken. Die Ausgaben für den Umweltschutz sollen sich bald auf 1,4 Billionen Yuan RMB oder 1,5 Prozent des Bruttosozialprodukts belaufen. Die Zuversicht von Liu Zhiquan beruht nicht zuletzt auf dem verstärkten Umweltbewusstsein kleiner und mittelständischer Unternehmen.

Übersetzt von: Xu Wei
Gesprochen von: Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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