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Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Wuhan läuft auf Hochtouren
  2009-08-19 16:18:28  cri
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Tianzhou-Brücke

Entlang des Yangtse, dem längsten Fluss in China, gibt es viele Ballungsräume. Einer davon ist die in Zentralchina liegende Millionenstadt Wuhan. Bereits in der chinesischen Antike galt Wuhan als ein landesweit wichtiger Verkehrsknotenpunkt. In den folgenden Minuten möchten wir auf die gegenwärtigen Entwicklungen der dortigen Verkehrsinfrastruktur eingehen.

Das knapp 8.500 Quadratkilometer große Verwaltungsgebiet Wuhan stellt kein zusammenhängendes urbanes Siedlungsgebiet dar, sondern ist - mit seiner außerhalb der Innenstadt dominierenden ländlichen Siedlungsstruktur - eher mit einer kleinen Provinz vergleichbar. Das "innere Wuhan" bestand ursprünglich aus den drei Städten Wuchang, Hankou und Hanyang, die schließlich zu der Stadt Wuhan zusammengelegt wurden. Deshalb wird die Stadt auch oft "Großes Wuhan" genannt.

Wuhan wird immer noch durch den Yangtse, Chinas uralter Transportader, und den Han-Fluss in diese drei ehemaligen Städte geteilt, nur sind die jetzigen einzelnen Stadtteile heute durch Brücken und Fähren miteinander verbunden. Die drei Stadtbereiche sind voneinander unabhängig und doch auch wieder aufeinander angewiesen und bilden zusammen eine großartige Metropole. Zu den geographischen Besonderheiten der zentralchinesischen Metropole sagt Wang Li, Direktor der Aufbaukommission der Stadtregierung:

"Wuhan wird durch die zwei Flüsse in drei ehemalige Städte geteilt. Das ebene Stadtgebiet, welches von zahlreichen Seen geprägt ist, geht in südlicher Richtung in Hügelland über, das von Ost nach West verläuft. Diese Begebenheit hat zwar die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur erschwert. Auf langfristiger Sicht betrachtet gilt diese natürliche Grundlage jedoch als Vorzug. Kaum eine andere chinesische Großstadt hat eine so reichhaltige ökologische Umwelt wie Wuhan."

Laut Wang Li wirkt sich die geographische Lage erschwerend auf den Verkehrsfluss durch die Stadt aus. So spielt der Brückenbau eine unentbehrliche Rolle für die Verkehrsgestaltung der Millionenstadt. Die erste Brücke über den Yangtse wurde in Wuhan 1957 mit Unterstützung der damaligen Sowjetunion gebaut und erlaubte erstmals eine Eisenbahnverbindung zwischen Nord- und Südchina. Sie ist bis heute eine eindrucksvolle Konstruktion mit einer Schienenstrecke im unteren Teil und einer darüberliegenden Fahrbahn. Knapp sieben Kilometer nördlich wurde 2006 eine zweite Straßenbrücke eröffnet, genauer gesagt eine Schrägseilbrücke. Wang Li, Direktor der Aufbaukommission der Stadtregierung, weiß über den jüngsten Brückenbau zu berichten:

"Im Zuge der städtischen Entwicklung läuft auch der Brückenbau auf Hochtouren. Mittlerweile verfügt unsere Stadt bereits über sechs Brücken und einen unterirdischen Tunnel. Eine den Yangtse überspannende Brücke ist derzeit im Bau. Ende dieses Jahres beginnen wir, eine weitere achtspurige Brücke über den Yangtse zu bauen. Bis dahin werden die Stadtteile von insgesamt acht Brücken und einem Tunnel miteinander verbunden. Diese Brücken tragen mit Sicherheit in großem Maße zur wirtschaftlichen Entwicklung unserer Stadt bei."

Auch ein konkretes Beispiel für diese Entwicklung nennt Wang Li:

"Ich möchte die Brücken, die in den vergangenen Jahren gebaut wurden, erwähnen. Vor allem die Tianzhou-Brücke, die den Yangtse überspannt. Als Eisen -und Autobahnbrücke ist die Tianzhou mit 16 neuen weltweit führenden Technologieentwicklungen ausgestattet. Die Brücke ist zudem Teil der Hochgeschwindigkeitseisenbahnstrecke zwischen Wuhan und Guangzhou."

Neben dem Brücken- und Tunnelbau ist die Stadtregierung zudem dabei, mehrere U-Bahnlinien anzulegen, die unter dem Yangtse und dem Han-Fluss hindurchführen. Konkret ist geplant, bis zum Jahr 2020 insgesamt sechs neue U-Bahnlinien zu bauen:

"Wir sehen im U-Bahnverkehr zahlreiche Vorteile, etwa niedriger Energieverbrauch, niedrige Emission, hohe Geschwindigkeit und große Beförderungskapazität. Er ist sozusagen das wichtigste Mittel zur Entspannung der Verkehrssituation in unserer Stadt. Bislang haben wir in Wuhan lediglich eine zehn Kilometer lange U-Bahnlinie. Nur wenn man ein komplettes U-Bahnnetz aufbaut, können die Vorzüge des städtischen Schienenverkehrs voll zur Geltung gebracht werden. "

Bereits in der chinesischen Antike fuhr man auf dem Yangtse von Wuhan aus westwärts nach Chongqing und in die Provinz Sichuan. In Richtung Osten bahnten sich Segelschiffe ihren Weg bis in die Provinzen Jiangsu und Zhejiang. Nach Norden hin verbindet der Han-Fluss Wuhan mit den Provinzen Henan und Shaanxi, und im Süden sind Hunan und Guangxi durch den weitläufigen Dongting-See erreichbar. Aus diesem Grund ist Wuhan seit jeher eine Verkehrsdrehscheibe und wird vor allem von Händlern und Geschäftsleuten als idealer Ort für den Warenaustausch angesehen. Bis heute gilt der Abschnitt des Yangtse, der an Wuhan vorbeiführt, nach wie vor als ein bedeutender Teil der längsten Binnenwasserstraße des Landes. Eine Flußkreuzfahrt auf Fracht- und Passagierschiffen, die von Wuhan ablegen, ist jedenfalls sehr gefragt und faszinierend!

Nach Angaben von Wang Li ist die Verkehrslage der Millionenstadt jedoch längst nicht nur von der Flußkreuzfahrt entlang des Yangtse geprägt:

"Wuhan liegt fast genau in der Mitte zwischen den großen Ballungsräumen Bejing im Norden und Guangzhou im Süden. Zudem sind Shanghai im Osten und Chongqing im Westen jeweils etwa 1.100 Kilometer entfernt. Wuhan besitzt daher eine wichtige Aufgabe als Transitstadt für den inländischen Verkehr zwischen allen Himmelsrichtungen, zu Land, zu Luft und zu Wasser. "

Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang vor allem der Flughafen Wuhan Tianhe Airport, der zu den mittelgroßen Flughäfen in China gehört. Der Flughafen liegt rund 28 Kilometer nordwestlich der Stadt. Der Flugplan weist überwiegend Inlandsflüge aus, dazu kommen einige Direktverbindungen zu ostasiatischen Zielen und Städten in Indien.

Auch die überregional ausstrahlende Wirkung der zentralchinesischen Metropole soll nicht unterschätzt werden. Dazu noch einmal Wang Li, Direktor der Aufbaukommission der Stadtregierung:

"Wuhan ist das Zentrum einer Wirtschaftsregion, die insgesamt acht Städte umfasst. So dient unsere Stadt als ein Motor, der der Entwicklung in den benachbarten Städten Schubkraft verleihen soll."

Verfasst von: Xu Wei
Gesprochen von: Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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