Statt des geplanten Besuchs des Potala-Palasts stand heute eine Fahrt zum Namco-See auf dem Programm. Im Nachhinein war die Änderung des Tagesablaufs dann auch eine gute Entscheidung, denn in der Nacht auf heute hatte es in der Region rund um Lhasa in den höheren Lagen leichten Schneefall gegeben, und so war die rund fünfstündige Fahrt zum "Himmelssee", wie "Namco" auf Tibetisch heißt, ein Naturerlebnis der Extraklasse.
In der Nacht zuvor fiel Neuschnee (Foto: Zhu Liwen)
Zwar war der Himmel am frühen Morgen noch wolkenverhangen, doch die Sonne verschaffte sich mehr und mehr Platz, und so ergaben der blaue Himmel, die verschiedenen Graustufen der Wolken, die schneebedeckten Bergspitzen und die darunterliegenden grünen Berghänge einen herrlichen Anblick.
Auf dem Weg zum Namco-See (Foto: Christoph Limbrunner)
Hinweistafel am Eingang (Foto: Christoph Limbrunner)
Der Namco-See ist der wichtigste der drei heiligen Seen der Tibeter, zudem ist er, auf 4.718 Meter gelegen, der höchstgelegene Salzsee der Welt. Dementsprechend ist auch die touristische Vermarktung, der Eintritt in das Gebiet rund um den See kostet pro Person umgerechnet etwa 8,- Euro, direkten Zugang zum Seeufer hat man jedoch aus Gründen des Naturschutzes nur an einer Stelle.
Der erste Blick auf den See, noch deutlich wolkenverhangen (Foto: Zhu Liwen)
Der Himmel über den Namco-See lichtet sich (Foto: Zhu Liwen)
Dort konzentriert sich somit der Besucherandrang, heute waren beispielsweise zur Mittagszeit ein halbes Dutzend große Reisebusse vor Ort sowie etwa fünfzig Geländefahrzeuge und Pkws.
Auf dem Weg zum Seeufern kann man sich dann auf einem Pferd oder Yak sitzend photographieren lassen, auch verschiedene Souvenirs werden angeboten, meist Halsketten oder tibetischen Schmuck. Der Namco-See selbst beeindruckt schließlich mit kristallklarem Wasser, dass zur Seemitte dunkelblau erscheint und somit an diesem Tag einen perfekten Kontrast zu den schneebedeckten Bergen geboten hat.
Verkaufsstände und tibetische Gebetsfahnen auf dem Weg zum Seeufer (Foto: Christoph Limbrunner)
Geschmückte Yaks dienen als Kulisse (Foto: Christoph Limbrunner)
Kristallklares Wasser auf über 4.700 Meter Höhe (Foto: Christoph Limbrunner)
Trotz der vergleichsweise zahlreichen Touristen war es angenehm ruhig, eine leichte Brise wehte über den See und machte das Atmen zu einem puren Genuß.
Diese Kombination aus Naturerlebnis und Stille lädt ein zur Einkehr und zum Krafttanken, die lange Anreise von Lhasa macht sich somit auf jeden Fall bezahlt.
Traditionelle Yurte in der Nähe des Sees (Foto: Zhu Liwen)
Schafzucht ist Haupteinnahmequelle der dortigen Tibeter (Foto: Zhu Liwen)
Soviel für heute, morgen gibt es einen letzten Eintrag in das Reisetagebuch, bevor es schließlich am Freitag wieder zurück nach Beijing geht.
Bis dahin alles Gute aus Lhasa!
Christoph Limbrunner