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Chinas Automobilindustrie auf der Überholspur
  2009-08-24 17:36:35  cri
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In diesem Jahr feiert die VR China den 60. Jahrestag ihrer Gründung. Seit 1949 hat sich die chinesische Automobilindustrie von Null an entwickelt und ist mittlerweile durch eigene Innovationen auf der Überholspur. In den folgenden Minuten erfahren Sie Näheres darüber:

Der 27-jährige Büroangestellte Ma Yunliang hat kürzlich ein Auto gekauft.

"Heute ist es populär, Autos zu kaufen. Und ein Auto kann man schon mit nur ein- bis zweijährigem Einkommen bekommen."

Leute, die wie Ma Yunliang ein privates Auto besitzen, gibt es in China immer mehr. Laut einer Statistik rangiert China heute bei der Zahl der Privatautos weltweit auf dem 26. Platz.

Aber als die VR China vor 60 Jahren gegründet wurde, befand sich die Wirtschaft wegen der langjährigen Kriege am Rande des Zerfalls. Die Automobilindustrie war ein völliger Lückenbereich. Erst im Jahr 1956 wurde die erste chinesische Autoherstellungsfabrik umfassend in Betrieb genommen. Das war ein Durchbruch von Null.

1978 hielt in China die Reform und Öffnung Einzug. Seitdem hat sich das Land grundlegend verändert. Die Umorientierung von der Plan- zur Marktwirtschaft hat der Entwicklung der chinesischen Wirtschaft äußerst große Vitalität gegeben. Auch die chinesische Automobilindustrie hat eine beschleunigte Entwicklung erlebt. Zhang Xiaoyu, Ratsvorsitzende der chinesischen Gesellschaft für Autoingenieurwesen, erinnert sich:

"1978 produzierte das Land insgesamt 149.000 Autos. Dagegen erreichte nach fast 30-jährigen Anstrengungen unsere Jahresproduktion 2008 schon beinahe 10 Millionen. Unsere Produktionsmenge liegt nach Japan auf dem zweiten Platz weltweit."

Mit der ständigen Vertiefung der Reform und Öffnung wird das Marktpotential Chinas immer deutlicher, was zahlreiche internationale Automobilhersteller anzieht. Der Autokonzern VW zählt zu den ersten ausländischen Autoherstellern, die in China Geschäfte machten. Der Generalinspektor für Marketing der deutschen VW-Gruppe, Hu Bo, erklärt, der chinesische Markt sei für VW immer bedeutender geworden.

"Der chinesische Markt ist für die VW-Gruppe bereits der zweitgrößte Markt nach Deutschland. Der Abstand ist sehr, sehr gering. Für Autos der Handelsmarke VW ist China aber der größte Markt, der inzwischen schon Brasilien und Deutschland überholt hat."

Internationale Autohersteller teilen nun die Gewinne auf dem chinesischen Markt. Sie bringen zugleich auch heftige Konkurrenz. Doch gerade dank dieser Konkurrenz haben sich die Entwicklungsschritte der chinesischen Autoindustrie beschleunigt. 2000 begann China, für Familien den Kauf von PKWs zu fördern. Chinesische Automobilbetriebe fingen auch an, von dem vorherigen Modell der Autoproduktion als Joint-Venture-Betriebe mit ausländischen Unternehmen schließlich zu eigenen Innovationen überzugehen.

In der Frühphase, in der immer mehr chinesische Familien Autos kauften, machten importierte Autos noch den Hauptteil der Marktumsätze aus. Heute sieht die Situation schon anders aus. Guo Yong ist zuständig für Geschäftsinformationen am Autohandelsmarkt Yayuncun, dem größte Automarkt in Beijing. Er sagt:

"Die Umsätze durch importierte Autos machen zurzeit nur noch etwa drei Prozent aller Autoumsätze in China aus. Der Großteil sind Joint-Venture-Marken und einheimische Marken. Der Umsatz durch einheimische Marken ist mittlerweile schon auf bis zu ein Drittel aller Autoumsätze gestiegen."

Chinesische eigenständige Automarken finden Anklang nicht nur bei inländischen Kunden, sondern auch im Ausland. 2007 wurden über 600.000 beziehungsweise 2008 knapp eine Million Autos aus China exportiert. Unter den Spitzenreitern waren die Marken Chery, Geely, Lifan und BYD. Der Assistent der Geschäftsführer der Firma Chery, Jin Yibo, teilt mit:

"Chery belegt schon sechs Jahre in Folge den ersten Platz bei den PKW-Exporten Chinas. Jedes Jahr machen Autos von Chery über die Hälfte aller PKW-Ausfuhren aus. Im vergangenen Jahr hat Chery insgesamt 136.000 Autos ins Ausland exportiert und war damit landesweit führend."

Jin Yibo zufolge habe Chery bereits in über 70 Ländern Vertriebsnetze etabliert. Bis Ende 2009 sollten planmäßig insgesamt 15 Fabriken im Ausland eingerichtet werden.

Während die Marktanteile im Inland und der Export ständig zunehmen, haben chinesische Autobetriebe mit eigenständigen Marken die Entwicklung der Kraftfahrzeuge auch mit alternativen Energieantrieben beschleunigt. Hinsichtlich der Kommerzialisierung der energiesparenden Autos steht China nun fast mit den entwickelten Ländern auf gleicher Linie.

Zwei energiesparende Autotypen von Chery wurden 2008 für die Olympischen Sommerspiele eingesetzt. Jin Yibo informiert zudem, dass Chery derzeit drei Arten solcher Autos reibungslos entwickele. Dazu gehörten Umweltautos mit Hybridantrieben, mit alternativen Energien angetriebene Autos und Elektroautos.

"Unsere Autos mit Hybridantrieben sind bereits auf dem Markt. Ende 2009 und Anfang 2010 wird die zweite Serie auf den Markt kommen. Die Elektroautos rollen bereits von Band. Bei mit alternativen Energien angetriebenen Autos sind sämtliche technische Schwierigkeiten bereits überwunden."

Wie Chery schenkt auch BYD der Entwicklung von energiesparenden Umweltautos große Aufmerksamkeit. Die Firma verfügt über Kerntechnologien für Doppelmodul-Elektroantriebe und setzt diese damit weltweit als erste für die kommerzielle Produktion ein. Viele internationale Konzerne suchten Kooperationen mit BYD, teilt der Pressechef der Firma, Xu An, mit:

"Wir haben mit VW ein Memorandum unterzeichnet. Im Bereich der mit alternativen Energien angetriebenen Fahrzeuge werden wir zusammenarbeiten. Damit haben wir bereits internationales Aufsehen erregt, auch bei erstklassigen Autobetrieben. Wir nehmen eine offene Haltung ein und hoffen natürlich auf beiderseitigen Nutzen bei der Zusammenarbeit."

Angesichts der internationalen Finanzkrise will China die Entwicklung der Automobilindustrie umgestalten. Die Förderung der Fahrzeuge mit neuen Energien ist das größte Hightlight der Planung.

In die Zukunft der Automobilbranche zeigt sich Zhang Xiaoyu zuversichtlich:

"Die Autoindustrie in China wird im Jahr 2020 bestimmt die weltweit größte Produktion erreichen. Die Produktionsmenge soll dann 20 Millionen übertreffen. Das heißt, dass bis dahin auf zehn statt wie heute auf 25 Bürger ein Auto kommt."

Gesprochen von: Lu Ming, Qiu Jing 
Verfasst von: Liu Yinfang

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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